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Zeitungsband (1931, Bd. 1)

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Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1931, Bd. 1)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318687
Titel:
Rendsburger Tageblatt
Untertitel:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8117953
Persistente ID:
PPN1831866684
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1931
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318687_1931-01-16_13
Titel:
Ausgabe vom Freitag, den 16. Januar 1931
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1931-01-16
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Tageblatt
  • Zeitungsband (1931, Bd. 1)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. Januar 1931 (1)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Januar 1931 (2)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. Januar 1931 (3)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Januar 1931 (4)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Januar 1931 (5)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Januar 1931 (6)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. Januar 1931 (7)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Januar 1931 (8)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. Januar 1931 (9)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Januar 1931 (10)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Januar 1931 (11)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Januar 1931 (12)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. Januar 1931 (13)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Januar 1931 (14)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. Januar 1931 (15)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. Januar 1931 (16)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Januar 1931 (17)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Januar 1931 (Nr. 18)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. Januar 1931 (19)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Januar 1931 (20)
  • Ausgabe vom Montag, den 26. Januar 1931 (21)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Januar 1931 (22)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Januar 1931 (23)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. Januar 1931 (24)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. Januar 1931 (25)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Januar 1931 (26)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. Februar 1931 (27)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. Februar 1931 (28)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. Februar 1931 (29)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. Februar 1931 (30)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. Februar 1931 (31)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Februar 1931 (32)
  • Ausgabe vom Montag, den 09. Februar 1931 (33)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. Februar 1931 (34)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Februar 1931 (35)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. Februar 1931 (36)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. Februar 1931 (37)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Februar 1931 (38)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. Februar 1931 (39)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. Februar 1931 (40)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. Februar 1931 (41)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. Februar 1931 (42)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. Februar 1931 (43)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Februar 1931 (44)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. Februar 1931 (45)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. Februar 1931 (46)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. Februar 1931 (47)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. Februar 1931 (48)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. Februar 1931 (49)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Februar 1931 (50)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. März 1931 (51)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. März 1931 (52)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. März 1931 (53)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. März 1931 (54)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. März 1931 (55)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. März 1931 (56)
  • Ausgabe vom Montag, den 09. März 1931 (57)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. März 1931 (58)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. März 1931 (59)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. März 1931 (60)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. März 1931 (61)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. März 1931 (62)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. März 1931 (63)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. März 1931 (64)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. März 1931 (65)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. März 1931 (66)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. März 1931 (67)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. März 1931 (68)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. März 1931 (69)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. März 1931 (70)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. März 1931 (71)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. März 1931 (72)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. März 1931 (73)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. März 1931 (74)
  • Ausgabe vom Montag, den 30. März 1931 (75)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 31. März 1931 (76)

Volltext

124. Jahrgang. 
6d)leswîg-f5olfteinifd)e Landsszsîtung 
124. Jahrgang. 
»»♦♦♦♦♦♦•♦♦♦♦♦♦•♦•♦♦•«♦♦♦♦«♦♦•♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦»♦•»♦♦(»♦♦♦♦♦♦♦♦••♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦•j 
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Einzelverkaufsprcis 15 Goldpfennig 
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Rendsburg, Bahnhofstraße 12/16 
Bezugspreis: Monatlich 2.— Reichsmark einschließlich Bestell- bezw. Abhokgeld 
Ausgabe B einschließlich Illustrierte Wochenbeilage Reichsmark 2.30. Einzeln 15 Rpfg. 
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Bankkonten: Westholsteinische Dank. Spar- und Leih.Kasse, Bankverein 91.-0., Wirtschaftsbank, Beamtenbank, 
Schleswig-Holsteinische Dank, Landkreditbank A.-G. alle in Rendsburg und Gemeinde-Sparkasse, Büdelsdorf. 
Postscheck-Konto r Hamburg 16278. Erfüllungsort Rendsburg. 
llr. 13 
FreilW, den 18. Zmnar 
Bei Zahlungsverzug oder Konkurs entfällt der 
Anspruch auf einen gewährten Anzeigen - Rabatt. 
Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen 
Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der 
Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreises. 
1831 
Die finanzpolitische Aussprache im Ausschuß. 
Kampf um Etatsabstriche. 
Dietrich sperrt sich noch vor der Forderung der Deutschen Bollrspartsr. 
weitere 360 Miüione.. abMeken. 
