Volltext: (5. Band = 1833, No 9-No 16)

IL. Materla medica und Toxikologie. 349 
tern sich Dyskrasieen auffinden‘ lassen, die einer gesunden‘ Fort- 
pflanzung hinderlich sind. Wenn Parrısm  (BEaREnD’s: Repert. 
4. med. ‚ehir. Journ. d. Ausl, 1831, Juliz p. 113). die in‘ Rede 
stehende Krankheit durch Hervorrufung einer Scrophula externa 
glücklich bekämpfte, warum sollte man dann nicht mit soviel 
mehr Fug und Recht die ganze sie bedingende Scrophulosität, 
ohne, wie jener that, ihren Sitz erst zu verlegen, gleich direct 
durch eine specifike Methode austilgen? unter diesen Umständen 
fragt es sich, ob es nicht in Fällen von Phthisis tuberculosa 
scrophulosa rathsam ey, durch Herstellung eines reichlichen 
und erforderlich lange unterhaltenen Kopfausschlages dem Winke 
der Natur zu entsprechen, wobei freilich allen weitern Indica- 
tionen gehörig Genüge zu leisten wäre? Einer oder der andere 
Fall könnte doch auf diesem Wege gehoben oder wenigstens in 
seinem verderblichen Gange aufgehalten, werden. [Rusi’s Ma- 
gaz. f. d. gesammte Heilk., Bd. 38, Heft 3.) (K—e.) 
N. MATERIA MEDICA und TOXIKOLOGIE. 
194. Endermatische Heilversuche; mitgetheilt von 
Dr. Roxmnere. Durch eine Reihe von Versuchen, die der Verf. 
vor 2 Jahren begann, ist er in den Stand gesetzt, jetzt einige 
Ergebnisse seiner Erfahrung über Wirksamkeit und Zulässigkeit 
der endermatischen Methode mitzutheilen, Vorzugsweise eignen 
sich Nervenkrankheiten, zumal Sensibilität- und Motilitätneurosen, 
für die endermatische Cur, deren radicaler oder palliativer Er- 
folg vom Sitze der Krankheit abhängt. Ist dieser in peripheri- 
schen Nervenausbreitungen, so leistet dies Verfahren am mei- 
sten und hilft vielmals dauernd. Zu diesem Zwecke bedient sich 
R. bei Neuralgieen und Convulsionen des essigsauren Morphium 
zu 4 bis 4 Gran, bei Paralysen des schwefelsauren Strychnin zu 
} bis 4 Gr. ein bis zwei Mal täglich in Pulverform auf die durch 
ein Vesicatorium in der Nähe des leidenden Nerven wundge- 
machte Fläche aufgestreut, und als erläuternde Beispiele theilt 
er aus vielen Fällen nachstehende mit: I. Eine 68jährige Wittwe, 
die in der Nacht zum 24. Juli 1831 von einem schweren Traume 
aufgeweckt, ihr von Schweiss triefendes Gesicht in grösster 
Angst der Zugluft ausgesetzt hatte, bemerkte am nächsten Mor- 
gen, dass ihre Züge sehr entstellt waren, und suchte 3 Tage 
später bei R. Hülfe. Die rechte Gesichtshälfte war nach links 
verzerrt, besonders die Nasenspitze, der linke Mundwinkel schief 
nach unten gezogen, aus dem rechten floss unwillkührlich Spei- 
chel aus, das rechte Auge konnte nicht geschlossen werden; die 
Bindehaut war entzündet, drohte man diesem Auge mit dem Fin- 
ger, so war kein Blinzeln zu sehen, die rechte Augenbraune® 
konnte nicht gerunzelt werden, beim Sprechen und Lachen nahm
	        
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