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Stuhl immer stark übelriechend und schleimig. Bemerkenswert
ist noch, dass in den ersten Monaten stets die Hände, das Gesicht
und die Oberlippe bei den Anfällen mit anschwollen.
Am 23. Juli 1903 erfolgte die Aufnahme ins Anschar
krankenhaus.
Status praesens.
Blasser, gut genährter Knabe, keine Zeichen überstandener
Rhachitis, Brustorgane ohne Besonderheiten, desgleichen die
Bauchorgane. Das Kind kann nur sehr wenig und zwar nur mit
Unterstützung gehen. Der Kopf wird steif gehalten, ebenso die Hals
wirbelsäule, die auf Druck und bei dem geringsten Versuch, sie
zu bewegen, stark schmerzhaft ist. Beide Ellenbogengelenke, be
sonders das linke, sind geschwollen und schmerzhaft, Pronation
und Supination sind nur sehr unvollkommen möglich, im linken
Ellenbogengelenk hört man beim Bewegen leises Knarren. Beide
Handwurzel- und die Mittelhandgelenke sind stark geschwollen,
dagegen die Fingergelenke ganz frei. Bei Bewegung hört man
überall leises Knarren. Hüft- und Kniegelenke sind frei, befallen
sind dagegen wieder die Fusswurzelgelenke und der Mittelfuss.
Appetit ist leidlich, Stuhlgang ist hart, meist unregelmässig, oft
grau, schleimig und sehr übelriechend.
Urin normal. Körpergewicht 21,200 Pfd.
Ordination.
Täglich 1 Soolbad; Stauung nach Bier an allen befallenen
Gelenken (Hand, Ellbogen, Fuss); Jodvasogen; innerlich Jod
natrium, ausserdem abends V2 Theelöffel von
Ichthalbin. 2,0
Magn. carbon 5,0
Sach. lact. 20,0
Verlauf.*)
23. Juli bis 2. August. Temperatur im Rectum gemessen,
hält sich eine Woche lang, morgens auf 37,0°, mittags mindestens
unter 37,0° und abends zwischen 37,5° und 38,0°. Nur am
26. Juli abends plötzlicher Fieberanstieg auf 39,2° mit einer
*) Vergleiche die Fieberkuren am Ende der Arbeit.