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Xede3S größere Kind erhält ein
Feineres. Dann wurde das größere
Kind, „die Mutter,“ gefragt:
„Willje du nicht dein Kind ver:
faufen?“ Das fragende und das
gefragte Kind Laufen nun um
den Kreis herum in die Wette;
wer Zuerft zur Stelle it, hat
gefiegt und erhält das Kind. Das
gab denn großen Jubel. Manches
Kind fonnte auch gar nicht zurecht
fommen und verlor deshalb; aber
auch über un3z Erwachjene be:
(ujtigten fie fi oftmals, weil
unfjere Beine nicht ganz fo Hurtig
waren alS die der Bbehenden
Kinder.
MS die Dunkelheit Hereinbrach,
waren alle befriedigt von dem
Tage, den fie doch fo viel höner
verbracht Hatten, al3 ihre hHeid-
nifjchen Genvofen.
Nach Gebet und Gejang wurde
e8 im Kinderhauje früher al3 ges
wöhnlich ftil; Arbeit und Spiel
hatten das ihrige gethan. Wenn
dog nur bald wieder ein
Nerientag wäre! fagten fie und
jeufsten. Sit es doch jo Hart —
das Lernen in der Schulftunde,
der Kopf ift nicht an geiftige An:
trengung gewöhnt. Auffaffungs:
vermögen, Gedächtnis, Geweckt-
Zeit, was fv viele Kinder in Eu:
rupa mit zur Schule bringen,
ijt infolge der großen Vernach-
(älfigung des meiblicdhen Gefcdhlechts
in Indien nur felten vorhanden.
Wie manchen heißen Kampf febt
25 Darum bei Zchrern und Schülern!
Uber gewiß, endlich — wenn auch
langjam — werden Fleiß und
Ausdauer gefrönt werden.
Um jo mehr aber werdet ihr
den Meinen Mädchen neidlos einen
seriecntaag qönnen.
Wie cin Heide einen AWMijflionar umarmt
und Füht.
5 Der großen SEE
Zumatra mohnen die
N Batias3. Die waren,
ehe unjere Ddeutichen Brüder, die‘
rheinijchen Mijionare Dorthin
famen, jJamt und fonders rohe
WMenichenfreffer, und das nimmt
uns nicht wunder, denn fie waren
noch Glinde Heiden. Wenn fie
N
einen Seind gefangen Hatten,
Banden fie ihn an einen Pfahl,
Icnitten ihm das SFleijdh vom
Veibe und verzehrten e& mit Wohl:
behaygen.
Cines Tages ftand wieder fo
ein armeSs Schlachtopfer zitternd
an einem Pfahl; die wilden
Mordbuben tanzten und jubelten,