Volltext: Zeitungsband (1931, Bd. 4)

Äi-ÜkiuMidi, 
Schleswig-Holstein. 
Sorgen und §orderrm§en 
der Landgemeinden. 
TsgRAg h§s $ßtmm%ialmtbünhzB 
der LKKdgeMeWhsN. 
Der Gesamtvorstand des Provtnzialver- 
bandes Schleswig-Holstein im Verbände der 
Preußischen Landgemeinden hielt am 10. d. 
Mts. in Neumünster unter dem Vorsitz des 
Provinzialverbandsvorsitzenden, Gemeinde 
vorsteher und M. d. L. Herrn Bunötzen in 
Langstedt, eine Sitzung ab, zu welcher mit 
einer Ausnahme alle Kreisabteilungsvor- 
sitzenden erschienen waren. 
Ter Vorsitzende eröffnete die Sitzung mit 
einem Hinweis auf den schweren Ernst der 
Finanzlage der Landgemeinden, die den Vor 
stand zu neuer Beratung zwinge. 
Er dankte sodann dem auf seinen eigenen 
Antrag wegen Ueberlastung in seinem Amte 
ans dem Vorstand ausgeschiedenen Gemeinde 
vorsteher Kuhs in Niebüll für seine dem Ver 
bände stets geleistete wertvolle Mitarbeit. 
Nach einem Bericht des geschäftsfnhrcnden 
Vorsitzenden, Amtsvorstehers a. D. Nütz in 
Altona-Stellingen, über den Lauf und die 
Entwicklung der Tinge seit der letzten Vor 
standssitzung und über die Erledigung der 
Beschlüsse dieser Sitzung befaßte sich der Vor 
stand mit den Notverordnungen und der 
Stellung des Hauptverbandes zu denselben. 
Im Zusammenhang hiermit berichteten die 
Kreisabteilungsvorsitzenden über die Lage 
ihrer Mitgliedsgemeinden. 
Hieraus ergab sich, daß mit ganz wenig 
Ausnahmen in allen Gemeinden die Steuer 
einnahmen unaufhaltsam zurückgegangen sind 
und demgemäß auch zu einer entsprechenden 
Verminderung der Reichssteuerüberweisun- 
gen geführt haben. In den reinen Agrarge- 
meiuden kommen fast gar keine Steuern 
mehr ein. Infolge dieser Entwicklung ist eine 
ganze Anzahl von Gemeinden trotz Einfüh 
rung aller Steuern nicht mehr imstande, ihre 
öffentlichen Aufgaben zn erfüllen. 
In Ermangelung barer Mittel, die Kassen 
sind leer, versucht man, der Fürsorge für die 
Wohlfahrtserwerbslosen durch Verteilung 
von Naturalien so gut wie möglich gerecht zu 
werden, die von den Landwirten frei zur 
Verfügung gestellt werden. 
Angesichts dieser katastrophalen Finanzlage 
der Landgemeinden ergibt sich unabweisbar 
die erneute Forderung an die Negierung, 
die Landgemeinden endlich angemessen an 
den Reichsmitteln zu beteiligen, die immer 
wieder bevorzugt zugunsten der großen 
Städte ausgeschüttet worden sind. Das be 
weist auss neue die letzte Notverordnungs 
maßnahme, welche die zur Erleichterung der 
Wohlfahrtslasten der Gemeinden ausgewor 
fenen 150 Millionen Mark zu S A auf die städ 
tischen und zu A auf die ländlichen Bezirks- 
fürsorgeverbänöe verteilt, und welche die 
Landgemeinden nur soweit berücksichtigt, als 
es die Kassenlage der Bezirksfürsorgever 
bände gestattet. 
Mit allem Nachdruck fordert der Vorstand 
eine Aenderung dieser Maßnahme dahin, daß 
sie Bezirksfürsorgeverbände verpflichtet wer 
den, die Landgemeinden an den zur Verfü 
gung- gestellten Neichsmitteln zu beteiligen. 
Ter Vorstand begrüßt die in diesem Sinne 
c>om Hauptvorstand in Berlin bereits unter 
nommenen Schritte, dem zur Stärkung sei 
nes Vorgehens über die verzweifelte Lage 
der Landgemeinden Schleswig-Holsteins so 
fort berichtet werden soll. 
