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fach, zu äusserst ist eine deutliche Längsrichtung unterscheid
bar, nach innen zu wechseln die Richtungen, vielleicht wiegt die
cirkuläre ein wenig vor, doch beeinflussen auch schräg getroffene
Bündel eine genauere Beurteilung nachteilig. Die Adventitia
zeigt bis auf eine etwas lockere Formation, durch die ihr etwas
grösserer Durchmesser bedingt ist, dieselbe Beschaffenheit, wie am
ersten Schnitt.
Linker Ureter,
d) Schnitt aus der Mitte.
Dm. = 8—9 mm. L = 6-7 mm. S(ca. 10") M = 75—90"
A =ca. 95.
Die Schleimhaut zeigt wieder das beim ersten Schnitt be
schriebene Bild, während die Abhebungen aber nicht so ausge
prägt erscheinen, thun dies umsomehr die zungenförmigen Vor
sprünge in das Lumen. Will man eine Sonderung der mannigfach
verlaufenden, ein mächtiges Stratum bildenden Muskulatur ver
suchen, so kann man in der Peripherie ein Vorwiegen der Längs-,
in der Mitte der Ringfasern finden, während die innerste Schicht
aus beiden ungefähr zu gleichen Teilen gebildet sind.
Die Adventitia ist stark entwickelt, fast sehnig, an einzelnen
Stellen erscheint sie durch lockeres Bindegewebe auseinander
gedrängt.
Die Schleimhaut zeigt in diesem Falle ein wohl durch die
entzündlichen Prozesse der Pyelonephritis stark beeinflusstes Aus
sehen. In die bedeutende Verdickung der Wand beider Ureteren
teilen sich Muscularis und Adventitia so, dass auf die erstere
etwa zwei Drittel, auf die letztere ein Drittel kommen. Die Rich
tungen der einzelnen Muskeln sind nicht klar getrennt, doch
scheint im ganzen eine äussere cirkuläre und innere longitudinale
Richtung vorzuherrschen, wozu noch von der Mitte abwärts
äussere Längsfasern kommen.
Fall III (Krankenhaus Moabit).
4679. Handelsmann 53 J. Tod am 11. II. abends, Sek
tion 13. II. 1899.
Aus dem Krankenjournal.
Anamnese: Seit 1 Jahr ist Patient zuckerkrank, seit 4
Wochen sind die unteren Extremitäten gelähmt. Seit 3 Tagen
kann Patient nicht mehr Urin lassen und muss seitdem kathete-
risirt werden.