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SchlEswig-Kolftsinîsche LanSsszsîlung
118. Jahrgang
118. Jahrgang
Bezugspreis
Anzeigenpreis:
Die lOgespaltene Koloneizeile 25 Goldpfennig. Rekln-,
men 125 Goldpfennig. Kur private Familien- und
Stellenanzeigen aus Schleswig-Holstein 20 Goldpfennig.
Zahlungsziel 14 Tage.
Im Falle höherer Gewalt,
Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung des Be-
triebes der Zàng. der Lieferanten oder der Be-
lörderungseinrichtungen, hat der Bezieher keinen
Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der
Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises.
Dienstag, den 31. Wirr;
(Die in Klammern stehenden Ziffern sind die Wahlziffern der hinter den Kandidaten stehenden Parteien vom 7. Dezember 1925).
T-U- Berlin. 30. März. (Eigener Drahtbericht). Um 4.30 Uhr niorgens wurde vom Reichswahlleiier folgendes
ergebnis bekannt gegeben: Braun 7785678 (7979184), Held 1002278 (1394883). Hellpach 1565136 (1917485),
(10901599), Ludendorff 284471 (906946), Mar; 3 883676 (4118190), Thälmann 1869553 (2 708 576), sonstige
26812537. Absolut^ Mehrheit 13488288. Die Wahlbeteiligung betrug 68,8"/«.
N. Smer: tan: Ir. Star: Sltionn: st. SewM: Ir. Mb: s
vorläufige Wahl-
Zarres 10378593
34152, zusamm'en
Wahlergebnisse aus Schleswig-Holstein
Wahlergeb uiffe aus dem Reiche
Luden-
Braun
Hellpach
Marx
Thälmann
Braun
Luden
dorff
Hellpach
Marx
Thälmann
Stadtkreis Kiel
Stadtkreis Neumünster
Stadtkreis Flensburg
Landkreis Flensburg
Stadtkreis Altona
Stadtkreis Wandsbek
Stadt und Kreis Rendsburg,,
Stadt und Kreis Schleswig .,
Stadt und Kreis Husum
Stadt und Kreis Eckernförde
Kreis Eiderstedt
Kreis Norderdithmarschen ...
Kreis Süderdithmarschen ....
Kreis Steinburg
Kreis Plön
Kreis Oldenburg
Kreis Lauenburg
Kreis Pinneberg ...
Kreis Stormarn
Kreis Bordesholm .
