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Zeitungsband (1917, Bd. 1)

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1917, Bd. 1)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318687
Titel:
Rendsburger Tageblatt
Untertitel:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8599642
Persistente ID:
PPN1831866463
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1917
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318687_1917-05-04_104
Titel:
Ausgabe vom Freitag, den 04. Mai 1917
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1917-05-04
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Tageblatt
  • Zeitungsband (1917, Bd. 1)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 02. Januar 1917 (1)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. Januar 1917 (2)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 04. Januar 1917 (3)
  • Ausgabe vom Freitag, den 05. Januar 1917 (4)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Januar 1917 (5)
  • Ausgabe vom Montag, den 08. Januar 1917 (6)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 09. Januar 1917 (7)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. Januar 1917 (8)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 11. Januar 1917 (9)
  • Ausgabe vom Freitag, den 12. Januar 1917 (10)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Januar 1917 (11)
  • Ausgabe vom Montag, den 15. Januar 1917 (12)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 16. Januar 1917 (13)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. Januar 1917 (14)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 18. Januar 1917 (15)
  • Ausgabe vom Freitag, den 19. Januar 1917 (16)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Januar 1917 (17)
  • Ausgabe vom Montag, den 22. Januar 1917 (18)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 23. Januar 1917 (19)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. Januar 1917 (20)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 25. Januar 1917 (21)
  • Ausgabe vom Freitag, den 26. Januar 1917 (22)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Januar 1917 (23)
  • Ausgabe vom Montag, den 29. Januar 1917 (24)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 30. Januar 1917 (25)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 31. Januar 1917 (26)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. Februar 1917 (27)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. Februar 1917 (28)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Februar 1917 (29)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. Februar 1917 (30)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Februar 1917 (31)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Februar 1917 (32)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Februar 1917 (33)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. Februar 1917 (34)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Februar 1917 (35)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. Februar 1917 (36)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Februar 1917 (37)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Februar 1917 (38)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Februar 1917 (39)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. Februar 1917 (40)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Februar 1917 (41)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. Februar 1917 (42)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. Februar 1917 (43)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Februar 1917 (44)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Februar 1917 (45)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. Februar 1917 (46)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Februar 1917 (47)
  • Ausgabe vom Montag, den 26. Februar 1917 (48)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Februar 1917 (49)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Februar 1917 (50)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. März 1917 (51)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. März 1917 (52)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. März 1917 (53)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. März 1917 (54)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. März 1917 (55)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. März 1917 (56)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. März 1917 (57)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. März 1917 (58)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. März 1917 (59)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. März 1917 (60)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. März 1917 (61)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. März 1917 (62)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. März 1917 (63)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. März 1917 (64)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. März 1917 (65)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. März 1917 (66)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. März 1917 (67)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. März 1917 (68)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. März 1917 (69)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. März 1917 (70)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. März 1917 (71)