Im Zusammenhang hiermit glaubt der 
Vorstand, an die Herren Gemeindevorsteher, 
die angesichts der schwierigen Gestaltung 
ihrer Stellung im Kreise ihrer Berufsgenos- 
fen und aus Anlaß des Zusammenbruches 
der Gcmeinöefinanzen durch die überspann 
ten öffentlichen Aufgaben zn einem Teil 
schon geschlossen für eine Niederlegung ihrer 
Aemter einzutreten entschlossen sind, im In 
teresse der Landgemeinden und ihrer Einwoh 
ner den dringenden Appell richten zu sollen, 
auf ihrem Posten zu bleiben, solange es drin 
gend geht. Verständnisvolles Verhalten und 
Mitarbeit aller Kreise in der Gemeinde wird 
das Amt erleichtern. Eine Niederlegung des 
Amtes wäre der erste Schritt zur Land 
bürgermeisterei und das Ende der Selbstver- 
ivaltung. 
Anlaß zur Erörterung gab das Vorgehen 
einer wirtschaftlichen Organisation, die Ein 
fluß ans die Gestaltung der Dinge im Land 
gemeindeverband zu nehmen versuchte. 
Ter Vorstand legt aus diesem Anlaß Wert 
darauf, zu betonen, daß er nach wie vor be 
reit ist, berechtigten und erfüllbaren Wün 
schen anderer Organisationen zu entsprechen, 
soweit das mit den Bestimmungen der Ver 
bandssatzung vereinbar ist,' daß er sich aber 
gegen eine Einmischung in die Verbands- 
rngelegenheiten verwahrt. 
Beschlossen wird, aus Gründen der Spar 
samkeit von der Einberufung eines Land 
gemeindetages (Provinzialverbandstag) in 
diesem Jahre abzusehen 
Ein Antrag, dahin zu wirken, die Hebung 
der Staatssteuern der staatlichen Kreiskasse 
zu übertragen, verfiel aus grundsätzlichen 
und sachlichen Erwägungen der Ablehnung. 
Ü&g öem ßrrifr ücttdä&ttffg* 
©in karrbwirtschaftttcher Besitz in 
NLbbe! àdsrgebrarmt. 
gg. Nübbel, 21. Nov. Durch ein Großfeuer 
eingeäschert wurde am Sonnabendmittag das 
landwirtschaftliche Gewese des hiesigen Land 
mannes Ernst Clausscn. Das Feuer war ge 
gen 11,30 Uhr in dem weichgedeckten Wohn- 
und Wirtschaftsgebäude ausgebrochen und 
griff mit großer Schnelligkeit um sich. In 
kurzer Zeit stand das Gebäude in Hellen 
Flammen. Das Feuer griff dann über auf 
das hartbedachte Kuhhaus, die weichgedeckte 
Scheune und das von dem Vorbesitzer Block 
bewohnte Abnahmehaus. Sämtliche Gebäude 
brannten bis auf die Grundmauern nieder. 
Das Vieh konnte bis auf eine Sau gerettet 
werden, ebenfalls das Mobiliar. Verbrannt 
sind viel Korn und Heu, sowie das landwirt 
schaftliche Inventar. Neben der Ortsfeuer 
wehr waren auch die Fockbeker Wehr sowie die 
Autospritze aus Rendsburg auf der Brand 
stelle erschienen und betätigten sich am Löschen. 
Die Entstehungsursache ist noch unbekannt. 
Claussen befand sich mit seinem Sohn bei Aus 
bruch des Feuers auf dem Wochenmarkt in 
Rendsburg. 
gg. Vreihvlz, 21. Nov. Diebstahl. Vor eini 
gen Tagen sind einem Landmann in Meckel 
moor aus der Wohnung eine silberne Taschen 
uhr mit gewöhnlicher gelber Kette, Glas ge 
sprungen, und eine goldene Taschenuhr mit 
goldener Kette nebst Medaillon, Gehäuse ge 
hämmert, auf dem Teckel der Rückseite die 
Buchstaben „Z. H." eingraviert, seinem land 
wirtschaftlichen Gehilfen eine Weckuhr und ein 
kurzes Tesching mit Handgriff 6 Millimeter 
gestohlen worden. 
ad. Vesdorf, 21. Nov. Siedlung. Von der 
Höfebank wurde das Gut Bokhorst aufgekauft, 
das nun zu Siedlungszwecken ausgelegt wird. 
