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bei Wiederholungen xewLhrte Nachlatz kommt in ForrsllU, wenn d«r
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geklagten «etrļgen in Forts«».
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111. Jahrgang.
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I ' 1918.
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Die englische ŞteKņņg am Lomsebach dĶchststzsZr: Aubereourt, Harrgard, Dermin gereommE. — Die im
Aufmarsch ÄesrudEicheU fraAzvsischeN Armeekorps Hei MomdiHier geLuorferr. — Fort Mosmmd aenommem.
- ^ - Die Gefangeueuzahl erhöhte sich auf ?ZOVV.
In Berà wmde der Friede zwischen Deutschland und Gwtzraßland durch Austausch der RatrsiKaüonsurKrmden et« endgilüZer. 22000 Tone. U-Boot-
Beute. - EnUlisch-ftavzösische BeLrochrungen zur Lage. — Neue Kämpfe in Palästina UNd Mesopotamieu.
BervegungsLrieg im Westen!
Das Problem ist gelöst, das fast unlösbar schien,
Die Westfront ist aus ihrer Starre gelöst, und der Be-
weguugslr>eg hat begonnen. Diese grundlegende Tat
sache inusj man sich deutlich vor Augen halten. Es
lohnt sich, sie aus der Fülle der Erscheinungen, die ihre
Wirkungen sind, herauszuschälen, damit die ungeheure
Bedeutung, die ihr zukommt, ins rechte Licht gerückt
mird.
Seit 3H Jahren kennen wir die Westfront nicht
anders als im Zustande der Erstarrung, des Stellungs
krieges. Auf beiden Seiten haben sich die Heere nach
der Schlacht an der Marne und deni deutschen Rückzug
auf die Aisne in der Erde eingegraben. Seitdem hat
ten sich tiefgegliederte Systeme von Defestigungszoncn
herausgebildet. Anfangs handelte es sich wohl um sehr
primitive Erabcnlinien. Allmählich entwickelten sie
sich zu wohldurchdachten Systemen, die immer ausge
dehnter, mehr auf die Dauer berechnet waren und von
einer stets fortschreitenden, stets Neues lernenden Be-
sesiigungskijnst zu wahren Wunderwerken ihrer Art
ausgestaltet wurden. Mehr als einmal, wenn es der
einen oder anderen Seite gelang, einen befestigten
Stützpunkt des Gegners zu erobern, sind wir bewun
dernden Schilderungen von Kriegsberichterstattern be
gegnet, aus denen hervorging, welche Triumphe der
Menschengeist hier gefeiert hatte in dem Bestreben, den
neuen Kampfformen des Weltkrieges, dem ungeheuren
Artillerieeinsatz und dem Problem des Standhaltens
einer Minderheit gegenüber einer großen zahlenmä
ßigen Ucborlegenheit, gerecht zu werden. Aber im Stel
lungskrieg, der die allein Entscheidung bringenden Be
wegungen und strategischen Entwickelungen ausschließt,
kann der Völkerstreit nicht zum Austiag gebracht wer
den. Darum war es das sich aus der Natur der Dinge
ergebende Bemühen der Kriegführung, die Operationen
aus den Fesseln des Stellungskrieges zu befreien. Die
Geschichte von dH Kriegsjahren ist, wie die Köln.
Volksztg. schreibt, eine Geschichte ebenso lang dauernder
vergeblicher Bemühungen von Franzosen und Englän
dern, das Problem zu lösen. Rufen wir uns die aufein
ander folgenden und an Wucht und Kräftecinsatz sich
immer steigernden Versuche des Feiiches ins Gedächt
nis! von einer gewiß interessanten Untersuchung der
Wandlungen der Taktik und ihrer Mittel muß dabei
abgesehen werden, schon aus dem Grunde, weil ein Ein
gehen auf zu vielerlei fachmännische Einzelheiten nö
tig wäre. Wir haben folgende Anstürme des Feindes
gegen unsere Stellungen erlebt: die Winterfchlacht in
der Champagne 1915, die Schlacht bei Arras im Juli
1915, die Schlacht in der Champagne September 1915,
die Sommeschlacht 1916, die Schlacht bei Arras Früh
jahr 1917, die Flandernschlachten Sommer und Herbst
1917, die Schlacht bei Eambrai im Herbst 1917. Nie
mals ist dem Feinde die Durchbrechung unserer Linien
gelungen, obwohl er uns an Menschen und Geschützen
um ein Vielfaches überlegen war. Niemals ist pr über
taktische Erfolge, über eine mehr oder weniger große
Einbeulung unserer Front hinausgekommen. Dabei
krankte seine Taktik an schwerwiegenden militärischen
und auch psychologischen Irrtümern. Die Irrlehre von
der ausschlaggebenden Bedeutung des Materials und
von den Wirkungen des Zermürbungskneges, die be
sonders von Lloyb George und feinen Gehülfen in der
Presse in allen Variationen verkündet wurde, hat zu
den törichsten Berechnungen und Annahmen geführt.
