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eingewanderten Lenkocyten aufgenommen wird. Als umgewandeltes
Eisen können diese Massen jedoch nicht betrachtet werden. Die
Leukocyten führen das Hämoglobin theils unverändert fort, theils
verwandeln sie es in ein die Reaction mit Ferrocyankalium und
NH 4 S gehendes Eisenalbuminat. In allen Fällen aber, wo eine
starke Eisenreaction nachweisbar war, fand sich das Eisen zum
grössten Theil in den Bindegewebszellen, und Leukocyten waren
nur in geringer Zahl oder garnicht mehr zu sehen. Man muss des
halb annehmen, dass die Rundzellen das Eisen zum Theil fortführen,
zum Theil an die Bindegewebszellen abgeben. Welche Rolle die
Bindegewebszellen dabei spielen, ist schwer zu sagen. Da rothe
Blutkörperchen auch im Gewebe gebildet werden, so könnte man
sich denken, dass hierzu das Eisen an Ort und Stelle verbraucht
wird. Eine Umwandlung von Hämoglobin in eine durch Ferrocyan
kalium nachweisbare Eisenverbindung extracellulär im Bindegewebe,
wie Schurig es angibt, habe ich nicht finden können.
Was nun' die Unterschiede in der Resorption bei den ver
schiedenen Thieren betrifft, so zeigte sich zunächst, dass das frisch
bereitete Netzhämoglobin ein wenig schneller resorbirt wurde, als
das alte. Dann aber fand sich ein wesentlicher Einfluss des Er
nährungszustandes der Thiere. Bei gewöhnlicher Kost sah man die
erste deutliche Eisenreaction nach 96 Stunden. Da sie aber um
diese Zeit bei dem einen Thiere schon ziemlich stark war, so kann
man wohl unter Umständen die Anfänge schon etwas eher finden.
Eine Eisenreaction schon nach 48 Stunden, wie v. Stare k sie
fand, ist unter normalen Verhältnissen wohl als Ausnahme zu be
trachten. Bei reiner Fleischkost finden wir eine beschleunigte
Resorption. Bei Verwendung des alten Metliämoglobins ist zwar
nach 48 Stunden noch nichts resorbirt, bei dem frischen dagegen
nach 48 Stunden etwas, nach 72 Stunden bedeutende Mengen.
Auch Milchkost beschleunigte die Resorption, wenigstens bei
Verwendung der frischen Lösung. Wir finden ebenfalls nach
48 Stunden die Anfänge, nach 72 Stunden eine ziemlich erhebliche
Umwandlung.
Den auffallendsten und interessantesten Einfluss aber zeigten
Blutentziehungen. Hier findet sich schon nach 48 Stunden eine sehr
lebhafte Umwandlung, so dass man die Anfänge wohl viel früher
annehmen kann.
Die vermehrte Resorption erklärt sich leicht daraus, dass bei
einer Blutentziehung eine bedeutende Verminderung des Gesammt-