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Gott to puchen. 'Ne Tid lang hol he nu in Geduld ut,
Frünnen un Bekannte keinen, em to trösten un sick von de
Slachten vertellen to laten un de Burmeister schickte em 'n
bäten Arbeit tom Tidverdriw in 't Hus. Aewer bi dat
slichte Weder blewen de Frünnen weg un as sien Tostand
sick wedder verslimmerte un he still up 't Bedd liggen
bliwen müßt, dünn fölen ok de Gedanken wedder heftig
äwer em her un sien Gewissen säd em, dat, wenn he bett
an sien' Lewensend as Hinkefot an 'n Stock orer gor an
de Krück rümgahn müßt, he dat prächtige Mäken, dat man
to Freud un Fröhlichkeit geburn wir, nich an sick, den
armen Kräpel, keden dürwt. Un as eens Abends de
Smerzen wedder sihr heftig antreden, de Regen gegen de
Finsterroden klatschte un de Wind de Melodi to sien' düstern
Gedanken hulte, dünn glöwte he von Gott vertaten to sien,
dünn sleppte he sick mäuhsam nah den Disch ran un schrew
Marie mit bäwrige Hand, dat em verseggt wir, to hollen,
wat he as gesund', strewsam' Mann ehr anlawt har, wil
he man noch Mitleed erwecken künn. He wull ehr god'
Hart vör lange Reu bewohren un wil he se nich an 'n
Annern sien' Sid sehn künn, nah Amerika reisen, wenn
sien Been helt wir, un dorhen würd em sien Lewsglück
as 'n schönen Drom begleiten. Tom Sluß schrew he: Habe
Dank für alle Deine Liebe, tausend Dank! Gott lohne Dir,
was Du an meiner Mutter und mir gethan, mit einem
vollkommenen Glücke. Und meiner wollest Du als eines
gestorbenen, redlichen Freundes gedenken. —
Ball nah Rijohr wir dat 'n Lewen in Strelitz, as in
’n Jmmenstock. Für de Verwund'ten un de von de Ge-
sallnen hinnerlaten' armen Wittfrugens un Kinner würd 'n
Kunzert veranstalt't un dorin wullen de Fru Burmeistern
un anner' Honoratschonen mitwürken. Dat wir 'n grot'
Ereigniß in de lütte Stadt un Christen un Juden, Hoch un
Gering wiren dorin eenig, dat se wegen den goden Zweck
dorbi nich fehlen dürwten.