Lloyd George hat mit der ihn kennzeichnenden wilden
Tatkraft die ganze englische Industrie mobil gemacht
und in den Dienst der kSeschoßerzeugung gestellt. Er
verrannte sich in rein materialistisch» und spt-zialistische
Anschauungen, aus denen er wahrscheinlich nicht eher
aufgerüttelt wurde, bis ihn unsere Ossenstve vom 21
j März eines Besseren belehrte.
Das ist ja das kennzeichnende Merkmal dieser Of
fensive, daß sie nicht im Entferntesten als ausschlietzli-
. che Materialschlacht bezeichnet werden kann. Die gro-
; ße Bedeutung der Artillerie bei der Vorbereitung und
Durchführung des Jnfanterieangriffs und der folgen-
, den Operationen soll wahrlich nicht verkannt werden.
! Richt umsonst haben unsere militärischen Führer eine
- solche Massierung von Geschützen an der Westfront
vorgenommen, ehe der Angriff begann. Aber welch
großer Spielraum bleibt da noch für andere Faktoren,
dieauch das Auge des Laien wenigstens in ihren Wir
kungen erkennen kann, wenn er diese Faktoren selbst
auch in ihrer ganzen Tragweite erst dann einschätzen
. lernen wird, wenn das Urteil von Sachkennern vor
liegt. Wie war cs denn bei den Offensiven unserer
Feinde? Erst Tage, ja Wochen dauerndes Trommel
feuer, dann Vorgehen der Infanterie zur Fortnähme
der eingeebneten Stellungen; das Ende war jedesmal
Stockung und Pause. Ganz anders jetzt. Die Bewe
gung ist im Fluß geblieben, bis sie über die letzten
Schützengräben der 3. Verteidigungslinie hinausgelangt
war. Da müssen andere Momente mitgesprochen haben
als nur die artilleristische Zerschmetterung von Befe
stigungen. Hier ist die Führung zu ihrem Recht gekom
men, die militärsiche Durchbildung unserer. Truppen
und das entschlossene militärische Wollen, das anschei
nend in der englischen Armee doch nicht herrscht trotz
aller Tapferkeit und allem Todesmut.
So ist das Werk gelungen. In der Nacht zu
Montag schon sind die letzten feindlichen Schützen
gräben in den Rücken unserer Truppen gebracht wor-
de>l. Seitdem vollziehen sich die militärischen Hand
lungen im freien Felde. Der „Stotz bis ins Leere"
von dem Marschall Joffre in einem seiner Tagesbe
fehle einmal sprach, ohne datz cs ihm gelang, ist von
unseren Armeen geführt worden. Der Wall ist ge
sprengt; die Periode des Stellungskrieges ist vorbei.
Das deutsche Heer hat bewiesen, datz es keine Aufgabe
gibt, mag sie noch so schwer sein, die es nicht lösen
kann. Es ist nicht nur mit Rüsten, Rumänen und
Italienern fertig geworden; auch Engländern und
Franzosen ist der Beweis für die deutsche Ueberlegen-
heit jetzt in noch nicht dagewesener Augenfälligkeit
in blutigen Runen aus den Rücken geschrieben worden.
Im Bewegungskrieg ist der deutsche Truppenführer
und der deutsche Soldat in seinem Element. Lloyd
George, hat nie einen dümmeren Witz gemacht, nie
ein irreführenderes Schlagwort geprägt wie damals,
als er von der „Kaninchentaktik" der Deutschen sprach.
