Volltext: (3/5.1870)

Der Improvisator. 
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traten. So erreichten wir sehr langsam einen höhern 
Theil des Gebirges, der wie ein Vorgebirge aus diesem 
todten versteinerten Meere hervorragte. Durch einen 
engen Hohlweg, wo nur rohrähnliche Stengel empor— 
sproßten, nahten wir uns der Wohnung des Einsiedlers. 
Eine Schaar Soldaten saßen hier um das angezündete 
Feuer und tranken Lacrimae Christi aus ihrer Fogliette. 
Sie dienten den Fremden zur Escorte gegen Räuber 
aus den Gebirgen. Fackeln wurden angezündet; der 
Wind bewegte die Flammen, als wollte er jeden Funken 
erlöschen und verstieben lassen. Bei dem unsteten be— 
weglichen Schein ritten wir nun am dunkeln Abend 
auf dem engen Felsenpfade über lockere Lavastücke, dicht 
an tiefen Schluchten fort. Endlich erhob sich vor uns 
wie ein Gebirge der kohlenschwarze Aschengipfel, wo 
wir hinauf sollten, weiter aber konnten die Esel nicht 
steigen; sie blieben bei den Burschen, die ihre Führer 
waren. 
Der Führer schritt mit der Fackel voran; wir An— 
deren hinterher, jedoch in schräger Richtung, denn es 
ging durch die weiche Asche, in welche wir bis an die 
Kniee versanken, steil hinauf; hinter einander konnten 
wir nicht gehen, denn in der Asche lagen große Steine 
und Lavablöcke, die hinabrollten, wenn wir auf sie 
traten; bei jedem zweiten Schritte glitten wir einen 
zurück, alle Augenblicke fielen wir in der schwarzen 
Asche und es war, als hätten wir ein bleiernes Ge— 
wicht an den Füßen. 
„Muth! Muth!“ rief der Führer an der Spitze, 
„bald sind wir oben!“ allein immer schien der Gebirgs—
	        
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