Zunächst sollen 8 Siedlungshäuser errichtet 
werden. Mit den Arbeiten hat man schon be 
gonnen. 4 Gebäude werden von einem Unter 
nehmer aus Schenefeld, 2 von einem Unter 
nehmer aus Vaale und 2 von einem Unter 
nehmer aus Albersdorf errichtet. Zu jeder 
Siedlung kommen 12 Hektar Land. Außerdem 
sollen die Gutsgebäude zn Siedlungshäusern 
umgebaut werden. Das zur Verteilung kom 
mende Rindvieh ist schon aufgekauft und auf 
dem alten Hofe aufgestallt. Durch die Siedlung 
wird zwischen Vesdorf und Aasbüttel ein 
neuer Ort erstehen. 
zz. Nortorf, 21. Nov. Fahrradmarder. Dem Gärt 
ner ei besitze r Fink wurde von der Hofstelle fein 
Fahrrad gestohlen und zwar bei Tage. Zum Glück 
handelt es sich um ein älteres Rad, so daß der 
Schaden nicht erheblich ist. 
Bm Hsêstà 
Vom Kraftwagen üLerfal-ren 
rmd geM§L. 
Uetersen, 21. Nov. Am Sonnabendmorgen 
gegen 7 Uhr wurde am Tornescher Weg der 
36jährige Hausschlachter Kahlandt von einem 
Auto überfahren und getötet. Ter Kraft 
wagenführer konnte nachher ermittelt werden. 
We'.Lsre Lockerung der Wohmmgs- 
Zmangswirtschaft in Kiel. 
Kiel, 21. November. Der Kieler Magistrat 
hat beschlossen, die Grenze für die Wohnungs- 
zwangswirtschast von einem Jahresfriedens 
wert von 700 auf 600 RM. herab zu setzen. 
x. Reumünster, 21. Nov. Ticftragisches Şi>d< 
einer Hochzeit. Vor einigen Tagen hatte sich ein 
Frl. Gertrud Hochmut standesamtlich trauen 
sen. Nachdem sie als neuvermählte Frau Arp ^ 
dis elterliche Wohnung zurückgekehrt war, er- 
krankte sie kurz vor der kirchlichen Trauung !§ 
schwer, daß der herbeigerufene Arzt ihre sofortige 
Ueberführung in das städtische Krankenhaus an« 
ordnen mußte. An die Stelle der bereits vorge- 
fahrcnen Braut kutsche trat nun der Krankenwa 
gen. Inzwischen ist die junge Frau verschieden. " 
Feuer entstand heute früh in dem Hause Haart 38, 
wo eine Einlogiererin gestern abend den Ofen 
stark geheizt und das Zimmer während der ganzen 
Nacht nicht wieder betreten hatte. Beim Eintreffen 
der Wehr, die mit einer Schlauchleitung das Feuer 
löschte, war der Fußboden bereits durchgebrannt. 
— Entwichener Strafgefangener. Bei der hiesigen 
Polizei machte der Arbeiter Blunck die Meldung, 
daß feine Papiere durch den Arbeiter Schnack ei 
nem im Krankenhause untergebrachten Strafge 
fangenen Christiansen ausgehändigt worden wä 
ren. Als die Polizei Nachforschungen anstellte, war 
Christiansen bereits mit den Papieren des 231- 
geflüchtet. 
Uli® MîhMsrfchêZi. 
Weihe cmes (Bfyeettmaïs für 
gefallene Turner. 
zt. Heide, 21. Nov. Am Totensonntag wurde 
im Tivoli in Heide die von dem heimischer! 
Bildhauer und Kunstmaler Nikolaus Bach 
mann geschaffene Gedenktafel des Männer- 
Turnvereins von 1860 für die im Weltkriege 
gefallenen Turnbrüder enthüllt. Eingeleitet 
wurde die weihevolle Gedenkstunde durch das 
„Largo" von Händel. Der Künstler selbst 
übergab das einfache und schöne Relief. Unu 
rahmt wurde die Uebergabe durch Gesangs 
vorträge des Männergesangvereins und des 
Chors der Oberrealschule. Tie Gedächtsnis- 
rede wurde vom Vereinsvorsitzenden, Rektor 
Gosch, Heide, gehalten. 
