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de den Kranken nich laten will, rührt un denn freugt he
fick, dat he sien swor' Amt nich uttoöwen brukt.
De kräftig' Natur von den Kranken har mit Hülp von
de uterorndlich' Pleg den Sieg äwer dat Fewer gewunnen
un dat gung to Beterung, wenn ok man sihr langsam. An
Deelnahm leten de Frünnen dat nich fehlen un se schugten
nich den Weg nah de Host rut, um nah dat Besinnen von
den Kranken to fragen.
As de oll' Hagen all wedder in sienen Lehnstohl vor
den Huf sitten künn, kem de Fru von Halm, de von sien'
Krankheit hürt har, vörtosühren un bröcht em allerlei Jn-
gemakt's to Stärkung mit, wat em so rühren ded, dat he
'ne Tid lang keen' Würd sinnen künn un fick dormit be
gnügen müßt, ehr' Hand to drücken.
De gode Dam hülp em äwer mit ehr' Fründlichkeit
ball äwer de Verlegenheit weg un müßt em so uptomünnern,
dat de Jrnst in sien' faltig' Gesicht nich lang Stand höl un
'n roden Schämer sick doräwer utbreden ded. Mit swacke
Stimm vertellte he sien' olle Fründin, wur he to de
Krankheit kamen wir un mente toletzt: „Js mi ganz recht
geschehn, meine Gnädige, so geiht't, wenn 'n ollen Esel
mit ’n Fassen Kabrusch*) mast. — Har mi ball krägen un
mien Kind dorto."
He nehm Marie, de für de Fru von Halm 'n Glas
Melk rutbröcht, bi de Hand un seeg se mit grote Lew an.
„Het de lew' Gott ehr ingewen, Rätern ruttolaten, dat
he mi gegen den flauen Racker bistahn künn. — Har doch
bi dat Söken nah den Schatz up den Barg ball diffen
Schatz verlurn."
Marie wull em de Hand up den Mund leggen, äwer
he schöw se sachten bi Sid un wildeß se in 't Hus gung,
vertellte he wider: „Denken S' sick, het ehr' Oellern verlaten
wullt, wenn se den Komediganten het anverlawt warden
*) gemeinschaftliche Sache.