Kreis Segeberg
Kreis Süd-Tondern
Provinz Lübeck
1. Ostpreußen
2. Berlin -
3. Potsdam II
4. Potsdam I
5. Frankfurt a. d. O
6. Pommern
7. Breslau
8. Liegnitz
9. Oppeln
10. Magdeburg
11. Merseburg
12. Thüringen
13. Schleswig-Holstein
14. Weser-Ems
15. Osthannover
16. Südhannover-Braunschwelg
17. Westfalen-Nord
18. Westfalen-Süd
19. Hessen-Nassau
20. Köln-Aachen
21. Coblenz-Trier
22. Düsseldorf-Ost
23. Düsseldorf-West
24. Oberbayern-Schwaben
25. Niederbayern x -
26. Franken
27. Pfalz
28. Dresden-Bautzen
29. Leipzig -
30. Chemnitz-Zwickau -
31. Württemberg
32. Baden
33. Hessen-Darmstadt.
34. Hamburg
35. Mecklenburg
41492
9544
10460
2509
33742
7877
8787
7459
2810
4595
1353
2342
5081
11794
9231
7314
8486
21394
15604
5897
5620
1988
8673
226844
1691130
265739
288300
226582
214563
314715
15697
46440
347596
163420
305353
231688
172023
142763
379304
227943
320766
347699
142960
57978
160313
115725
182302
4463 i
278150
87477
363076
156278
292933
206017
198487
210534
215019
155076
58237
7216
12366
13342
31902
8557
18864
22944
12407
9441
2836
10568
10585
18102
14267
10336
13245
37254
22413
10572
12836
32735
300573
118319
58938
17641
26770
33361
7451*
8957
37907
33185
42152
41835
41265
14454
36975
22444
52120
80433
25659
11464
24569
13374
21122
14052
36438
19774
88106
25685
37301
137031
88087
42554
65399
14364
548992
1969984
372986
394970
437633
530227
354105
13676
144038
409964
334696
495412
373660
226978
221339
386565
267994
320276
383812
141797
100199
296495
174922
198772
36333
355345
90083
396067
139581
360615
348635
241345
188262
213891
210649
11327
39464
3979
5292
6684
10971
5437
166
4584
6648
8554
15820
5428
4902
3513
8723
6860
8043
8554
5830
3990
7280
4914
33807
8715
32267
3679
5081
2304
14226
8939
6518
3261
4595
5107
68545
1171781
37962
26194
51267
10819
167245
1773
220010
17735
10950
47294
10306
127397
7284
53146
329834
349096
189305
435476
282714
227044
304311
11375
10104
14224
38835
17556
4019
7394
241413
295180
98491
12379
3589
45106
378694
84478
84287
23277
33281
18563
834
45381
38672
136896
100574
37155
19096
14302
28576
48712
108938
43898
52845
12413
152039
67482
25351
7316
23085
23585
36622
37579
99853
56490
39197
20988
67660
14499
10917
2400
907
184
213
536
226
962
4041
1473
1063
2200
1663
5866
30927
35948
3771
3134
4025
3059
2576
2126
2488
368002
226407
227708
43109
2085
745
2308
3156
3740
10686
1506
1522
ff m
-
Ein Charakteristikum des ersten Mahlganges ist
es, dah in ihm die Parieistruktur nach den Dezember-
wahlen zahlenmäßig einen Ausdruck findet. Die hinter
dem Reichsblock stehenden Parteien und die sozialistische
Linke haben sich behauptet, während die Extreme und
die bürgerliche Mitte zum Teil erhebliche Verluste zu
verzeichnen haben. Besonders stark haben auch die
kommunistischen Stimmen abgenommen.
In Schleswig-Holstein selbst bat die Wahl ein
klares Ergebnis gezeitigt. Hier in unserer engeren
Mehr über das ergebnislose Rennen im ersten
Wahlgang zu sagen erübrigt sich. Man wendet am
besten sofort seinen Blick auf den entscheidenden zwei
ten Wahlgang.
Der zweite Wahlgang wird nicht, wie man eigent
lich annehmen könnte, eine Stichwahl zwischen den
beiden Kandidaten, welche im ersten Mahlgang ' die
meisten Stimmen auf sich vereinigt haben, bringen
müssen. Es können ganz nach Belieben die alten oder
neue Kandidaten aufgestellt werden. Der Unterschied,
gegenüber dem ersten Wahlgang besteht nur darin, da«
im zweiten die einfache Majorität entscheidet und so
mit der als gewählt gilt, welcher dann die meisten
Stimmen auf sich vereinigt. Eine kuriose Wahlord
nung. Aber der Parteiismns hat es so gewollt. Er
konnte sich im ersten Mahlgang ausleben.
Ein sicherer Sieg für die nichtsozialistische soge
nannte bürgerliche Seite kann nur vorher gesagt wer
den, wenn eine Einigung auf einen Kandidaten statt
findet. Kommt es zu einem Kampf einer Kandidatur
des Reichsblocks gegen eine Kandidatur der Weimarer
Koalition, dann kann irgend «ine sichere Voransjazr
Die Reichspräsidenten««^ hat bei der siebenfälti
gen Zersplitterung den erwarteten Ausgang genom
men. Es ist ein totes Rennen geworden. Keiner der
Kandidaten bat die erforderliche absolute Majorität
im ersten Wahlgang erzielt. Erst der zweite Wahl
gang wird die Entscheidung bringen. Die Wahlbetei
ligung iß faß im ganzen Reiche um etwa 10 Prozent
zurückgegangen. Die Wahlmüdigkeit mag durch den
Gedanken an die wahrscheinliche Ergebnislosigkeit des
ersten Wahlganges, weiter durch die schnelle Aufein
anderfolge politischer Wahlen in Deutschland, z. T. auch
aus einer gewissen Verärgerung über die politisch-
parlamentarische Lage bedingt zu sein, —-