Full text: Über Fremdkörper im Augeninnern und zwei Fälle von aseptischer Einheilung von Eisensplittern in der hinteren Bulbuswand

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nicht mit der Iris in Berührung kommen, dauernd vom Auge 
ertragen, nur kommt es zu einer teilweisen Lösung und Aus 
scheidung des Metalls, welche entfernt vom Fremdkörper 
stattfindet und eine bestimmte rostgelbe Färbung der Catarakt 
bedingt, welche nur dem Eisenstar eigen ist. Nach v. Graefe 
ist die Imprägnierung der Linse eine diffuse Verfärbung der 
selben mit dem Sitz in den intrakapsulären Zellen, während 
Samelsohn die Pigmentierung der Anhäufung der Rost 
partikelchen zwischen den Linsenfasern zuschreibt. Nach 
Leber lässt sich vermuten, dass auch die grünliche Färbung, 
welche die vorher blaue Iris häufig annimmt, durch dieselbe 
Ursache wie die Braunfärbung der Linse bedingt sei. 
Kupfer, welches von den gefässhaltigen Teilen des Auges 
sehr schlecht ertragen wird und Entzündung und Eiterung 
erregt, wird von der Linse reaktionslos ertragen und führt 
nicht einmal immer zur völligen Trübung derselben. 
Fremdkörper, welche die Linse und ihre Umgebung zu 
gleich verletzen, rufen gewöhnlich eine heftige Entzündung 
der Iris und des Ciliarkörpers hervor und mehr oder weniger 
stürmische Quellungserscheinungen. Meist geht das Auge 
durch Iridocyklitis zu Grunde, die da, wo die chemische 
Wirkung fehlt, wohl auf Infektion mit Spaltpilzen zurück 
zuführen ist. 
Auch die Fremdkörper des Augenhintergrundes, also des 
Glaskörpers und der Häute der hinteren Bulbuswand, sind 
derselben Art, am häufigsten wieder Eisen- und Stahlsplitter 
zu 75%, dann Kupfer und die übrigen. 
Sie gelangen in den Glaskörper meist durch die Horn 
haut, Iris mit oder ohne Linsenverletzung, seltener durch die 
Sclera mit oder ohne Verletzung des Corpus ciliare. In die 
hintere Bulbuswand, insbesondere in die Netzhaut gelangen 
sie auf zweierlei Weise, indem sie entweder durch den Glas 
körper an die hintere Bulbuswand schlagen, wo sie in der 
Netzhaut oder tiefer in der Sclera sich einbetten, oder indem 
sie indirekt nach Abprallen von der hinteren Bulbuswand an 
einer zweiten Stelle der Netzhaut stecken bleiben. Nach 
Praun bleibt der Fremdkörper im Glaskörperraum nahe seiner 
Eintrittsstelle nur sehr selten stecken und fällt bei gewisser 
Schwere langsam zu Boden. Nur in Ausnahmefällen wird er
	        
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