Koetsrf N§M Sàdtķ 
10660 Mark SLaatsberhilfe bewilligt. — Einführung der 3fachen VürgerfLeuer. 
zz. Nortorf, 21. Nov. Unter dem Vorsitz des 
stellvertretenden Bürgermeisters Georgi fand 
in der Aula der städtischen Mittelschule eine 
Sitzung der Stadtverordnetenversammlung 
statt. Unter Geschäftliche Mitteilungen wurde 
vom Vorsitzenden folgendes mitgeteilt: 
Auf Antrag hat das preußische Jnnenmini- 
sterinm der Stadt eine Staatsbeihilfe von 
18 000 RM. überwiesen. Für das Jahr 1931 
wird für Nortorf die Vürgersteuer mit dem 
Dreifachen des Landesfatzes erhoben; der Be 
schluß ist vom Oberpräsidenten zugelassen. Bon 
der Einführung der Getränkefteucr kounte ab 
gesehen werden, da sich in Nortorf das Auf 
kommen angesichts der Kosten nicht lohnt. Rat 
mann Lorenzen bemerkt hierzu, daß es im 
Hinblick auf die Notlage der Gastwirte erfreu 
lich sei, daß von der Einführung dieser Steuer 
abgesehen werden konnte. Die städtische Spar 
kasse in Kellmghusen hat eine der Stadt ge 
währte Anleihe von 35 500 RM. zum 1. Januar 
1932 und die städtische Sparkasse in Burg a. F. 
eine solche in Höhe von 23 370 RM. zum 15. 
Januar 1932 gekündigt. Wegen Aushebung 
dieser Kündigungen schweben Verhandlungen. 
Zufolge eines Ministerialerlasses sollten die 
Gemeinden aus Sparsamkeitsgründen ermäch 
tigt werden, von der Vornahme der Personen 
standsaufnahme Abstand zu nehmen. Die Stadt 
hatte einen entsprechenden Antrag gestellt und 
ihn damit begründet, daß eine sorgfältig ge 
führte Kartei vorhanden sei, die eine vollstän 
dige einwandfreie Durchführung der Perso 
nenstandsaufnahme sicherstelle. Der Präsident 
des Landesfinanzamtes in Kiel hat trotzdem 
den Antrag der Stadt abgelehnt, und bemerkt, 
daß er in der ordnungsmäßigen Durchführung 
der Personenstandsaufnahme der kleinen Ge 
meinde Nortorf eine wesentliche Belastung 
nicht zu erblicken vermöge. Da die Durchfüh 
rung der Personenstandsaufnahme eine wo 
chenlange Mehrarbeit und eine finanzielle Be 
lastung bedeutet, ist beim preutz. Innenmini 
sterium über das Lanüessinanzamt Beschwerde 
geführt, weil es eine Sparmaßnahme auf diese 
Weise verhindert hat. — Die Dienstwohnung 
des Bürgermeisters a. D. Beyer wird am 1. 
Dezember geräumt. 
Auf einer am 13. Oktober hier stattgcfunöe- 
neu öffentlichen Versammlung ist eine Ent 
schließung gefaßt und als Antrag eingebracht 
worden, der wie folgt lautet: „Die Stadtver 
ordnetenversammlung wird ersucht, eine Son- 
öerkommission aus 2 Stadtverordneten und 3 
Einwohnern der Stadt zu bilden, die unver 
züglich Verhandlungen mit Kreis und Regie 
rung einzuleiten hat mit dem Ziel der Neu 
berufung eines Amts- und Gemeindevorste 
hers statt eines Bürgermeisters unter Aufhe 
bung der sog. Stadtrechte und Stadtpflichten." 
Es ist ein Gutachten vom Netchsstädtebund 
sowie vom preußischen Lanögemeinöevcrbanö 
eingeholt worden darüber, ob und welche Er 
sparnisse bei Verfolgung dieses Zieles eintre 
ten würde. Die Gutachten wurden vom Vor 
sitzenden verlesen, worauf das Kollegium ohne 
längere Debatte einstimmig beschloß, dis Um- 
warrLlnng der Stadtgemeindeverfasfung in eine 
Landgememdeverfaffung abzulehnen. 