  • Ausgabe vom Montag, den 26. März 1917 (72)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. März 1917 (73)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. März 1917 (74)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. März 1917 (75)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. März 1917 (76)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. März 1917 (77)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. April 1917 (78)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. April 1917 (79)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. April 1917 (80)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. April 1917 (81)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. April 1917 (82)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. April 1917 (83)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. April 1917 (84)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. April 1917 (85)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. April 1917 (86)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. April 1917 (87)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. April 1917 (88)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. April 1917 (89)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. April 1917 (90)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. April 1917 (91)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. April 1917 (92)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. April 1917 (93)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. April 1917 (94)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. April 1917 (95)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. April 1917 (96)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. April 1917 (97)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. April 1917 (98)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. April 1917 (99)
  • Ausgabe vom Montag, den 30. April 1917 (100)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 01. Mai 1917 (101)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Mai 1917 (102)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 03. Mai 1917 (103)
  • Ausgabe vom Freitag, den 04. Mai 1917 (104)
  • Beilage
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Mai 1917 (105)
  • Ausgabe vom Montag, den 07. Mai 1917 (106)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 08. Mai 1917 (107)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Mai 1917 (108)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 10. Mai 1917 (109)
  • Ausgabe vom Freitag, den 11. Mai 1917 (110)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Mai 1917 (111)
  • Ausgabe vom Montag, den 14. Mai 1917 (112)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 15. Mai 1917 (113)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Mai 1917 (114)
  • Ausgabe vom Freitag, den 18. Mai 1917 (115)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Mai 1917 (116)
  • Ausgabe vom Montag, den 21. Mai 1917 (117)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 22. Mai 1917 (118)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Mai 1917 (119)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 24. Mai 1917 (120)
  • Ausgabe vom Freitag, den 25. Mai 1917 (121)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Mai 1917 (122)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 29. Mai 1917 (123)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Mai 1917 (124)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 31. Mai 1917 (125)
  • Ausgabe vom Freitag, den 01. Juni 1917 (126)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Juni 1917 (127)
  • Ausgabe vom Montag, den 04. Juni 1917 (128)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 05. Juni 1917 (129)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Juni 1917 (130)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 07. Juni 1917 (131)
  • Ausgabe vom Freitag, den 08. Juni 1917 (132)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Juni 1917 (133)
  • Ausgabe vom Montag, den 11. Juni 1917 (134)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 12. Juni 1917 (135)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Juni 1917 (136)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 14. Juni 1917 (137)
  • Ausgabe vom Freitag, den 15. Juni 1917 (138)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Juni 1917 (139)
  • Ausgabe vom Montag, den 18. Juni 1917 (140)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 19. Juni 1917 (141)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Juni 1917 (142)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 21. Juni 1917 (143)
  • Ausgabe vom Freitag, den 22. Juni 1917 (144)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Juni 1917 (145)
  • Ausgabe vom Montag, den 25. Juni 1917 (146)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 26. Juni 1917 (147)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Juni 1917 (148)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 28. Juni 1917 (149)
  • Ausgabe vom Freitag, den 29. Juni 1917 (150)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. Juni 1917 (151)

Volltext

Klassikern u. a. 
wann Lekreuzigte sie sich. Protopopow raste wie 
ein Tier im Käfig acn einer Ecke seiner Zelle in 
die andere und schenkte den Beobachtern an der 
Tür nicht die geringste Aufmerksamkeit. Die frü 
heren Bedienten des Zaren sind ebenfalls in siche 
rem Gewahrsam. Zuverlässige Wächter bewachen 
sie und keiner.von ihnen wird entkommen können. 
Vermischtes. 
Andersens Liebe zu Jenny Lind. Zn wenigen 
Wochen erscheint in Dänemark ein Buch aus der 
Feder der einundachtzigjährigen Frau Axeline 
Lund, die sich auf ihre alten Tage noch darauf ver 
legt hat, die Memoiren ihres langen und reichen 
Lebens zu schreiben. Ein skandinavisches Blatt 
teilt bereits jetzt einige Auszüge aus dem Buch mit, 
von denen insbesondere die Angaben der Verfasse 
rin über Andersens Beziehungen zu der „schwedi 
schen Nachtigall" wiedergegeben zu werden ver 
dienen. Die Liebe des Märchendichters, der sich 
nie verheiratete, obwohl er, zumal in kranken Ta 
gen, weibliche Gesellschaft bitter vermiete, gehörte 
der vergötterten Diwa Jenny Lind. Diese er 
widerte Andersens Leidenschaft indessen nur durch 
ruhige Freundschaft. „Noch im hohen Alter", so 
schreibt Frau Lund, „strahlten Andersens Augen 
und seine Finger griffen wie im Fieber nach dem 
Schreiben, wenn ein Brief Jenny-Lind-Gokd- 
schmidts aus London kam. Ich selbst habe ihm 
einmal einen vorgelesen, in dem sie ihm erzählte, 
dag sie einen Sonnenstich gehabt habe und sehr 
krank gewesen, aber nun aus dem Wege zur Besse 
rung sei. Im Anschluß hieran erzählte Andersen 
mir von seiner Liebe zur Lind, und wie diese ihn 
abwechselnd glücklich und unglücklich gemacht habe. 
