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Warum aber die Wünschelruthe nicht in aller Leute
Händen schlage, so habe ich dieses angemerket, daß alle die,
so das Vermögen haben, der Wünschelruthe zu gebrauchen,
Leute von guter Complexion, weder zu fett, noch zu mager,
von zarter Haut und derbem Fleische sind; sie haben gesund
Geblüte und ihre Fermentation ist ganz ruhig, und ihre
Circulation und Austheilung des Geblüts hübsch gleich. Auch
müssen die Schweißlöcher an seinem Leibe darzu geschickt sein,
daß fremde Atomi oder Geisterchen sich hineinziehen können,
welche sich mit seinem Blute vermengen, das so gesund als
es damals war, dennoch aufjähret und sich erhizzet. Weil
nun diese gewaltige Jährung währet, so ziehet von seinen
Händen ein Theil von denen Witterungen, welche er in sich ge
zogen, und kommt in die Wünschelruthe; also wenn diese flüßige
Materie in die Wünschelruthe eingedrungen, so ist sie fertig,
ganz leichtlich die über dem Wasser, Metallen und Spuren der
Missethäter zurückgebliebene Atomos an- und in sich zu ziehen."
Andächtig har Fru Hagen tohürt un wenn se ok lang
nich Allens verstahn un begräpen har, so wir ehr doch so
väl klor worden, dat de Atomi ganz unschüllig un nützlich
wiren. Dat Driwen von ehren Mann kem ehr sitzt gor nich
mihr so narsch vör un se höl an den Wunsch, dat he de
Schatzsökeri bliwen laten müggt, man deswegen fast, wil he
mit sien Liw so ruchlos ümstünn.
Unnen vör den Hus würden frömde Stimmen lud un
Stine kem, ehr' Swester aftoropen.
Johannes led dat Bok genau so hen, as he dat vörsunnen
har un gung nahdenklich mit de Hännen up den Rüggen in
de Stuw up un dal. Dor stünn he nu vör 'ne Upgaw, as
se em in sienen Lewen noch nich vörkamen wir. De Fru
verlangte, dat he sick gegen ehren Mann verswören un de
Mann, dat he em bistahn un helpen füll. Wur müßt he dat
ansängen, ahn eenen von de Beiden to bedregen un den
schönen Lohn to gewinnen, de em in Gestalt von dat prächtige
Mäken, de Maiblom, winken ded?