Im Haushaltsausschutz des Reichstages wurde 
am Donnerstag die Aussprache über die finanz 
politische Lage fortgesetzt. Zunächst nahm für die 
DBP. Dr. Cramer das Wort. Er erklärte, die 
Ministerrede am Mittwoch habe seine politischen 
Freunde überrascht. Eine Schilderung der Finanz 
lage könne doch nicht an den autzenpolitischen For 
derungen vorbeigehen, die eine grotze Mehrheit des 
deutschen Volkes erhebe. Der Minister habe die 
Bedenken nicht zerstreuen können, datz man in Zu 
kunft durch Steuerausfälle vor neue Entscheidun 
gen gestellt werden würde. Die Lohn- und Preis 
senkung der Reichsregierung habe den erhofften 
Erfolg nicht gehabt. Cremer verlangte ferner vor 
altem eine stärkere Berücksichtigung der schädlichen 
Einflüsse des Wirtschaftsverfalls bei Ausstellung 
des neuen Haushalts, und zwar nicht durch Be- 
foldungskürzung oder neue Steuern, sondern nur 
durch 
wertere energische Ausgabenkürznng. 
Die Deutsche Volkspartei werde ihre Mitarbeit am 
Haushalt abhängig machen von der Vorlegung 
eines entsprechenden Programms vor Beratung 
des Haushalts im Reichstag selbst. 
■ Der Zentrumsredner Abgeordneter Dr. Köh 
ler sprach der Finanzverwaltung seine Anerken 
nung für die Abwicklung des so ungeheuer schwie 
rigen Haushalts 1930 aus. Allerdings sei das 
nur durch Aufzehren erheblicher Vermögensteile 
möglich gewesen. Die 
Lage der Gemeinden 
sei dadurch furchtbar geworden. Die für sie viel 
fach bestellten Staatskommissare hätten sich nicht 
immer als Sparkommiffare erwiesen. Köhler be 
tonte, datz Steuererhöhungen selbstverständlich 
nicht mehr vorgenommen werden dürften. Ebenso 
würden weitere Abstriche von den Beamten 
gehältern nicht möglich und politisch nicht erträg 
lich sein. Das Tabakgewerbe dürfte keinesfalls 
durch neue steuerliche oder Zollmatznahmen be 
unruhigt werden. Ebenso sei vor allgemeiner Sub 
ventionspolitik zu warnen. Die Sorge um die Er 
haltung der Gemeinden sei außerordentlich grotz. 
Die Gemeinden selbst müßten ihre Besoldungs- 
Politik überall den Grundlagen der Reichsregie 
rung angleichen. 
Der sozialdemokratische Redner Abg. Dr. Hil- 
ferding erklärte, der Fehlbetrag im neuen Haus 
halt werde sich etwa in Höhe von 1200 Millionen 
Mark bewegen und nicht nur, wie veranschlagt, 
90» Mill. RM betragen. Dabei würden die Län 
der und Gemeinden einen Ausfall von 100 Mil 
lionen und die Knappschaften einen solchen von 
125 Millionen haben, so datz besonders die Knapp 
schaften in einer schwierigen Lage seien. Es sei 
auch fraglich, ob die Gemeinden den für 1931 zu 
erwartenden großen Ausfall ertragen könnten, zu 
mal mit einem 
Rückgang der Gemeindesteuern 
von etwa 10 v. H. 
zu rechnen fei. Die Zahl der von den Gemeinden 
zu verforoenden Wohlfahrtserwerbslosen werde 
voraussichtlich im April d. I. 750 000 bis 800 000 
betragen. Hierfür müsse man eine Ausgabe von 
etwa 600 Millionen schätzen, also 400 Millionen 
mehr, als in den Haushalt eingesetzt seieir. Man 
werde wohl nicht umhin können, einen Teil der 
Lasten der Wohlfahrtsfürsorge den Gemeinden ab 
zunehmen und auf Reich und Länder zu verteilen. 
Für die Bäuerische Volkspartei sprach der Ab 
geordnete Dr. Scklittenbauer. der betonte, datz das 
Reich so lange nicht finanziell gesunden werde, als 
es sich selbst mit der Verpflichtung belaste, den 
Finanzvormund für die Länder und Gemeinden zu 
spielen. 