Einmal hielten die beiden sich gleichzeitig im De 
zember in Berlin auf, und H. E. Andersen freute 
sich wie ein großes Kind, das er ja auch war, dar 
auf. den Heiligabend mit Jenny Lind zusammen 
zu feiern. Da bekam sie eine Einladung zu dem 
schwedischen Gesandten, die sie nicht ablehnen 
konnte. Sie bat Andersen daher, stattdessen am 
nächsten Tage zu ihr zu kommen: „Dann zünden 
wir unsern Weihnachtsbaum am ersten Feiertag 
an, und es gibt Weihnachtsgeschenke und viele 
gute Sachen zu essen, und ich singe Ihnen vor, was 
Sie wollen." Dieser Bescheid brachte Andersen 
jedoch ganz außer sich, und er bat, wenigstens einen 
Augenblick kommen und sie sehen zu dürfen, ehe sie 
sich zu dem Gesandte begäbe. „Ich saß in ihrem 
Salon", erzählte er, „und fühlte mich so traurig 
und unglücklich. Da stand sie plötzlich in weißer 
Seide vor mir mit ihrem blendenden Hals und den 
wundervollen Armen. Ich war wie verzaubert, 
stürzte auf sie zu und küßte sie auf den Nacken. Im 
selben Augenblick aber war ich schon ganz ver 
zweifelt und voller Scham über das, was ich getan 
hatte. Da sah sie mich mit ihren sanften Augen 
an und sagte nur: „Danke Ihnen schön für das 
Weihnachtsgeschenk!" woraus sie durch die Tür ver 
schwand. Am nächsten Abend war ich glücklich und 
froh. Wir waren allein. Ich bekam Weihnachts 
geschenke, und sie sang so wunderbar, wie nur sie 
singen konnte." 
Der bestrafte Präsident. Vor einigen Tagen 
nahm der Vorsitzende einer Pariser Strafkammer 
beim Erwachen mit Schrecken wahr, daß seine Uhr 
bereits halb zwölf zeigte. Da er run zwölf Uhr tu 
der Sitzung sein müßte, war dringende Eile gebo 
ten. Er kleidete sich denn auch Hals über Kopf an, 
und stürtzte auf die Straße und hatte auch noch das 
Glück ein Auto zu finden, daß er mit den an den 
Chauffeur gerichteten Worten bestieg: „Nach dem 
Justizpalast, und fahren Sie, was das Zeug hält!" 
Der Chauffeur kurbelte an, fuhr aber ungeachtet 
der Mahnung des Fahrgastes in einem Zuckeltrab 
der einein ermüdeten Droschkengaul Ehre gemacht 
hätte. „Schneller, um Gotteswillen, schneller!" 
schrie der wie aus Kohlen sitzende Richter. Doch der 
Chauffeur ließ sich durch fein Rufen nicht zu einem 
lebhafteren Fahrtempo anregen. Als man endlich, 
wenn auch verspätet, angekommen war, konnte der 
wütende Richter sich nicht enthalten, dem Chauffeur 
seinen Zorn in den wenig parlamentarischen Wor 
ten zu entladen. Der Abgekanzelte aber, weit ent 
fernt sich das zu Herzen zu nehmen, erwiderte 
schmunzelnd: „Aber regen Sie sich dach nicht aus, 
Herr Präsident. Erst vor vier Wochen haben Sie 
selbst mich wegen zu schnellen Fahrens verurteilt, 
und Sie können doch wahrhaftig nicht von mir 
verlangen, daß ich mich Ihretwegen heute einer 
neuen Strafe aussetze. 
Die elektrische Hand. Zur Benutzung für 
Kinodiener, die in Lichtspielsälen herumgehen und 
dem Publikum feine Plätze anweisen müssen, hat 
ein findiger Amerikaner einen kleinen Apparat er 
funden, der aus vier mit kleinen elektrischen Bir 
nen versehenen Fingerringen besteht Drückt der 
Träger des Apparats mit dem Daumen auf einen 
Knopf der Batterie, die auf feiner Handfläche an 
geschnallt ist, so leuchten die vier an den Finger 
spitzen angebrachten Birnen auf, die viel zweck 
mäßiger und. lichtstarker sein füllen als die kleinen 
Taschenlampen, so daß sie auch an anderen Stellen 
bald zur Verwendung gelangen dürsten. 
Vom amerikanischen Tauchbootbau. Wenn auch 
in den Vereinigten Staaten sehr oft vom Bau von 
großen Tauchbooten die Rede war, so ist doch bis 
Ende 1916 drüben noch kein einziges Tauchfchiff 
van mehr als 60S Tannen Wasserverdrängung fer 
tiggestellt worden, Schisse von. (HM 
8«« 
Tonnen 
aber heute nur als kleine Tauchboote zu bezeichne». 
Erst im Januar dieses Jahres ist, wie der 
„Prometheus" berichtet, das erste größere Tauch 
boot, das nach heutigen Begriffen einigermaßen 
als Hochsceboot bezeichnet werden kann, in Ameri 
ka fertig geworden. Es ist dies'eist für die spanische 
Regierung bestimmtes Boot „Isaak Peral", das 
Anfang 191Ö bei der Fore River Shipbuilding Co. 
