Full text: Über den Einfluss verschiedener Ernährungszustände von Thieren auf die Umwandlung subcutan eingespritzten Methämoglobins

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Die beiden folgenden Thiere werden bei gewöhnlicher Kost gehalten 
und Nr. VI 84 Stunden, Nr. VII 96 Stunden nach der Injection getödtet. 
Bei den folgenden neun Thieren wurde die frische Methämoglobin- 
lösung verwendet. Nr, VIII und IX erhalten drei Tage nur Milch, dann 
wird die Injection gemacht und ihnen weiter ihr gewöhnliches Putter ge 
geben. Dann wird Nr. VIII 48 Stunden, Nr. IX 72 Stunden nach der 
Injection getödtet. 
Bei Nr. X und XI wird, nachdem sie drei Tage nur rohes Pleisch und 
Wasser erhalten haben, die Injection gemacht. Unter Beibehaltung desselben 
Futters wird Nr. X nach 48 Stunden, Nr. XI nach 72 Stunden getödtet. 
Nr. XII, XIII, XIV erhalten die gewöhnliche Kost und werden 
nach 48, 72 und 96 Stunden getödtet. 
Nr. XV. Gewicht 370 gr. Es wird eine Blutentziehung von ca. 
5 ccm, also ca. J / 5 der Gesammtblutmenge aus der Art. femoralis am 
oberen Theil des Oberschenkels gemacht, da die Vena saphena wieder 
fast nichts hergab. Zur selben Zeit wird eine Einspritzung gemacht 
und das Thier nach 24 Stunden getödtet. Trotz der ziemlich ein 
greifenden und schwierigen Operation, die natürlich nicht unter antisep 
tischen Cautelen ausgeführt werden konnte, befand sich das Thier nicht 
merklich schlechter als die anderen, und es zeigte sich keine Eiterung 
oder Temperatursteigerung. 
Nr. XVI. Gewicht 370 gr. Es wird eine Blutentziehung von ca. 
5 ccm gemacht, also ca. 1 / s der Gesammtblutmenge. Es wird zunächst 
die Art. tibialis am Malleolus internus aufgesucht, die aber zu wenig 
Blut hergibt, dann mit ziemlichen Schwierigkeiten die Art. femoralis 
an der hinteren Seite des Oberschenkels. Aber auch diese liefert nur 
eben eine genügende Menge Blut. Zur selben Zeit wird eine Ein 
spritzung gemacht und das Thier nach 72 Stunden getödtet. Auch dieses 
Meerschwein zeigte keine Störung des Allgemeinbefindens. Es scheinen 
danach die Meerschweine eine ziemliche Zähigkeit zu besitzen, da sie die 
sehr erheblichen Blutverluste und die schweren Eingriffe so gut vertrugen. 
Was den Einfluss der Injectionen auf das Allgemeinbefinden 
angebt, so ergaben täglich zweimalige Temperaturmessungen nur 
in einigen wenigen Fällen Temperatursteigerungen bis 38 oder 38,5°. 
Meistens blieb die Temperatur normal und das Allgemeinbefinden 
ungestört. Bei dem Hungerthiere Nr. III zeigte sich einmal eine 
Temperatur von 35,5, was wohl nicht auf die Einspritzung zu be 
ziehen war. Oertlich traten niemals Reizerscheinungen auf, ob 
wohl die Injectionen ohne besondere antiseptische Vorsichtsmass- 
regeln gemacht wurden. Anfangs suchte ich die Lösung durch 
mehrmaliges Erhitzen auf 55° fractionirt zu sterilisiren, habe aber 
auch dieses später aufgegeben, ohne einen Nachtheil davon zu sehen. 
Die Nothwendigkeit von besonderen, umständlichen Vorsichtsmass 
regeln zur Verhütung von Schmerzhaftigkeit und Entzündung habe 
ich demnach bei Meerschweinen nicht finden können. 
l*
	        
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