Volltext: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

74 1. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
nisch gestreckt, Der Kranke konnte nur in einem Lehnsessel 
sitzend aushalten. Die Wirbelsäule war vom letzten Halswir- 
bel an, besonders in den untern Rücken- und obern Lenden- 
wirbeln, bei Bewegung und Untersuchung sehr schmerzhaft, das 
Fieber sehr heftig, der Puls sehr beschleunigt, voll, stark, 
Eine streng antiphlogistische Heilmethode hatte den günstigsten 
Erfolg. Doch verlangte hier die Heftigkeit des Fiebers und 
der Entzündung mehrmal wiederholte Aderlässe, die cruorrei- 
ches Blut mit dicker Crusta phlogistica lieferten, und häufige 
örtliche Blutausleerung., Vom 30. an bemerkte man reichliche 
Krisen, unter denen sich Fieber und Entzündung, doch letz- 
tere nicht so vollkommen, entschied, dass nicht Paresis der un- 
tern Extremitäten eingetreten wäre, Doch auch diese wich einer 
Krisen und Aufsaugung unterstützender Behandlung. Die Cun- 
valescenz wurde durch Tonica unterstützt und Pat, nach Swöchent. 
licher Behandlung am 18. Nov. geheilt entlassen. — 4) Mye- 
Litis metastatica. F, Francısca, 30 Jahre alt, in der Ju- 
end an Scropheln, später an Bleichsucht und seit einem Jahre 
an Amenorrhoea emuns leidend, von schlaffer, übermässig fet- 
ter Constitution, erkältete sich am 23, März, worauf sich Fie- 
ber- und Halsschmerz mit erschwertem Schlingen einstellten, 
Tags darauf wurde eine Ader geölfnet und eine Arznei verord- 
net, worauf heftiges Erbrechen und eine, die nächsten Tage 
anhaltende Diarrhöe, eintraten. Die Krankheit nahm eine un- 
glückliche metastatische Wendung, : Als sie am 29. ins Spital 
kam, klagte sie über lästige Hitze des ganzen Körpers, die sie 
in die grösste Unruhe setzte, obschon sie der umtersuchenden 
Hand kaum erhöht erschien, über Schwindel, Ohrensausen, er- 
schwertes Schlingen mit geringer Alffection der Tonsillen, Op- 
pression und Stechen auf der Brust, Herzklopfen mit Angstge- 
fühl, trockenem Husten, und Zusammenschnüren des Magens 
mit Neigung zum Erbrechen, Die Symptome waren sämmtlich 
den nächsten Tag gesteigert, Die Untersuchung zeigte die un- 
tern Hals- und obern Rückenwirbel schr schmerzhaft, mit durch- 
schiessenden Zuckungen in den Armen, Das Fieber war sehr 
hefüg, der Puls sehr beschleunigt, kräftig. Das gelassene Blut 
hatte jedes Mal festen Cruor und 2 Linien dicke Speckhaut. Den 
31. traten mehrere Aufälle von Convulsionen ein, die immer 
an Heftigkeit und Dauer stiegen, Der Kopf fühlte sich heiss 
an, die Augen waren empfindlich , hervorgetrieben, die Sprache 
erschwert, es fand sich Schluchzen und Husten mit Blutaus- 
wurf, Brust und Unterleib waren von derselben Beschaffenheit, 
besonders Magen- und Lebergegend, schmerzhaft und in der 
Nacht stellten sich Delirien, mit dem Versuche zu entlaufen, ein, 
Am 2. April war der Zustand derselbe, Die obern Brustwir- 
bel waren empfindlich, Nachmittags erschien ein heftiger Av- 
fall von Conyulsionen, wobei Pat. über unerträgliche Atze
	        
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