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dieser Gruppe ist der chronische polyartikuläre Gelenk
rheumatismus.
Ziegler nennt die letztere Form mit Vascularisation aus
Umbildung des Knorpel in Bindegewebe Arthritis chronica
ankylopoetika.
Schmaus unterscheidet ebenfalls 3 Formen der chronischen
Arthritis, nämlich
1. Arthritis deformans.
2. Arthritis urica sicca, z. B. malum coxae, Ellbogen,
Schulter, Wirbelsäule.
3. Arthritis adhaesiva. Ausgang anderer akuter oder
chronischer Gelenkaffektionen, dazu Arthritis pannosa,
chronica rheumatica sive pauperum.
Demgegenüber betont Weiss (1899), dass kein wesentlicher
Unterschied zwischen der Arthritis deformans und dem chronischen
Gelenkrheumatismus bestehe, er nennt die selbständige Stellung
der Arthritis deformans eine „unglückliche Hypothese“.
Pribram unterscheidet nun beim chronischen Gelenkrheuma
tismus 2 Arten und zwar einen primären und einen sekundären.
Primär nennt er die Fälle, die ohne Herzfehler mit deformierenden
Gelenkaffektionen von allmähliger Entwicklung und geringer
Neigung zur Besserung verlaufen, als sekundär hingegen will er
die Fälle bezeichnet wissen, die akut oder subakut begonnen
haben, mit Herzfehlern kompliziert sind und in Genesung oder
partielle Heilung übergehen. Es ist aber schwierig, diese Scheidung
streng durchzuführen (Hoppe-Seyler).
Was nun die initialen Erscheinungen anbetrifft, so finden
wir darüber in der Arbeit von Pribram in Notnagels Handbuch
folgenden Passus.
Der Autor unterscheidet dabei zunächst 3 Arten von Initial
erscheinungen, wovon die erste als die allgemein bekannte und
hier nicht in Betracht kommende übergangen werden kann.
Unter „b“ schreibt er:
„In einer fast ebenso grossen Zahl von Fällen beginnt die
Affektion mit einer mässigen, 3% kaum übersteigenden Temperatur
steigerung, entsprechender Pulsbeschleunigung und den all
gemeinen Missempfindungen, die den fieberhaften Zustand be