Full text: Über Fremdkörper im Augeninnern und zwei Fälle von aseptischer Einheilung von Eisensplittern in der hinteren Bulbuswand

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hinteren Augenkammer vorkommenden Fremdkörper sind vor 
wiegend Eisen- und Stahlpartikelchen, dann Steinsplitter, Teile 
von Kupferhütchen, seltener Holz- und Glassplitter, Schrot- 
und Pulverkörner und vereinzelte andere Metallstückchen. 
Vielfach sind auch Cilien in der Vorderkammer und Iris beob 
achtet worden. Die Fremdkörper kommen vorwiegend von 
vorne durch die Hornhaut, seltener durch die Sclera in die 
Vorderkammer oder auf die Iris. Die Iris ist häufiger der 
Sitz von Fremdkörpern als die Vorderkammer, weil sie als 
weiche senkrecht stehende Wand die Fremdkörper auffängt. 
Ganz selten sind Fremdkörper in der hintern Kammer, 
wohin sie nach Durchdringen der Iris oder von aussen durch 
die Sclera und das Corpus ciliare gelangen. Sind die 
Fremdkörper klein, so liegen sie in der vorderen Kammer 
am Boden derselben, meist unsichtbar; sind sie dagegen 
grösser, so liegen sie weiter oben und zwischen den Wänden 
der vorderen Kammer und sind dann leicht durch die 
Cornea hindurch wahrzunehmen. Die Fremdkörper der Iris 
sitzen entweder oberflächlich auf derselben oder tiefer im 
Parenchym, oder unter Umständen durchbohren sie die ganze 
Iris der Dicke nach und verletzen dann gewöhnlich Sie vordere 
Linsenkapsel mit. Bei frischen Verletzungen ist die Vorder 
kammer aufgehoben, die Tension des Auges herabgesetzt; 
hier sind Irisprolapse selten, weil namentlich bei sehr kleinen 
Fremdkörpern die Hornhautwunde rasch verklebt und die 
Vorderkammer sich wiederherstellt. Bei verwundeter Iris finden 
sich meist geringere Blutungen auf ihrer Vorderfläche oder 
auch grössere, die die vordere Kammer ausfüllen. Starke 
Reizerscheinungen, die aber auch fehlen können, finden sich 
anfangs, während später bei eintretender Iritis oder bei Eiter 
bildung mächtige Schmerzen eintreten können. Das weitere 
Verhalten der Fremdkörper in der Vorderkammer und auf der 
Iris ist natürlich zunächst von der Keimfreiheit der Wunde 
und des Fremdkörpers, dann von der chemischen Beschaffen 
heit desselben abhängig. Keimfreie und chemisch indifferente 
Fremdkörper können sich einkapseln. Sie umgeben sich mit 
einem Exsudat, das sich später zu einer bindegewebigen 
Kapsel organisiert, in welcher der Splitter nun jahrelang 
reaktionslos verweilen kann. Dies gilt besonders von Stein-
	        
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