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misch zurückbleibt. Von jeder Fraktion wird, nachdem sie im
Vakuum getrocknet ist, der Schmelzpunkt genommen und
Fraktionen mit gleichem Schmelzpunkt vereinigt. Nun wird
zunächst die am höchsten schmelzende Fraktion aus möglichst
wenig heissem Wasser umkristallisiert, da die höher schmelzende
cis-Säure weniger löslich ist, zur Mutterlauge der ersteren
Kristallisation wieder die nächst höher schmelzende Fraktion
hinzugefügt und so fort, bis eine vollständige Trennung erreicht
ist. Eventuell wird dann die höher schmelzende cis-Säure noch
aus Äther umkristallisiert. Die niedriger schmelzende trans-
Säure zeigt scharfen Schmelzpunkt bei 115—116°, die cis-Säure
bei 147°. Das Mengenverhältnis, hier 3 g cis-Säure und 8,6 g
trans-Säure, in der die beiden Säuren erhalten werden, hängt
von der Dauer der alkalischen Wirkung ab, indem durch Kochen
mit Alkali die primär entstehende labile cis-Säure sich in die
trans-Säure umwandelt. Dies wurde durch einen besonderen
Versuch bestätigt. 1,6 g der hochschmelzenden Säure wurde
mit 13,5 ccm 20% Natronlauge zwei bis drei Stunden gekocht,
worauf nach Ansäuern und Ausäthern 1,4 g Säure vom Schmelz
punkt 115—116° gewonnen wurde. Nach fünfstündigem Kochen
der hochschmelzenden Säure mit Salzsäure wurde hingegen
keine Veränderung wahrgenommen. Die Säure vom Schmelz
punkt 115—116° ist also die stabilere. Gegen sehr kon
zentriertes Alkali sind beide Säuren beständig.
cis-A'-Methylglutakonsäure vom Schmelzpunkt 147°.
Die /t-Methylglutakonsäure vom Schmelzpunkt 147° wurde
näher untersucht, um ihre Identität mit der Homomesakonsäure
darzutun. Eine Reihe von Salzen wurden dargestellt:
Das Bariumsalz: 2 g in möglichst wenig Wasser ge
löste Säure \yurde mit 2,5 g Bariumkarbonat neutralisiert und
dann die Lösung heiss vom überschüssigen Bariumkarbonat
filtriert. Beim Erkalten scheiden, sich aus der Lösung 2,5 g des
Bariumsalzes in Gestalt schuppiger Blättchen aus.
0,2862 g lufttrockene Substanz erlitten beim Trocknen auf
150—160° eine endgültige Abnahme von 0,0692 g und ergaben
0,1799 g BaSCb.