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6er offne flate« ’-Öcwuptfepn auf baö franjofifdjeSfto*
tatiat 6ie fßorflellung beß ehemaligen burd) röraifd)-
faifcrlidje SJlachtttoüfommcnheit creirten fTIotariatß
übergetragen. 91ur auß 6iefer SPcrroechfelung lüpt
f?rf> baß gegen baß fvanj6fifdF)e gefaxte 9Sor-
urthed erflären.
töet&c Notariate (Men im fJTctac einen 6ffent-
liehen Sengen bar. Söeibe werben nicht bcfolbet,
fonbern leben »om ^nblifnm. ^öcibe unterfcheiben
fld; bogegen in folgenben ^ejichungen.
1) 5Det franjofifchc £Rotar ,ift ein wahret
©toatßbiener (fonctionnair public), bec
Xeutfche gehört ju einem ©tanb; jener ifl Inha
ber eine ©teile, biefet SOJitglieb einer Korpora
tion. $)er neu ernannte franjbftfche 3iotar h«t
einen Vorfahren im ‘Jfmt; ber neu crcirtc rbmifdj-
taiferlidje tritt bloß ber 3«nft bei, nnb concurrirt
ohne einen beflimmten Vorfahren ju fjaben, mit al
len feinen Kollegen.
2) $>em franjofifdjen ifl ein gewiffer geogra-
ph«fch«c 2fmtßbejirf uorgejeichnet, auper bem Sbejirf
beffelben borf er nicht inflrumentiren, tljut er eß ben-
noeh / fo hören feine Urfnnben auf Dlotariatßinflru-
mente ju fepn, unb fmfen in bie Klaffe bloßer $pri-
»aturfunben. ®er romifch• faiferlidje 91otac war
an gar feinen beflimmten Söejiif gebnnben. (Jr
«nfmimcntirtc mit gleicher Sßlrffamfeit im ganjen
heiligen romifchen Dicid). %
3) ©o wie bie 5Bitfungß(phäre teß franjöftfdjen
Olotartf vom ©efefc beflimmt ift, fo ift eö and) feine
atiohnung (residence). (Je mup g(eid> jebem an-
betn 6ffentlid)cn gunftionär an einem beflimmten
Ort unb .fraufe immer ju finben fepn. Der romifch-
faiferlidje Ülotat war fo wenig an eine beflimmtc
SBchnung gebunben, wie jebet anbere ein gewiffeß
Öewerbe treibenbe 33ürger.
4) ®et franjbfcfdje Ülotat raup übet alle feine