Objekt: Untersuchung eines kleinen erdmagnetischen Störungsgebietes

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gewendet und unter einem bestimmten Winkel gegen die Erdoberfläche 
geneigt sein. 
Dass das störende Gestein die Basaltmassen des Ottilienberges sind, war 
wohl von vornherein anzunehmen. Um näheren Aufschluss über die Ursache 
gerade dieser Verteilung der Oberflächen-Dichte zu erhalten, werde die Natur 
des Berges genauer betrachtet. 
Wie bereits eingangs erwähnt, ist der Ottilienberg ein Basaltrücken, der 
sich inmitten eines, von der Werra durchbrochenen, Hochplateaus aus Muschel 
kalk erhebt (vergl. Karte VII). In seiner Längsrichtung ragt nordöstlich das 
grössere Basalt-Massiv des Feldstein hervor, offenbar derselben Spalte ent 
stammend. Die Breite unseres Ausbruches ist etwa 20—30 m, seine Länge 
70 m. Im Südwesten tritt der Basalt unvermittelt hervor, um einen gegen 
N.O. langsam abfallenden Rücken zu bilden. Wie bei vielen Basaltausbrüchen, 
so treten auch hier, am Südwest-Abhange, die sechskantigen Säulen auf, aus 
deren Achsenlage man die Richtung erkennen kann, in welcher der Ausbruch 
erfolgt ist. Es zeigt sich, dass eine Säulenmasse, die unter einem Winkel 
von 30° ansteigt, von Südost nach Nordwest streicht. Eine zweite, unter 
gleichem Winkel einfallend, liegt in der Richtung von Süd-West nach Nord- 
Ost, also senkrecht zur ersten. Am Nordabhange bei Station X fällt eine 
dritte Masse unter 10° ein, von Nord nach Süd streichend. Zur Unter 
suchung werden aus allen drei Säulen-Massen Stücke ausgebrochen; sie seien 
der Reihe nach mit 1, 2 und 3 bezeichnet. 
Die Untersuchung im Magnetischen Observatorium ergab: 
Stein 1 kehrt nach oben einen Nordpol, nach unten einen Südpol. 
Stein 2 besitzt oben einen Süd-, unten einen Nordpol. 
Stein 3 hat oben (also in Richtung von Station X nach VII) einen 
Südpol, unten einen Nordpol. 
Sodann wurde das magnetische Moment der Steine aus den Ablenkungen, 
welche sie in drei zu einander senkrechten Lagen ausüben, berechnet. 
Es ist dann 
M = y Mj 2 -)- M 2 2 -|- M 3 ä wo 'sich M aus 
M = — e 3 tg <jp 
2 
• H 
berechnet, wenn e der Abstand, aus 
dem die Ablenkungen geschehen und cp der Ablenkungswinkel ist. 
Es wurde gefunden 
M, - 0.000 015 
M a = 0.000 180 
M 3 0.000 210 c-g-s pro cm 3 
Dies sind an sich nur sehr geringe Werte, wenn wir sehen, dass das 
magnetische Moment eines Stück Gabbro vom Ludwigsfelsen, auf dem 
Magnetberge des Frankensteins gebrochen, wie es sich in der mineralogischen 
Sammlung des Herzoglichen Realgymnasiums zu Meiningen fand, nach 
gleicher Methode 
Mg = 0.67 c • g • s pro cm 3 liefert.
	        
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