.bestellt wurde. Es hat ungefähr 750 Tonnen Waj- 
serverdrang und läuft aufgetaucht ungefähr 16 
untergetaucht 10 Knoten. Der Bau ist für amerika 
nische Verhältnisse sehr schnell fertiggestellt worden. 
Das Schiff hat iu Amerika hergestellte Diefclmotore 
von ungefähr 1600 Pserdekräften. Allerdings schei 
nen diese, wie bisher alle in Amerika hergestellten 
größeren Dieselmotoren, nicht allen Erwartungen 
zu entsprechen, da die kleberfahrt des Schiffes von 
Amerika nach Spanien, die Ende Februar ange 
treten wurde, nicht glatt verlief. Vielmehr mutzte 
das Fahrzeug wegen eingetretener Motorhavarie 
einen Nothafen aufsuchen. Der Aktionsradius des 
Bootes wird mit 8000 Seemeilen angegeben, was 
jedoch zu hoch erscheint' bei der Bestellung des 
Fahrzeuges berichtete die amerikanische Presse von 
einem Aktionsvadikus von 3500 Seemeilen. „Isaak 
Peral" ist übrigens das erste Tauchboot der spani 
schen Marine, die nun nach dem Muster dieses 
Bootes weitere Fahrzeuge im Jnnland herstellen 
kaffen will. 
Arabische Leckerbissen. 
Während wir über die Küche der Chinesen gut 
unterrichtet find, ist die Kochkunst des islamitischen 
Orients uns noch heute eine terra incognita 
geblieben. Wir wissen nicht viel mehr von ihr, als 
dag man dort viel Hammelfleisch verzehrt. Indes 
sen gibt es auch dort wie Dr. M. Pollaezek in der 
illustrierten Halbmonatfchrift „Das Wissen" aus 
führt, ausgezeichnete Köche, deren Kunst auf hoher 
Stufe steht. Daß die Gerichte, die das Entzücken 
arabischer Feinschmecker ausmachen, vielleicht 
unserm Gaumen nicht behagen würden, spricht nicht 
gegen die Kunst der Köche, denn wahrscheinlich 
würde es den Arabern unfern kulinarischen Genüs 
sen gegenüber genau so ergehen. Bemerkenswert 
ist bei der arabischen Küche schon die hochentwickel 
te Fähigkeit, aus Zutaten, die sich bei uns keiner 
Beachtung erfreuen, wohlschmeckende Gerichte her 
zustellen. So füllen sie beispielweise Schafskaldau- 
nen mit einem Gemenge von Mehl, gehacktem 
Fleisch und Mandeln und bringen sie ln der Form 
des auch bei uns hier und dort beliebten Gekröses 
aus den Tisch. Auch ein Ragout von gehacktem 
Flei'ch, Nttr°n, geriebenen Mandeln. Butter und 
Hammechchwanzfett gehört zu den beliebten Gerich 
te" des Arabers. Weniger vermöchte sich ein euro- 
pn'cher Gaumen mit einem andern ihrer Leibze- 
c. den „Eikbay" genannten geschmort? n Hann 
zu u runden, die w 
mit Olivenöl und Essig angerichtet auf oen Tisch 
kommen,während die Ohren mir einer pikci'ttcn 
Farce gefällt werden. Vortrefflich versieben sick, d:e 
Araber daraus, Fische in eigenen••'5 schmackhafter 
Wecke herzurichten, in dem sie sie m kleine Stücke 
zerschneiden, diese in Butter dämpfen, Klöscheu aus 
gehackter Leber hinzugeben und das Ganze mit 
einer Sauce aus Essig, Senf, Kapern, Sellerie und 
Kümmel übergießen. Das schließlich die arabische 
Küche, wie die orientalische überhaupt, in der Be 
reitung von Süfsiigkeiten Hervorragendes leisten, 
ist bekannt. Diese Süßigkeiten, bei deren Herstel 
lung Oel, Honig, Mandeln und Rosenwasser eine 
große Rolle spielen, finden denn auch fast aus 
nahmslos den Beifall der „Franken", wie die 
Europäer unterschiedslos dortzulande bezeichnet 
werden. 
Humoristisches. 
Kommt meine Frau mit roten Backen nach 
Haufe und fugt: „Im Warenhaus gibt -es 4 Tel 
ler Frühstück um 95 Pfennig, 2 Flaschen Oel um 
Und eine 
95 Pfg-, 1 Platte Braten um 95 
Dose Butter um 95 Pfg." 