Der Antrag eines Wohlfahrtsempfängers 
auf Erlaß des Mittelschulgeldes wurde für die 
Dauer der Erwerbslosigkeit genehmigt. 
Der Ortsausschuß des Allg. Deutschen Ge 
werkschaftsbundes, die Ortsgruppe des Zen- 
tralverbanöes der Arbeitsinvaliden und Wit 
wen Deutschlands sowie die Arberterwohlfahrt 
hatten einen gemeinsamen Antrag dahingehend 
gestellt, „allen Bedürftigen eine Mictbeihilfe 
von 60 Prozent des Mietfatzes zu gewähren." 
Der Vorsitzende bemerkt hierzu, daß der Krers- 
ausschuß dahingehende Antrage bereits wieder 
holt abgelehnt hat, weil diese Unterstützung 
eine Zusatzunterstützung darstellt, die über den 
Rahmen der Richtlinien hinausgehe, Ein 
Stadtverordnetenbeschluß, über die Richtlinien 
hinaus eine Mietbeihilfe zn gewähren, ist un 
zulässig und zwar selbst dann, wenn die Ge 
meinden für die entstehenden Kosten selbst 
einstehen. Stadtv. Krüger bemerkt hierzu, daß 
den Wohlfahrtsempfängern in irgend einer 
Form unbedingt geholfen werden müsse. Die 
Richtsätze lügen im Kreise Rendsburg beson 
ders niedrig. Es sei den Wohlfahrtsempfän 
gern unmöglich, aus diesen Unterstiitznngsbe- 
trägen auch noch die Miete voll zu bezahlen. Es 
wurde darauf beschlossen, beim Kreis zu bean 
tragen, die im Kreise Rendsburg geltenden 
Richtsätze der allgemeinen Fürsorge, die als 
viel zn niedrig gehalten werden, entweder zn 
erhöhen oder Mietbeihilsen zu gewähre«, von 
denen der Kreis 70 Prozent zu übernehmen 
Hütte. 
Die Ortsgruppe des Reichsverbanöes der 
Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und 
Kriegsteilnehmer hatte beantragt, den Kriegs 
hinterbliebenen, soweit sie Znsatzrentencmp- 
fünger sind, Licht-, Koks- und Gasverbilligung 
zu gewähren, ferner Zulassung seiner Mit 
glieder an der Bespeisung aus der Volksküche. 
Einen ähnlichen Antrag hatte die Arbeiter- 
wohlfahrt, der Gewerkschaftsbund und der 
Zentralverband der Arbeitsinvaliden gestellt 
mit dem Ziel, die Krisenunterstntzungsemp- 
fättgcr bei der Licht-, Koks- und Gasverbilli 
gung mit einzubeziehen. Die Anträge wurden 
zunächst der Lichtkommission überwiesen. 
Ein Antrag der Freiw. Feuerwehr ans Ent 
schädigung für Zeitverlust einiger Mitglieder 
gelegentlich der Brandschau wurde abgelehnt. 
Infolge Uebernahme des Vorsitzes in den 
Kommissionen durch den stellv. Bürgermei 
ster wurde in die Markt- und Lichtkommission 
Ratmann Lorenzen gewählt. 
In der anschließenden nichtöffentlichen Sit 
zung wurde dem stellv. Bürgermeister eine 
Dienstanfwanösentschädigung bewilligt. 
rg. Wesselburen, 21. Nov. Gefaßter Schwindler. 
Ein lediger Landarbeiter aus Edemannswisch er 
schwindelte bei einem hiesigen Geschäftsmann auf 
den Namen eines Hofbesitzers in Wehren einen 
Ileberzieher und verkaufte ihn in Heide für 18 Jl. 
Er wurde in Altona verhaftet, als er postlagernde 
Briefs in Empfang nehmen wollte. — Diebstähle. 
