Full text: Der Ausbau eines Grüngürtels der Stadt Kiel

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und 20—30 Zentimeter während der Hochvegetation. Wenigstens aus 
dem Kieler Sandboden kann im Durchschnitt mit 40 bis 60 Zentimeter 
nötigstem Bedarf im Sommer gerechnet werden. Dies ergibt als Zu 
schuß pro Quadratmeter 200 bis 300 Liter — pro Garten von 500 
Quadratmeter 1000 bis 1500 Hektoliter — 10 000 bis 15 000 Gießkannen. 
Diese Menge schafft der Kleingärtner nicht. Es würde für ihn Frohn 
bedeuten. 
Mittels Regenanlagen läßt sich ohne wesentliche Verteuerung des 
Rohrnetzes eine ausreichende Wasserzufuhr durchführen.*) Die Lösung 
ist eine reine Organisationsfrage, die von einer kapitalkräftigen Ge 
sellschaft gewinnbringend durchgeführt werden kann, wie aus den Be 
rechnungen in der Beilage „WasserwirtschaftHofHammer" nachgewiesen 
wird. 
Reben der Bereitstellung von Dung und Wasser sind als zweites 
heute ungenügendes Wirtschaftsmittel die Geräte zu verbessern. Als 
solche wären zunächst die Hackgeräte als Hauptbodenbearbeitungs- 
mittel rationeller zu gestalten und heute schon vorhandene Typen mit 
einzubeziehen (siehe Abbildung unter Intensivgeräte). Als weitere Ge 
räteart, die vor allem Saatgut und Arbeit spart und den Pflanzen eine 
gute Anfangsentwicklung gewährleistet, müßten die Kleinsäe- 
Maschinen weitergehend verwendet werden, von denen einige gut 
durchgebildete Typen von verschiedenen Firmen hergestellt werden. 
Das Ziel, die Bodenarbeit motorisch zu verrichten, wird im Klein 
betrieb heute nur von der Siemens-Schuckert- Gartenfräse ange 
strebt. Die Vervollkommnung dieser Maschine ist eine der dringendsten 
Aufgaben der Bodenindustrie. 
Lediglich die Bereitstellung aller dieser Verbesserungen der Boden 
technik genügte aber nicht, wenn nicht eine gründliche und nachhaltige 
Schulung der Kleingärtner und Siedler damit Hand in Hand ginge. 
Diesem Ziel dienen einmal die M u st e r g ä r t e n, die wir nach dem 
Vorbilde der technischen Großsiedlung Kiels, „Hof Hammer", über das 
ganze grüne Stdtgebiet allmählich zu verteilen denken. Sodann die 
direkte Schulung der Bodenarbeiter, theoretisch in Abendkursen und 
praktisch in ihren Gärten selbst, sowie in einem System von Schul 
arbeitsgärten. Hand in Hand hätte damit eine eingehende Auf 
klärung auch der breitesten Öffentlichkeit über die Zwecke und Ziele des 
Kulturgürtels der Stadt Kiel durch Presse und Borträge zu erfolgen. 
Abbildung 5 zeigt, wie dieses grüne Werbewesen mit den Belangen 
des Verkehrs und Sport und Spiel den Grüngürtel organisch 
durchwirkt. 
*) Im großen nachgewiesen im HL Teil: Betriebstechnische Grundlagen des 
Kulurgürtels Kiel.
	        
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