Neichssinan mîttifter Dietrich 
bedauerte, daß seine einleitende Rede in der Presse 
verschiedentlich mit irreführenden Schlagworten 
wiedergegeben worden sei. Niemand habe die 
Entwicklung der Dinge in der Hand, sicher sei nur, 
datz alle Krisen, auch die jetzige, einen wellen ormi- i 
gen Verlauf nähmen und daß deshalb der heutige 
Stand nicht ewig bleiben könne. Es frage sich nur, 
ob wir uns noch auf dem Wege zum Tiefpunkt 
befänden, oder bereits diesen Tiefpunkt erreicht 
hätten. Jedenfalls sei ein vernünftiger, gemäßig 
ter Optimismus geeignet, an der Ueberwindung 
der Schwierigkeiten mitzuhelfen. Auch die Siche 
rung der Finanzlage der Gemeinden werde Sorge 
der 'Reichsregierung bleiben. In erster Linie hät 
ten dafür aber die Länder zu sorgen, und wenn 
Reichshilfe in Frage kommen sollte, so müßten die 
Gemeinden zuvor alle Sparmöglichkeiten ausge 
schöpft haben. Jede weitere Erhöhung der Neal- 
steuern müsse vermieden werden. Die Besoldung 
der Geemindebamten sei vielfach bedenklich. Die 
mitunter in der Privatwirtschaft gezahlten Sprt- 
zengchälter seien, was er mit aller Entschiedenheit 
betonen wolle, mit der Wirtschaftsnot nicht ver 
einbar. 
Bei den starken Einsparungen, die im 
neuen Haushalt bereits vorgenommen 
feien, sehe er zunächst keine Möglichkeit, 
weitere 800 Millionen abzusetzen, wie es 
die Deutsche Voltspartei verlange. 
Jedenfalls werde er bei weiteren Abstrichen gern 
mitwirken. Dietrich teilte mit, daß von den 400 
Millionen Pounganleihe die Reichsbahn 240 und 
die Post 160 Millionen erhalten haben. Der Hu- 
genbergschs Plan einer ISprozentigen Reparati- 
onsabgabe stehe im Widerspruch zu der ganzen 
deutschen Handelsvertragspolitik und sei technisch 
nicht durchführbar. 
Der Zentrumsabgeordnete Ersing verlangte 
von der Regierung eine Klarstellung der tatsäch 
lichen Kostenverhältnisse der öffentlichen Verwal- 
Der Disztplinarhof für die nichtrichterlichen 
Beamten hatte vor einiger Zeit in einer unter dem 
Vorsitz des Präsidialrats Dr. Meyer abgehaltenen 
Sitzung in einer BcrufungSangelegenheit gegen 
einen Polizeibeamten verhandelt, der an einer 
öffentlichen Veranstaltung des Stahlhelms als 
Tamvourmajor in Stahlhelmkleidung teilgenom 
men hatte. Der Disztplinarhof ist der Entschei 
dung der ersten Instanz des Disziplinargerichts 
der Regierung in Oppeln beigctreten und hat des 
sen Urteil auf Strafversetzung und Kürzung des 
Dicnsteinkommens um eine Gehaltsstufe aufrecht 
erhalten. Aus der Urteilsbegründung des 
Disztplinarhofes gibt der Amtliche Preußische 
Pressedienst nachstehend einige besonders bemer 
kenswerte Stellen wieder: 
„Aus der Reichsversassung ergibt sich, baß 
grundsätzlich auch den Beamten das Recht der 
freien Meinungsäußerung zusteht. Die Ausübung 
dieses Rechts darf aber bei einem Beamten nicht 
über die ihm durch sein Dienstverhältnis zum 
Staat gezogenen Grenzen hinausgehen. Dieses 
Dienstverhältnis verpflichtet die Beamten zur 
Treue und zum Gehorsam gegenüber dem Staat 
und verbietet ihnen, von dem Recht der freien Mei 
nungsäußerung und der politischen Betätigung 
einen gleich weiten Gebrauch zu machen, wie es 
jedem anderen Staatsbürger gestattet ist, der nicht 
unter dem Zwange der im öffentlichen Interesse 
unerläßlichen Dicnstzucht steht. Das Amt umfaßt 
die Gesamtpersönlichkcit des Beamten, er ist nie 
mals nur Privatmann. In allen seinen Handlun 
gen und außerhalb seines Dienstes muß der Be 
amte sich bewußt sein, daß das Amt ihn bindet, 
sich stets auch in der Ausübung seiner staats 
bürgerlichen Rechte diejenige Mäßigung und Zu- 
rücklegung aufzuerlegen, die durch seine Stellung 
tung in Reich, Ländern und Gemeinden, über die 
vielfach unrichtige Ansichten herrschten. 
Darauf wurden die Verhandlungen auf Frei 
tag vertagt. 
Milk Februar Verhandlung im Plenum. 
Man rechnet damit, daß der Reichshaus 
halt für 1931 vom Ausschüsse bis Mitte 
Februar erledigt wird, damit er dann im 
Plenum zur Verhandlung kommen kann. 
* * * 
ZMbeMMß in Pirmasens. 
