- 146 -
mudder drückte se Marie an de Bost un flüsterte ehr bewegt
to: „Mein tapferes, prächtiges Kind, habe Dank für Deine
Treue. Nun wird es Euch an Glück fortan nicht fehlen,
deß bin ich gewiß."
Un to den ollen Hagen gewennt, säd se mit ’n Knix
in schelmische Wis: „Großväterchen, am nächsten Sonntag
werden wir uns erlauben, in der Horst unsere Aufwartung
zu machen. Jetzt aber bitte ich Alle freundlichst, mit nach
meiner Wohnung zu kommen, damit wir uns von den
Anstrengungen und Aufregungen dieses Abends bei einem
Gläschen Wein erholen und wenigstens noch ein Stündchen'
lang uns des in Schmerzen geborenen Glückes unserer
Kinder freuen können.
De Jnwennungen, de von Tanten Stine schüchtern
dorgegen vörbröcht würden, sned se mit de bestimmte Er-1
klärung af, bat se as Brüd'gamsmudder up bisse Ihr un
bat Vergnügen Anspruch maken künn, nehm den ollen Herrn
sienen Arm un gung mit em as 'ne Fürstin up de Dör
to. De ded sick äwer grad in bissen Ogenblick up un de
Dokter würd sichtbor.
Mit eenen Blick äwerseeg un begrep de erfahren' Mann
den merkwürdigen Togg, frag äwer ganz unschüllig: „Na,
wat geiht denn hier vor, Lening, wälen Se mit Papa
Hagen 'ne Polonäs danzen?"
„Sie kommen mir grade recht, Sie garstiger Mensch,"
gew Lening mit komischen Zürn torügg, kloppte em up de
Schüller un stellte sick up de Sid, dat he de beiden
glücklichen jungen Lüd mit de rod anfarwten Gesichter sehn
künn. „Was sagen Sie nun?"
„Dat Se in dat Ehestiften alle annern Evasdöchder
äwer sünd, segg ick un dat möt ick ok noch seggen, dat
Se ditmal 'n uterorndlich goden Treffer had hewwen.
Wünsch allersids väl Glück!"
De Dokter let sick dörch den tweten Klapps von Lening
nich afhollen, Alle de Hand herzhaft to schüddeln. Marie