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Näter drünk wildeß mit groten Behagen ut den lütten Sprink
un led sick dornah to Föten von sienen Herrn, de sick up de
Rasenbänk fetten ded.
De oll' Mann nehm irst de Mütz un den Kamm af un
strek de grisen Hoor in 't Genick, ihre he langsam un
bedächtig to spreken anfüng: „Heft jo väl' Antipathie gegen
unsen Fründ, Marie! Bewist, dat Du noch 'n unverstännig'
Ding büft. — Kinner un de dal eben noch west sünd, känen
noch nich recht sehn, sinnen Mens, as se sick dat in ehren
Unverstand denken un wünschen. Möten dorüm de Oellern
för so 'n Kiekindewelt, as Du büst, sehn un sorgen. — Js
ok nah beste Jnsicht geschehn un Du seggst nu „„proste
Mahlzeit!"" — Un wurüm? Wil Du Dankbarkeit un
Fründschaft för den armen Fritzen mit Dien' unripen Ogen
för Lew ansühst. Magst em de Dankbarkeit bewahren —
Undank is 'n häßlich' Ding — äwer de Gedanken an 'ne
Verfügung mit em sla Di ut den Sinn! — Mieking, säst
jo toneegst blot glöwen un insehn lirnen, dat de Wahl, de
wi för Di drapen hewwen, god is. De Lew ward sick
nahsten von sülwen sinnen, denn Achtung un Lew sünd neeg
verwandt mit eenanner. — Js männigmal swor dat Amt,
dat Vadder un Mudder to verwalten hewwen. Hest 't bett
jitzt uns licht makt, Mieking, mak uns dat nich noch swor!"
Ut de Red klüng 'ne grote Rührung herut un de makte
so 'n Jndruck up de Dochder, dat se neeger nah ehren Vadder
ranrückte un sien' Hand nehm.
„O, ick weet jo, mien lew' Vadding," säd se un seeg
em apen in de goden Ogen, „wur god Ji dat mit mi in den
Sinn hewwt. Aewer is denn dat nödig, dat Ji jitzt all jug
Sorgen üm mi makt? Darm ick denn bi mien' goden Oellern
nich so lang bliwen un em nah Gott's Gebot in Lew
denen, as dat jichtens angeiht? Du sülwst hest mi jo
eens dat Würd lihrt: de frigen will, möt irst utdenen.
Ick bün jo noch so jung un verlang noch gor nich nah
'n anner' Glück."