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z. B.: lern (leben) mnd. leven.
loim (glauben) mnd. loven.
fön (Faden) mnd. faden.
Im (gelegen) mnd. legen.
nem (nehmen) mnd. nemen u. s. w.
Durch Ausgleichung ist die Wirkung des Gesetzes
öfter aufgehoben:
hüs (Haus) steht für nom. u. dat. (dagegen plur. hys),
hoix (mnd. ho ge) Höhe hat sich gerichtet nach hvu/ u. s. w.
b) Dauer der Konsonanten.
Reduzierte, normale und lange Konsonanten sind in
der di. Ma. zu unterscheiden. Die Reduktion tritt besonders
im Inlaut bei den alten Medien sowie bei l auf (vgl. § 10).
Sie werden wie die halbkurzen Vokale durch - bezeichnet,
das reduzierte g durch g.
ho' l ga (Bürger) fegw (fegen).
stegfs (Vorrichtung zum Übersteigen eines Zauns).
reidi (bereit).
half (Kalb), telgn (Zweig).
Die normalen Konsonanten umfassen zwei Dauergrade,
die zugleich als fortis und lenis Unterschiede in der Stärke
der Exspiration und in der festeren oder loseren Art der
Engenbildung oder des Verschlusses bezeichnen; fortis gilt
nach betontem kurzen Vokal, sonst wird lenis gesprochen.
Lange Konsonanten kommen im Satzzusammenhang
durch Assimilationswirkung zustande, aber in der unge
zwungenen Rede tritt Ausgleichung ein.
Nur io, m und n werden oft lang gebraucht: Sie sind
nach kurzem Vokal die regelmässigen Träger des Silben
gewichts der synkopierten mnd. Endsilben -nen, -men, -den,
-gen. Es findet dabei nur eine Vermehrung ihrer Dauer statt.
Beispiele :
vin (gewinnen).
swom (schwimmen).
fern (fangen).
fin (finden).
pan (pfänden).
Anm. Geminata kommt in Di. nicht mehr vor.