Ich ging hin, und wie sah die Sache aus? 4 
Frühstücksteller 95 Pfg., 2 Oe-lflaifchen 95 Pfg., 
1 Bratenplatte 95 Pfg, 1 Butterdose 95 Pfg. 
Kriegshumor. Ein Irrtum im Dunkeln. Auf 
einer Fahrt in ftockftnfterer Nacht stürzt der Wa 
gen mit feinen Begleitern in einen Graben, wobei 
Soldat Lustig feine Perrücke vertiert. Ein Ge 
heimnis, das er bis jetzt forgfältig .gehütet hatte. 
Sein K am erad e rwischt nun beim Umher tasten 
im Finstern den- blanken Schädel und ruft dabei 
aus: „Mensch, hast du aber ein großes Loch in 
der Hofe." — Briaadekonrmandeur und Karuffel- 
ļ-efitzer. Ter Drigstdekommandeur M., der es 
liebt, sich mit feinen Mannschaften in leutseliger 
Weife 'zu unterhalten-, trifft beim Besuch der vor 
deren Stellung einen Doppelposten. Der eine, ein 
Schlesier, antwortet auf die Frage: „Was sind 
Sie von Beruf?" Karufsekbefitzer. Nun erkundigte 
sich der alte Herr eingehender. „Ein schöner Be 
ruf wohl? Was kostet solch ein- Karussell? Müs 
sen Sie viel Gewerbesteuer bezahlen? Wieviel 
verdienen Sie wohl im Jahr?" usw. Als der 
General sich zum Weitergehen anschickt, meint der 
Gefragte, zu .seinem Kameraden gewandt: „Jl 
gloawe, er schoafft sich nach dem Kriege au a Ka- 
ruffell an?" 
£ iterotu ?sScUa$e« 
Rendsburg, 
öie wiege öss Malers, Dichters 
urrö Denkers Ludwig Sahrenkrsg 
2. Der Dichter. 
Schon in dem ersten Teil unseres Artikels über 
das Wirken des in Rendsburg geborenen Maler- 
Dichters Ludwig Fahrcnkrog haben mir die Vielseitig 
keit seiner KLnstlerperjönlichkeit, wie sic* sich in der 
umfangreichen Stoffauswahl feiner Bilderwerke 
äußert, bewundern gelernt. Aber nicht nur durch Stift 
Und Pinsel verleiht der Meister seinem Künstlernatu 
rell Ausdruck, sondern auch durch Schöpfung wertvoller 
Dramen. Seiner Wesensart entsprechend hat er 
deutsche Stoffe für seine Bühnenwerkc gewählt. Da 
sie alle in Buchform erschienen sind, sind sie jetzt allen 
Kreisen zugänglich. Er entnimmt die Motive seiner 
Dramen „Baldur", „Wölund" „Nornegast", wie schon 
die Titel andeuten, der nordgermanischen Sage. Aber 
wie herrlich hat des Dichters Genius dank seiner rei 
chen, glänzenden Phantasie und der überraschenden 
Originalität im Denken und Empfinden diese schlich 
ten Sagen umgeschaffen und ihnen den Stempel sei 
ner großangelegten Persönlichkeit aufgedrückt. 
„Baldur", die Sage von dein durch Lokis Tücke 
untergehenden Lichtgott Baldur,, ist hier zu einer aus 
menschlichen Leidenschaften entstehenden Tragödie um 
geformt. Fahrenkrog führt uns in den Beginn einer 
neuen Zeit im Leben der germanischen Uroölker hin 
ein: Die Germanen stürzen den Feueckkult und begin 
nen die Sonnenanbetung. Das Ringen zweier Welt 
anschauungen wird hier also künstlerisch verkörpert. 
