Full text: De Schatzgräwer un sien Kind

— 37 — 
Stohl dal, üm von de anstrengende Arbeit uttoraugen. 
Redt har he jo för dissen Dag nog. 
Rafael har Hannchen Piepenbrink to Disch führt un fick 
Marie Hagen gegenäwer sett't, wil Wisawi jo beter as Dichtbi 
is un he bröcht so väl Lewen in de jung' Gesellschaft an dat 
ündelste En'n von den Disch, dat dat Lachen un Kichern nich 
uphürte un de öllern Gast an dat bäwelste En'n oft still- 
swegen un tohürten, wenn Rafael lustige Läuschens tom 
Besten gew un von sien' Fahrten in Berlin vertellte. To 
de dankborsten Tohürer gehürte Marie Hagen, wil se 'n 
fröhlichen Sinn un oft nog sülwst den Hasenfot in de Tasch 
har. Wenn Rafael vertellte, hüngen ehr' glänzende Ogen 
an sienen Mund un sien' Eitelkeit red'te em in, dat dat 
Gefallen, wat se an sien' Vertellungen fünn, sien' Person 
gellen ded. Hannchen Piepenbrink drückte he tüschendörch de 
Hand ünner den Disch, dat se glöwen müßt, he würd nu 
ball dat lang erwart'te Würd spreken. Dorup wir se ok all 
sörre eenige Dag gesät t un se har fick up de Vermahnung 
von ehr' Mudder fast vörnamen, alle Oetigkeit*) bi Sid to 
fetten un up sien' Frag mit dat Jawurd nich liiern to laten. 
Aewer bisse schöne Ogenblick wull nich kamen. 
De oll' Hagen let mit 'n poor eenfach' Würd de Fest- 
gewer un ehr' Fomili lewen un Rafael folgte em glik nah. 
Lud un vernehmlich sprok he: „Was gleicht der deutschen 
Eiche, die knorrig und stark vor allen Waldesbäumen den 
Wipfel stolz emporhebt und den Stürmen trotzt? Was 
gleicht der wohlgeformten Linde, die zum Ruhen in ihrem 
kühlen Schatten einladet und mit dem Dufte ihrer Blüthen 
erfreut? Was gleicht der lieblichen Maiblume im Waldes 
grün, die in die Farbe der Unschuld sich kleidet und wegen 
ihres süßen Duftes von allen Waldblumen beneidet wird? — 
So will ich's Euch jetzo kühnlich sagen: 
Der starken Eiche gleicht Herr Gottlieb Hagen, 
") Zimperlichkeit.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.