Dem Hofbesitzer Ernst Boß in Wehren wurden 20 
Puten und eine Anzahl Hühner gestohlen. Bei 
dem Gastwirt Hans Struve in Jarrenwisch wurden 
Kleidungsstücks entwendet. Gemein war ein Dieb 
stahl in Jarrenwisch bei einem Knecht des Land 
manns Gustav Boß, dessen Gebäude kürzlich ab 
brannte. Der Knecht wohnte in einem Stallge 
bäude. Als er ortsabwefend war, wurden ihm er 
sparte Gelder gestohlen und sein einziger neuer 
Anzug den Schweinen vorgeworfen, von dem er 
nur noch Fetzen vorfand. Er scheint sich um einen 
Racheakt zu handeln. 
rg. Büsum, 23. Nov. Die Ortsvertretnng ge 
nehmigte das Ortsstatut betreffend polizeiliche 
Vorschriften der Straßenreinigung. Danach müssen 
die Straßen an Plätzen in fünf Meter Breite ge 
fegt werden. Es stand weiter die Frage der Grün 
dung eines Gesamtschulverbandes für das Kirck- 
fpiel Büsum zur Besprechung. Die Vertretung 
lehnte den Plan ab. — Bessere Vcrkehrsverbin- 
dungen sollen in der kommenden Saison geschaffen 
werden. Von der Direktion Altona sind für dir 
Saison sowie auch für die Vor- und Nachsaison so 
genannte verlängerte Wochenendzüge in Aussicht 
genommen, die etwa 5—6 Tage hier liegen blei 
ben. Der Pensionspreis wurde für Hotels auf 5,50 
RM. und für Pensionate auf 4,40 RM. festgesetzt- 
Von den freiwillig gezeichneten Beiträgen zuiU 
Badeprospekt 1931 sind 2500 RM. noch nicht be 
zahlt. Laut Beschluß des Badevereins können solche 
Hotels und Pensionate, die nicht bezahlten, ini 
Prospekt 1932 nicht wieder aufgenommen wer 
den. —- Der Nennklub beschloß, das große Rennen 
der nächsten Saison am 17. Juli abzuhalten. D<ll 
gesamte Vorstand wurde wiedergewählt. Es soll 
versucht werden, eine Autosternfahrt nach BüfuA 
P leiten. Als Termin ist Pfingsten 1932 in Aus 
sicht genommen. 
dz. Hemme, 21. Nov. Kein WeidedreSstahl- 
Kürzlich wurde berichtet, daß dem Hofbesitzer 
Wilhelm Nielsen, Hierselbst, ein wertvoller 
Ochse von der Weide gestohlen sei. Wie 1'# 
jetzt herausgestellt hat, trifft dies nicht Zu- 
Ter abhanden gekommene Ochse ist in einem 
Wasserkoch ertrunken und dieser Tage voM 
Besitzer gefunden worden. — Raubzeug. 3" 
den Stallungen eines hiesigen Hofbesitzers 
konnte ein Iltis gefangen werden. Das Tier 
ist hier in der Marsch sehr selten. Auf de A 
„Luisenhof" am Westende unseres Dorfes 
räumte ein Fuchs zwischen dem Federvieh auf- 
Die Füchse sind in diesem Jahr ans dem Wei 
ßen Moor sehr zahlreich. 
NsMàsêŞK. 
BêfchļLffL bts Hrrsnmer Kreis- 
arrsschuffes. 
th. Husum, 20. Nov. Hinsichtlich der Finanzlage 
des Kreises machte der Vorsitzende die Mitteilung' 
daß infolge weiterer Rückgänge der Reichssteuer- 
Ueberweisungen an den Kreis und der damit zusam 
menhängenden Verminderung -er Einnahmen ^ 
den Kreissteuern weitere nicht unerhebliche Aus 
fälle auf der Einnahme feite des Etats zu verzeih 
nen sind, die nur zum Teil durch Verminderung &cr 
P rov i nz ial- Abgaben und der Minderung der Aus 
gaben für die Fürsorge durch die in der leM" 
Kmmc 
Ņkärti 
r- 1 m 
ufert 
velehi 
"och h 
r°rso 
voller 
i»Ne 
<= 
jta ÜB 
%nt: 
Der ï 
^5 S 
Danke 
•Uir u 
H' 
Melk 
Nutzte 
gleich 
Ävunr 
Nette, 
^ştaui 
l«dig, 
'Ns è' 
Freud 
Du bij 
^achnì 
fahren 
Reside 
aach 9; 
< A 
% srŗ 
Jett« 
Anter 
Platte 
barem 
Neuen 
Ņenau 
fi cht er 
^Nes I
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.