So wird die Tragödie gleichsam zu einem modernen 
Eegenwartsdrama. — Das vorn Himmel durch einen 
Blitz geschenkte heilige Feuer wird von dem Ober- 
priester Lodur auf dem Altare gehütet und vom Volke 
angebetet. Durch 
die Unachtsamkeit eines Unter 
priesters erkNcht es zur Sonnenwende, als das Volk 
gerade neue Brände zur Entzündung ihrer Herdfeuer 
vom Altare holen will. Das Volk verlangt gemäß 
seiner rauhen Gesetze der rücksichtslosen Wiederver- 
geltung den Tod des Unterpriesters. Da bietet sich 
Baldur als Opfer für ihn an falls es ihm nicht ge 
lingen sollte, dank seiner eigenen Entdeckung, die 
Altarflammc neu zu beleben. Er erweckt vor den 
Augen des staunenden Volkes der Anden einen neuen 
Brand durch Ancinanderreiben zweier Hölzer. Da da» 
Volk sieht, daß es selbst Feuer schaffen kann, wird es 
Feuerkult emanzipiert und folgt Baldur in den 
vom 
neuen Kult der Sonnenanbetung. So gibt er den 
Anden einerseits eine andere Ausdrucksmöglichkeit 
ihrer religiösen Gefühle, andererseits zeigt 
er dem 
Volke durch sein Geschenk, daß eine Tot verzeihender 
Liebe ein höheres Sittengesetz in sich birgt als das 
Prinzip der Wiedervergeltung. Das Volk glaubt an 
die Göttlichkeit Baldurs, allen voran der Oberpriester 
des neuen Sonnenkults Hogni. Er richtet, urn die 
-Unsterblichkeit Baldurs zu beweisen, von dem hinter 
listigen abgesetzten Oberpriester Lödur und dessen in 
ihrer Eitelkeit beleidigtem Weibe angestachelt, aus 
dem Waldesdunkel den Mistelspeer gegen Baldur und 
tötet ihn wie einst die weise Mone geweisfagt hatte. 
So findet der größte Freund und geistige Führer fei 
nes Volkes ein tragisches Ende. Das Drama klingt 
aus in einen ergreifenden Schlußakkord: Wölunds 
Toten'klage an Baldurs Bahre. Schon der Leser emp 
fängt einen tiefen Eindruck von dem Drama, wieviel 
größer muß dann die Wirkung der Uraufführung im 
Harzer Bergtheater im Juli 1912 gewesen fein, wo 
die Natur dem Drama einen harmonischen Hinter 
grund bot. Die aà Gottsucher- und Lichtbringeridee 
ist hier neu gestaltet, wenn auch manche Züge an die 
Promctheussage einerseits, an Wagnerfche Kunst 
andererseits erinnern. . Hier wie in seiner philosophi 
schen Schrift „Die Geschichte meines Glaubens" äußert 
der Verfasser mancherlei neuartige Ideen, wie u. a. 
die Idee der Gottgegenwärtigkeit im Menschen und 
wird so zum Prediger der Erkenntnis der inneren 
Berufung zur persönlichen Gottheit. Dieser Gedanke: 
„Gott in uns"üst in den letzten Jahren hier und dort 
schon aufgetaucht. Sie birgt die schwere Gefahr der 
Selbstvergötterung des Menschen in sich und steht dar 
um im Gegensatz zur christlichen Lehre. Dieses Drama 
wird also in christlich-religiösen Kreisen lebhaften 
Widerspruch hervorrufen. Aber losgelöst von dem 
Ideengehalt, rein als Kunstwerk betrachtet, ist die 
Form der Gestaltung in sich schön. 
Schon ein Jahr später folgte ein zweites Drama 
„Wölund", das leise Anklänge an die alte Eddasage 
„Wieland" trägt, aber in der Art der Behandlung 
fast wie ein modernes Ehedrama anmutet, das in 
das germanische Zeitalter nur wie in einen Rahmen 
hineingesetzt ist. Das sind moderne Kulturmenschen, 
die zu uns reden, deren erhabene Sprache uns kaum 
an das Kulturlose ihrer Umgebung glauben läßt. Aber 
betrachten wir das Werk gelöst von allem Zeitlichen 
und richten wir den Blick auf die Jdeenverkörpcrung, 
die von Fahrenkrog ganz umgestaltet ist, und wieder 
um zeigt, daß Fahrenkrog eigene Wege geht! 
