Full text: Beitrag zur Kenntnis der Veränderungen an der Ureterenwandung bei Hydronephrose

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dicke, soweit sie ausgesprochen werden, ziemlich beträchtlich aus 
einander. 
Englisch meint, dass man die Meinungsverschiedenheiten 
durch das individuell sehr verschiedene Verhalten der Ureteren 
teilweise erklären könne. Seine ausgedehnten Untersuchungen 
hauptsächlich an frischen Kinderleichen führten ihn ausserdem zu 
folgenden Ergebnissen: 
Er fand, dass sich die Adventitia besonders bei ganz frischen 
Leichen, sehr leicht als ein selbständiges Rohr darstellen liess. 
„Es ergab sich“, schreibt er, „dass an derselben zwei Schichten 
unterschieden werden können, eine äussere festere, oft sehnig 
glänzende, und eine innere lockere, welche gleichsam das verbin 
dende Zellgewebe zwischen der äusseren sehnigen Schicht und der 
Muscularis bildet. Gegen die Blase hin nimmt die lockere Schicht 
immer mehr ab, die Adventitia liegt fester an ... . auch vor der 
Niere wird sie etwas fester. 
Die auffallendsten Verschiedenheiten boten Muscularis und 
Mucosa dar. In den seltensten Fällen bildeten dieselben einen 
von oben bis unten gleich weiten Kanal. Es fanden sich vielmehr 
in regelmässiger Wiederkehr normale Verengerungsstellen, wie sie 
auch Gigon beschreibt. Diese Stellen sind der Abgang des Harn 
leiters aus dem Nierenbecken, eine Stelle etwas unterhalb des 
Abganges, beide Stellen zugleich, oder, was seltener der Fall, es 
fand sich die Verengerung näher der Mitte des Harnleiters. Nie 
sah ich — berichtet Englisch —, diese Art der Verkleinerung 
im kleinen Becken, zum Unterschied von der daselbst vorkom 
menden konstanten Verengerung. Es bietet ferner die Wand des 
Harnleiters schon an und für sich eine grosse Verschiedenheit in 
der Dicke, welche sich schon äusserlich in dem Umfang derselben 
bemerkbar macht. In dem einen Fall bildet derselbe einen mehr 
gelblichen, rundlichen, dicken derben Wulst, der allseitig sich 
deutlich von der Umgebung abhebt, während er im anderen einen 
dünnen, weisslichen, platten, von der Umgebung kaum unterscheid 
baren Streifen darstellt, ohne dass in beiden Fällen eine verschie 
dene Füllung vorhanden ist. . . . Schneidet man dieselben auf, so 
ergeben sie sehr rasch einen Unterschied in der Dicke der Wand. 
Im ersten Falle bleibt das Lumen rundlich klaffend oder die Schnitt 
flächen legen sich wieder aneinander, sodass sie mittelst Instru 
menten auseinandergehalten werden müssen, in dem zweiten da 
gegen fällt der Harnleiter zusammen und bildet einen blassen, oft
	        
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