Verurteilung von Kommunisten. 
TU. Pirmasens, 16. Jan. (Eig. Drahtber.) 
Die bekannte Pirmafenfer Vombenangelegenheit, 
die bisher zur Verhaftung von insgesamt 35 Kom 
munisten geführt hat, beschäftigte am Donnerstag 
zum ersten Male das Gericht. Zur Durchführung 
der Verhandlung, in der nur die leichteren Fälle 
zur Aburteilung kamen, waren umfangreiche 
Sicherungsmatznahmen getroffen. Unter der An 
klage des Verbrechens gegen § 8 des Sprengstoff 
gesetzes hatten sich vier an den Umtrieben beteiligte 
Kommunisten zu verantworten. Im Laufe der 
Verhandlung konnte festgestellt werden, daß die 
kommunistische Partei-Oberleitung für die Ange 
klagten Weisung gegeben hatte, die ihnen zur Last 
gelegten Verbrechen rundweg abzuleugnen. In 
später Abendstunde wurde das Urteil gefällt. Der 
Angeklagte Häher wurde zu zwei Jahren Zucht 
haus und zwei Jahren Ehrverlust, der Angeklagte 
Schäfer zu zwei Zähren Gefängnis, der Angeklagte 
Reinhardt zu 1% Jahr Gefängnis verurteilt. Alle 
drei werden außerdem der Polizeiaufsicht unter 
stellt. Der vierte Angeklagte wurde freigesprochen. 
Der Landeshauptmann der Provinz Hannover, 
Dr. von Campe, hat aus Gesundheitsrücksichten fein 
Rücktrittsgesuch eingereicht. Er steht im 65. Le 
bensjahr. 
Das Demonstrationsverbot im Regierungsbezirk 
ļ Köln ist vom Regierungspräsidenten aufgehoben 
I worden. 
als Diener der Gesamtheit und durch das Ansehen 
seines Amtes bedingt ist." 
Das Urteil stellt dann weiter fest, daß der 
vorgesetzte Minister ohne weiteres berechtigt sei, 
die ihm unterstellten Beamten auf die ihnen ob 
liegende Beschränkung in Ansehung ihrer politi 
schen Betätigung hinzuweisen, und daß somit die 
Ministerialerlasse vom 8. Dezember 1921 und vom 
23. Juli 1924, die den Beamten die Fernhaltung 
von „politisch der Verfassung gegenüber nicht ein 
wandfreien Verbänden" zur Pslicht machen, weder 
der Form, noch dem Inhalt nach gegen die Reichs 
verfassung verstoßen. Es wird im Urteil sodann 
ausgeführt: „Der Beamte darf auch außerhalb 
des Dienstes, zumal in der Oeffentlichkeit, nicht 
an Veranstaltungen von Verbänden teilnehmen, 
die nicht einwandfrei auf dem Boden der geltenden 
Verfassung stehen. Daß zu solchen Verbünden 
auch der Stahlhelm gehört, hat die Vorinstanz zu 
treffend festgestellt. Ob die hier erörterte Ver 
anstaltung des Stahlhelms ihrer Wesensart nach 
selbst politisch war oder nicht, ist ohne Bedeutung, 
da es nur auf die Gesamteiustcllung des Verban 
des gegenüber der bestehenden Staatsform im all 
gemeinen ankommt." 
Der Disztplinarhof stellt fest, daß er die von 
der Staatsanwaltschaft beantragte Strafe der 
Dienstentlassung tn ernste Erwägung gezogen 
und von der Verhängung dieser schweren Strafe 
lediglich abgesehen habe, weil der Angeschuldigte 
Unterhaltnngspflichten gegenüber vier Kindern, 
sich im Kriege gut geführt und auch als Polizei 
beamter sonst seine dienstlichen Pflichten zur Zw 
frieöenheit seiner Vorgesetzten erfüllt habe. 
Fortsetzung siehe nächste Seite. 
Vom Aufbau des russischen 
Staatsweseus. 
Alle Macht örr Spitze. 
Sowjctrußland ist, trotzdem es in «ine 
Reihe Republiken zerfällt, im Grunde ein unita- 
risch-zentraliftisches Staatsgebilde, weil es die be 
stimmende Macht an die Zentrale Moskau bin 
det. Die Staatsgewalt äußert sich als Diktatur, 
und es ist interessant, zu sehen, wie zweckbewußt 
die Methode politisch einseitig gestützter Staats 
gewalt auch im Wahlsystem, dem Rest — es 
ist ein Scheinrest — der Demokratie, zum Durch- 
bruch kommt. 