Im Mittelpunkt des Dramas steht der Kunst 
schmied Wölund im Kampf zwischen den sittlichen 
Forderungen, die sein reines und keusches Weib Her- 
wor an ihn stellt, und der lockenden Lebenslust, zu der 
ihn das schöne aber verderbte Weib des Königs, 
Nottr, ruft. Er strauchelt, indem er sich zu einem Kuß 
hinreißen läßt und verliert dadurch die Liebe und das 
Vertrauen seines Weibes.'Letzten Endes aber wider 
steht er den Versuchungen Notirs, die sich geschmäht 
sieht und nun Wölund glühend zu hassen beginnt. Er 
wird auf des Königs Befehl gelähmt und so zum 
hilflosen Krüppel. Wöland aber sucht und findet Be 
freiung von der furchtbaren inneren Qual des Schuld 
bewußtseins in feiner Arbeit. Er schmiedet sich Flü 
gel, und mit diesen erhebt sich der Gelähmte über das 
Elend dieser Erde. Sein Weib wird im Schloß ge 
fangen gehalten, bis Nottr sie dem Wölund zuführt, 
mit der letzten großen Versuchung: Werde mein, so 
soll dein Weib leben. Er geht scheinbar darauf ein, 
aber er erdrückt sie in seinen starken Armen. So fin 
det Nottr den Tod. Eine dramatisch wohl am höchsten 
stehende Szene, aber in der furchtbaren Nacktheit der 
Darstellung der niedrigen Gefühle Nottrs grausig, fast 
gemein, in der rückhaltlosen Zeichnung der Seelenqualcn 
seelisch peinvoll, so daß ein Kunstgenuß vollkommen 
schwindet. Diese Szene wirkt störend in einem Kunst 
werk, welches durch die Vermittlung sittlicher Ideale 
erheben und ausrichten will. — Der Aufbau des Dra 
mas ist folgerichtig durchgeführt, der Konflikt kon 
sequent entwickelt, die Charaktere straff und klar ge 
zeichnet. Wölund, der dem sittlichen Gesetz der Ehe 
schuldig gewordene Mensch, büßt seine Schuld, wird 
gelautert und seine Kunst führt ihn über seine Schuld 
und die Erdenschwere seines Leids in eine freie, lichte 
Sphäre. 
„Nornegast" nannte der Meister sein letztes 
Drama .dessen Staff er einer alten nordischen Sage 
entnahm. 
Nornegast ist ein tapfrer Held, dem die Nornen, 
seine Heilsverwalterinnen, bei seiner Geburt mit Mut 
und Kraft, Redekunst und Gesangesgabe ausstatteten, 
aber deren letzte ihm das Lebenslicht schenkte, mit 
dessen Erlöschen sein Leben von ihm fliehen wird. 
Dank dieser Gaben ist es ihm als Sieger gelungen, 
im Kampfe Jngjald Jllrädes, des Königs von Upland 
blonde liebliche Tochter zu erringen. Der König ver 
sucht von dem Recken, der wohl Gaben eines wackeren 
Kämpen, aber keine großen irdischen Reichtümer, kein 
Königreich besitzt, durch List seine Tochter zurückzu 
gewinnen. Aber Nornegast bleibt der Sieger unv 
entführt Synövc, die ihm willig folgt, zwar 
einen geheimen Abscheu vor dem häßlichen 
einäugigen Recken empfindend, aber begeistert von 
seinem heldenmütigen Verhalten, seinen hohen seeli 
schen Eigenschaften. Jngjald aber plant mit Raban, 
dem schönen Prinzen von Schonen, der mit seiner Wer 
bung um Synöve zu spät kam, einen hinterlistigen 
Plan, um seine Tochter zurückzugewinnen. Die Schön 
heit des Prinzen wird nicht ohne Eindruck auf die 
schönheitstrunkene Synöve bleiben können, der Prinz 
soll seine ganze Macht auf Synöve auszuüben ver- 
j suchen und während Jngjald und Nornegast auf der 
- Jagd sind, Synöve entführen. Der Plan gelingt fast, 
wir sie gedacht. Der sorglose, vertrauensvolle Norne- 
gast hat während einer trauten Liebesstunde seinem 
Weibe sein Lebenslicht anvertraut, 
j So ist sein Leben in der Hand eines schwa- 
! chen Weibes. Da tritt der Prinz von Schonen in ihr 
Leben. Sein Einfluß ist so groß, daß Synöve allzu 
schnell die Treue vergißt, die sie Nornegast geschworen. 
Ihr Gatte kehrt heim, früher als sie gedacht, und über 
rascht die beiden Liebenden. Ein Zweikampf soll ent 
scheiden. Die treulose Synöve entzündet ihres Gatten 
Lebenslicht. Ragan aber fällt, bevor das Licht her 
unterbrannte. Nornegast kehrt als Sieger heim, er 
sieht das brennende Licht: „Das mordet mich — nicht, 
! daß die Flamme sinkt, — daß d u es warst", ruft er 
aus und stürzt fort, um auf wilder Fahrt über das 
l sturmaufgepeitfchte Meer den erlösenden Tod zu suchen. 