Diese als Beschimpfung gedachte Aeußerung des klei
nen Waliser Demagogen reicht nicht heran an das
Heldengcschlecht, das in den Eisfeldern Rußlands, in
den Bergen Serbiens ,in den Ebenen Rumäniens und
auf den Gipfeln der Alpen seinen Ruhm für ewige
Zeiten fest begründet und das jetzt auch im Westen mit
starker Faust die Pforten zum Frieden eingeschlagen
hat, die hoffnungslos verrammelt schienen.
22 000 Tonnen A-Vootbeute.
Amtlich, Berlin, 1. April. Eines unserer Un
terseeboote, Kommandant Kapitänleutnant Wen
ninger, hat im rvestlichtzi! Teil des Aermelkanals
0 Dampfer und 1 Segler mit zusammen über 22 Mg
B.-R.-T. vernichtet. Fünf der Versenkten Damp
fer wurden uu-, stark gesicherten Ecleitzügien her-
»»»«g,schosse». I
Unter den versenkten Schiffen befanden sich
Wright" (2 516 Br.-N.-T.) mit Kohlenladung, ein
englischer bewaffneter Dampfer von Einheitstyp
von etwa 5 500 Br R.-T., ein mindestens 7000
Tankdampscr. Der Segler war der französische
Raaschuner Fileur.
Der Chef des Mmiralstabes der Marine.
Deutsche Heeresberichte.
WTB. Amtlich Großes Hauptquartier, 31. 3.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Auf den Höhen westlich der Ancrc wieselt wir
englische Gegenangriffe ab.
Zwischen Somme und Oise haben wir im An
griff neue Erfolge errungen. Zu beiden Seiten
des Lsufebachs durchstießen wir die vorderste durch
französische Negimsnter verstärkte englische Linie,
erstürmten die im Tal gelegenen Dörfer Auber-
ccurt, Hangard, Denuin und warfen den Feind
trotz heftiger Gegenwehr aus Moreuil und den
nördlich gelegenen Waldhöhen zurück.
Zwischen Moreuil und Noyon griffen wir die
neu herangeführten im Aufmarsch befindlichen
französischen Armeekorps an. Nördlich von Mont
didier warfen wir den Feind über die Avre- nnd
Don-Niederung zurück, und erstürmten die auf dem
Westufer gelegenen Höhen. Mehrfach wiederholte
Gegenangriffe der Franzosen westlich von Mont
didier aus Fontaine heraus und gegen das ero
berte Mcsnils scheiterten blutig. Fontaine wur
de am Abend erstürmt, Mesnils im vollen Kampf
behauptet.
Die von Montdidier bis Noyon angreifenden
Truppen warfen den Feind aus seinen frisch auf
geworfenen Gräben über Assouvillers, Nollot und
Hainvilliers, sowie aus Thiescourt und Bille zu
rück. Starke Gegenangriffe der Franzosen bra
chen auch hier zusammen. Das die Oise beherr
schende Fort Nenand südwestlich von Noyon wur
de im Sturm genommen.
Bon allen Seitcin der Front werden schwerste
blutige Verluste des Feindes gemeldet.
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts
Neues.
Der Erste Generalquarticrmeister
Ludendorff.
WTB. Amtlich Großes Hauptquartier, 1. 4.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Auf dem Schlachtfeld nördlich von der Som-
me lebte die Artillerie- und Minenwerfertätig-
keit am Abend auf.
Zwischen dem Lucebach und der Avre setzten
wir unsere Angriffe fort und nahmen die Höhen
nördlich von Moreuil. Engländer und Franzo
sen, die mehrmals im Gegenstoß vergeblich anlie
fen, erlitten schwere Verluste. Oertliche Vorstö
ße auf dem westlichen Avreufer brachten uns in
den Besitz des Waldes von Arrachis.
Auch gestern versuchten französische Divisionen
in mehrfachem Ansturm die westlich von Mont
didier, sowie zwischen Don und Matz verlorenen
Dörfer und Höhen zurLckzngewinnem, Ihre An
griffe brachen blutig zusammen.
Mit den Kämpfen der letzten Tage hat sich
die Zahl der seit Beginn der Schlacht eingebrach
ten Gefangenen ans über 75 UDO erhöht.