Darüber schreibt Dr. Herbert Weichmann, der 
eine Studienreise durch Sowjetrußland unter 
nommen hat, in einem Aussatz das Folgende: 
Föderatives oder unitarisches Prinzip, Zen 
tralisation oder Dezentralisation, beide Fragen 
treten an Bedeutung zurück hinter die für Wesen 
und Wert einer Staatskonstruktion entscheidende 
Frage nach der Entstehung ihrer Gewalten. Die 
russische Staatslehre weiß auch hier dem angeblich 
unfruchtbaren Europa neue Lösungen entgegenzu 
halten. Sie sagt nicht Diktatur und sie sagt nicht 
Demokratie, sondern sie sagt Diktatur und Demo 
kratie zugleich. Sie sagt Diktatur und meint hier 
mit das Machtmonopol der gegenwärtig herrschen 
den Klasse; sie sagt Demokratie und meint hiermit 
jene Demokratie, die die herrschende Klasse sich 
selbst gewährt. 
Die Widerspiegelung dieser Idee in der 
Praxis sieht dann folgendermaßen aus: 
Zunächst ist der Begriff des allgemeinen und 
gleichen Wahlrechtes abgeschafft. Die Wähler 
masse wird unterschiedlich behandelt. Es gibt eine 
erste, eine zweite und eine dritte Klaffe. Die erste 
Klaffe sind dis städtischen und industriellen Ele 
mente, die, durch eine besondere Wahlkreise!ntei- 
lung erfaßt, ein bevorzugtes Stimmrecht haben. 
Die zweite Klaffe stellt die bäuerliche Bevölkerung 
dar, die, sorgfältig von den städtischen und indn- 
strieproletarischen Elementen abgesondert, nur ein 
zurückgesetztes Stimmrecht ausüben kann. Die 
dritte Klaffe ist die Klaffe der Nicht-Wahlberech 
tigten. Zu ihr gehören Personen, die zwecks Er 
zielung von Gewinn Lohnarbeiter dingen, von so 
genanntem Arbeitslosen-Einkommen leben, Pri 
vatkaufleute in weitestem Sinne, oder die als Die 
ner von Religionsbekenntnissen oder als An 
gestellte früherer zaristischer Hoheitsorganisationen 
gewirkt haben. 
Auch der Gedanke des direkten und geheimen 
Wahlrechts ist in der russischen Staatsverfaffung 
abgeschafft. Die Wahlen sind öffentlich und mit 
telbar, ausgesprochen zu dem Zwecke, um die 
Stimme des einzelnen unter Kontrolle zu stellen 
und in einem differenzierten Wahlgang in ihrem 
spezifischen Gewicht zu verändern. Wie bauen 
sich auf diesen Wahlprinzipien die zur Macht be 
rufenen staatlichen Gewalten auf? Die Ilrwähler- 
liste gliedert sich in die Wähler des Dorfes, der 
Fabriken und industriellen Werke außerhalb der 
städtischen Siedlungen und schließlich der Städte 
selbst. Sie haben in diesem Wahlgang lediglich 
ihre jeweiligen Sowjets zu wählen. Der Zweck 
dieses Verfahrens ist, die gesamte bäuerliche Be 
völkerung von der städtischen Bevölkerung und 
insbesondere von den Angehörigen des Industrie- 
Proletariats auszusondern, um sie bei den näch 
sten Wahlgängen, nämlich den Wahlen zu den 
Territorialkongressen, d. h. zu den Keimzellen des 
staatlichen Apparats, entscheidend zu benachteili 
gen. 
Die Wahlen zu den Terrîtorîalkongreffen 
vollziehen sich alsdann in folgender Weise: 
Der Rayonkongreß wird von sämtlichen in 
seinem Gebiet befindlichen Sowjets gewählt. 
Während die Sowjets der Städte, städtischen Sied 
lungen und Fabriken aber einen Delegierten aus 
60 Wahlberechtigte in den Kongreß entsenden, 
dürfen die Dorfsowjets nur einen Delegierten auf 
300 Bewohner entsenden. Dieses Ausscheidungs 
verfahren der ländlichen Elemente verstatt: fick 
noch in den weiteren Wahlgängen. 
Die Delegierten zu den Gebietskongreffen 
werden nicht allein vom Rayonkongretz gestellt, 
sondern auf die Weise zusammengebracht, datz ein 
mal der Rayonkongretz, außerdem aber noch eine 
Reihe vom Zentralexekutivkomitee nach Belieben 
PreŞr MWmhos gegen 
Belälignng son Men im „Stoiltielm“
	        

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