! Aber derselbe Sturm fährt durch die Halle, in der ganz 
-zusammengesunken die von Neue fast verzweifelte Sy- 
' növe kauert und löscht das Licht. So bleibt der 
1 Kämpfer um Wahrheil und Recht am Leben und ge 
winnt gerettet das sichere Ufer. Synöve lebt fort, ein 
Leben der Sühne für ihre treulose Tat. 
Es sind Szenen voll dramatischer Wucht und 
spannender Gewalt, die Fahrenkrog uns in diesem 
Drama geboten hat, das den 'Sieg der Wahrheit über 
den Lug und Trug der Zivilisation künden soll. Norne 
gast, der Natursohn, trägt dank seiner Nornengaben 
den Sieg über die glatte einschmeichelnde Hinterlist 
Ragans davon, der gleichsam den Vertreter eines 
äußerlich verfeinerten aber innerlich unwahren Kul 
turlebens darstellt. Man entbehrt an der Charakter- 
Zeichnung der Frauengestalt die straffe Durchführung 
und psychologische Klarheit. Es hätte stärker betont 
werden müssen, daß nur Bewunderung für die geisti- 
gen Eigenschaften des Helden Synöve an Nornegast 
band, und daß sie sich in ihrer Liebe physisch nicht be 
friedigt fühlte. Die Liebesszene aber in der Lieblich' 
feit ihrer Darstellung verrät nur Harmonie und völli 
gen Glauben Synöves an ihre Liebe zu Nornegast 
Nur Nornegasts grenzenloses Vertrauen und die Sorg 
losigkcit, mit der er seinem Weibe das Lebenslicht an 
vertraut, lassen rein äußerlich die tragische Enttvist- 
lung ahnen, aber nicht aus der Psyche Synöves her 
aus verstehen. In dieser Beziehung mag Fahren 
krog einen Mißgriff getan haben. Der Leser glau^ 
nicht an den plötzlichen Eefiihlsumschwung der Sş 
növe, da er nur durch das Wort Jngjalds vorbereite' 
wird: „Nun ist, da eben Nornegast noch Sieger blic^ 
nicht ausgeschlossen, daß ihr Herz von ihm besangt 
wäre. Daß sie ihn lieben sollte, kann ich mir nick? 
denken. Ein Mensch, wie er, so aller Schönheit bcG 
Ich kenn doch mein schönheitstrunkenes Töchterlein- 
Aber ein solches Wort gleitet vorüber, der Leser glaķ 
erst daran, wenn er es miterlebt. Zwar fühlt er di 
Wirkung des schönen Prinzen auf Synöve mit, ab^ 
die Erinnerung an die reizende Liebesszene zwisch^ 
Synöve und Nornegast ist zu frisch und war zu wê' 
um an Synöoens schnelles Vergessen zu glauben. DE 
ist eine Schwäche des Kunstwerks, das im übrigen 
großer Wirkung auf jeden Kunstgenießenden sein w»- 
Zum Schluß fügen wir noch als Probe seiN' 
Lyrik, die vornehmlich Gedankenlyrik ist, ein Fahr^' 
krogfches Gedicht aus der Anthologie „Die heilig 
Erde" an: 
Das Lied vom Einssein. 
So hab ich Hand in Hand mit dir gesessen 
Und fühlte meine Seele in der deinen 
Und spürte unter ragenden Zypreffen 
Zwei Seelen stumm zu einer sich vereinen. 
So hab ich Herz an Herz mit dir gesungen 
Das Lied vom Einssein und vom Selbstoergķ' 
Mir war's — als ob wir so in llrerinnerung^ 
Seit Ewigkeiten Hand in Hand gesessen. 
i c. 
Pr. 
Druck 
Zur Orientierung über Fahrenkrog» Bücher dtt 
folgende Liste: 
1. Baldur, Drama. Verlag von Greiner & Pftķ 
Stuttgart. Pr. 3,00 Jl. 
2. „Wölund", Drama, im selben Verlag. 
Mark. Beides prachtvoll ausgestattete 
legungen mit Buchschmuck vom Verfasser. . 
3. „Nornegast", Drama, im Druck befindlich ^ 1 
Bühnenverlag „Harmonie", Berlin. st 
4. „Die heilige Erde". Ein Hausbuch für ^ . 
Menschen. München, Ernst Reinhardt $ cr 
Preis 3 JL Eine wertvolle 
modernen Dichtungen: Außer 
live 
Sammlung v „ 
Gedichten ^ 
Fahrenkrog finden sich darin Verse von Del l 
Otto Einst. Gustav Falke, Fläischlen, «">
	        

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