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mit die Brüdens „ich so spendabel zu sein; hier könnte auch
bald 'ne nüdliche Uhl zu sitzen kommen." De Näsenspitz von
de Fru Piepenbrinken schinte noch länger to würden, as se
dit in spöttschen Ton rutbröchte.
Ihre de Fru Hagen antwurd'ten künn, kernen de jungen
Mäkens mit dat Koffegeschirr wedder in de Stuw un dat
sihr to Untid, denn 'ne zurnige Antwurd brennte ehr up de
Tung. Un wil se vermoth'te, dat de gebild'te Fru Piepen
brink von Rafael noch mihr in petto har, wat se girn
erfahren müggt, sett'te se de Angst vor das Vullaasen bi Sid
und bed de lütte vüllige Fru, mit nah de Staatsstuw räwer
to kamen. De wir ok kum in de Sofaeck rinsackt, as se in
scharpen Ton frag, wat se mit de Uhl har seggen wullt.
„Also wissen Sie noch von nichts? Ob ich's mich nich
gedacht habe!" De Antwurd klüng sihr mitledig un kern
langsam to Rum, väl to langsam vor Fru Hagen ehr'
Ungeduld. „Ra, denn muß ich Sie wohl ein Licht aufstecken.
Nämlich die Bradens und der Rodspohn sollen Rafael, den
mein Alter jetzt immer Herr Windhund nennt, auch auf eine
Wassermühl bei Ahrensberg herum, wo er lange Zeit gearbeitet
hat, schön geschmeckt haben un nu die kleine Müllertochter
sich die Augen rothweinen, indem daß Herr Windhund,
seitdem er mit ihr bannig liebgeäugelt hat, noch nicht wieder
gekommen ist und jetzt die Maiblumen lieben soll."
Nu künn sick äwer de Fru Hagen nich länger hollen un
ehr Gesicht würd puterrod, as se säd: „Ick möt Se dorup
npmarksam maken, dat Herr Kaiser uns' Fründ is un Se
uns mit em beleidigen. Dorüm verbidd ick nu den „„Herrn
Windhund"" sihr irnstlich. Dat männigeen Mäken in em
vernarrt is, ftnn ick ganz natürlich, wil he 'n prächtigen
Minsch is un dat männigeen' fürsorglich' Mudder em mit de
Bradens vör de Dochder angeln will, is ok nich to ver-
wunnern. Wenn äwer Een' sien' angeburen' Origkeit un
Upmarksamkeit to ehren Gunsten düd't, sick Hoffnungen makt
un nahsten gewohr ward, dat dor 'ne Nhl seien het, as Se