Full text: Beitrag zur Kenntnis der Veränderungen an der Ureterenwandung bei Hydronephrose

Als ich mich zur Untersuchung der bei Hydronephrose am 
Ureter eintretenden Veränderungen zuerst mit den über seine nor 
male Anatomie bestehenden Ansichten vertraut machen wollte, 
fand ich, dass allein über seine Muskelversorgung dreierlei ver 
schiedene Anschauungen vertreten werden. Wenn ich nach 
Englisch kurz citire, so ist die Struktur des Ureters von 
aussen nach innen: 
1. Adventitia, zirkuläre, longitudinale Muskelschicht, Mu- 
cosa, nach Angabe von Tobian, Luschka, Aeby und 
C r u v e i 1 h i e r. 
2. Adventitia, longitudinale, zirkuläre Muskelschicht, Mucosa, 
nach Frey und K ö 11 i k e r. 
3. Adventitia, longitudinale, zirkuläre, longitudinale Muskel 
schicht, Mucosa nach Ob er steiner, Bock und Arnold. 
Wenn wir diese kurze Zusammenstellung genauer prüfen, er 
geben sich zunächst wieder einige Meinungsverschiedenheiten. So 
sagt Tobian: „Der Ureter besteht seinem ganzen Verlaufe nach im 
mittleren Teile aus zwei ziemlich dicken Muskellagen, welche un 
gefähr den halben Durchmesser des Kanales einnehmen und deren 
innere, weniger mächtige aus zwei Lagen longitudinaler 
Muskeln besteht, während die äussere dickere Lage einen queren 
Verlauf zeigt“. 
Luschka dagegen gibt an, dass die eine (innere) Längs 
faserschichte „bedeutend dicker“ sei. 
Aeby macht keine genaueren Angaben über die Stärke der 
Muskulatur, ebensowenig C r u v e i 1 h i e r. 
Auch über die Adventitia herrscht keine vollständige Einig 
keit, sie enthält nach Tobian und Cruveilhier wenig elastische 
Fasern, ist nach Luschka hingegen „ziemlich reich“ daran. 
Dass die oben angegebene zweite Ansicht ausser von Frey 
auch von Kölliker vertreten werde, dürfte auf einem Irrtum 
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