Voll den anderen Kriegsschauplätzen nicht»
Neues. \
Der dürfte Gemeralquartiernreister.
Ludendorff.
Amtlich. WTB. Berlin, 1. April, abends.
Von dem Schlachtfelde in Frankreich nichts Neues.
Im Berner Bund vom 31. März schreibt Sirge-
mann zur Kriegslage: „Nach dem elementaren Durch
bruch des rechten englischen Flügels kämpfen die Eng
länder verzweifelt, um den Deutschen den Weg nach
Amiens und Doullens streitig zu machen. Im Grunde
verteidigen die Engländer nur noch die Linie Amiens
—Doullens, um Zeit zu gewinnen. Denn wenn die
große operative Gegenmaßnahme der französischen
Heeresleitung nicht bald zu einem Ergebnis reift,
wird ihre ganze strategische Position zwischen der
Somme und dem Meere mit verkehrter Front nach
Süden herausgedreht und entwertet. Gleichgültig, ob
sie dieselbe in der Defensive hält, oder sich zu einem all
gemeinen Abbau entschließt. Die englischen Armeen
sind eben nicht in der Lage, die operative Entwicklung
î von sich aus zu bestimmen, da ihnen zum Vewegungs-
j krieg zu viel fehlt. Rur die Franzosen können sich in
. diesem Punkte mit den Deutschen messen. Aber auch
! sie leiden unter der Lage, in die ihre Verbündeten ver
strickt sind, da die Engländer, wie vor drei Jahren,
auf französische Hilfe angewiesen, diese bereits zur De
fensive nötig haben. In der Champagne, vor V«dun
und Nancy wütet die Artillerieschlacht und schwächt die
Entschlußfreudigkeit der französischen Heeresleitung,
die, wenn sie sich nicht mit Aushilfen begnügen will,
alle Reserven in den Zentralraum werfen mutz, uin
dort zur Offensivschlacht zu schreiten.
Auch auf deutscher Seite strömen offenbar fortge
setzt Verstärkungen zu, die in der Tiefe bis zur Rhein-
linie gestaffelt, von weither sich in Bewegung setzen.
Die nächsten Wochen werden den Gang und das
Ergebnis der Operationen, von deren Verlauf sehr
viel für die Dauer und den Ausgang des Krieges ab
hängt, wahrscheinlich endgültig bestimmen.
Das Berner Tageblatt vom 30. März schreibt über
die zweite Phase der Schlacht im Westen: Mit der
Ausräumung des alten Somme-Schlachtfeldes durch
die vorstoßenden Deutschen war der erste Akt des welt
geschichtlichen Dramas im Westen abgeschlossen. Der
Durchbruch mit der Eroberung sämtlicher Schützen
grabenstellungen der Engländer wurde taktisch erreicht.
Die halbe englische Armee ist geschlagen und mächtige
Teile der französischen sind mit in den Kampf hinein
gerissen worden. Es ist ein respektabler Anfangserfolg.
Wenn man die bescheidenen Gewinne der Engländer
und Franzosen in ihren lang vorbereiteten, mit aner
kennenswerter Hartnäckigkeit durchgeführten Offensiv
aktionen der drei Jahre damit vergleicht, muß man
staunen. Auch ist die Erinnerung an die so oft wieder
holte Behauptung, der Durchbruch an der Westfront
sei unmöglich, noch zu lebendig, um die unglaubliche
Leistung der Durchbruchsschlacht nicht zu werten.
Indessen stehen wir vor einer Offensive, deren
Dauer noch garnicht abzusehen ist. Die weit vorge
steckten Ziele sind nicht in cinenl Tage und nicht in
einer einzigen Aktion, die sich erst über 10» Kilometer
einer 560-Kilomcter-Front erstreckt, zu erreichen.
Dessen muß man sich immer wieder bewußt sein,
wenn die Entscheidung nicht sehr rasch fällt, wie unge
duldige friedenssehnsüchtige Menschen erwarten. Die
englische Front machte eine Schwenkung. Sie legt sich
quer vor ihre Hauptrückzugsstraße nach Abbeville und
Calais und läßt Paris liegen, das die Engländer ur
sprünglich verteidigen sollten. An ihrer Stelle über-