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bat in den Juni all dre Johr, bat ick mit Lening nah Nigen-
Strelitz räwergung, blot üm be truste Lanbesmubber, be ehren
Vabber to besäten kamen wir, to sehn. Wi Haren Glück,
benn as wi börch ben Diergoren gungen, kem be Königin
mit ehr' Swester Friebrike uns von bat Sloß her entgegen
un be annern hogen Herrschaften, vör be wi uns süß woll
schanirt Haren, wiren wib torügg. Un as ick mit Hartkloppen
vör be grote Königin hentreb un se beb, ben lütten Korw
mit be irsten schönen Walbirbbeeren, be ick sülwen an ben
Morgen plückt har, von mi antonehmen, bunn lücht'te ut
ehr' Milben Ogen be Helle Freub, se gew mi be Hanb un
leb, bat ick se an be Lippen brückte. De Königin frog nu
so srünblich un beelnahmsvull nah mien' Fomili, bat mien
Bangen mi verlet un ick ehr von Mienen Sühn vertellte.
Se har woll ut be Antwurb mien Mubberglück heruthürt
benn se fäb mit 'ne Stimm, as egen' Mubberstolz se man
spreken laten kann: „„Glücklich bie Mutter, bie eines solchen
Sohnes sich freuen kann! Erzieht ihn so weiter, liebe Frau,
zu einem tüchtigen, charaktervollen Manne. Ich hoffe zu
Gott, baß bie jetzige trübe Zeit in beutschen Lauben halb
einer besseren Zeit weichen wirb. Dazu wirb aber bie Hülfe
guter, tüchtiger unb helbenmüthiger Männer nöthig sein."" —
De Fru höl an, wil ehr bat Spreken swor föl un ben
Ogenblick benutzte ehr' Frünbin, üm webber intogripen: „Ja,
biese Erinnerung ist mir ebenfalls bie theuerste meines Lebens.
Als bie Königin sprach, ba schwieg bie gute Prinzessin
Frieberike, welche meinen Rosenstrauß mit freunblichem Danke
entgegen genommen hatte unb auch ich konnte mir nun bas
Bilb ber erhabensten Frauengestalt für ewige Zeiten einprägen."
De Mubber löste se mit swacke Stimm webber as: „Wat
ick be Königin mit 'n sreubig' Hart anlawte, bat heww ick
mi reblich mäuht to Hollen un be Stun'n is nu kamen, wur
mien Sähn sien' Vabberlanb be Tru bewisen kann. —
He is bereit borto un ick gew em Mienen Segen mit up
ben Jhrenweg."