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zeigen, endigen meist nach kurzem Verlauf blind oder
kehren unter einem unterminirten Strang zur Haupthöhle
zurück. Ein ähnlicher Strang durchquerte auch ganz frei
die Höhle. Der Hauptteil der Höhle ist über faustgross.
Es geheu grössere seitliche Divertikel in das Mesenterium
des Duodenum sowie in den unteren Abschnitt der Nieren
kapsel und in das Mesocolon descendens, in denen allen
dieselben Inhaltsraassen gelegen sind. Die umliegenden
Organe sind ohne Veränderungen, und es sind weder Kom
munikationen der Höhle zum Magen noch zum Darm vor
handen. Der Ductus choledoehus ist durchgängig. Das
Pankreas ist stark atrophisch und weit nach hinten gedrängt,
ohne dass eine Kommunikation zur Höhle nachzuweisen.
Der sondirbare Abschnitt des Ductus Wirsungianus verläuft
weit nach hinten von der Höhle. In der Aorta abdominalis
sind starke Verkalkungen und atheromatöse Geschwüre, be
sonders an den Abgangsstellen. Fettgewebsnekrose. Lungen-
Embolie. Myocarditis parenchymatosa. Allgemeiner Milz
tumor.
19. B., 37 J. Obd. 16. 3. 95.
Männliche Leiche mit stark pigmentirter Haut. In
der Mittellinie des Abdomen oberhalb des Nabels eine ca.
8 cm. lange Operationswunde, die in das Peritoneum ein
dringt. In der linken Weichengegend ebenfalls eine Operations
wunde. Beim Einschneiden der Bauchdecken kommt man
in eine Eiterhöhle, die zwischen einer Dünndarmschlinge
und dem Mesenterium abgekapselt liegt. Das Netz liegt
misfarbig und eitrig infiltrirt vor und ist mit einem Zipfel
in der Inguinalgegend verwachsen. Innerhalb des Fett
gewebes liegen zahlreiche, scharf abgegrenzte mohnkern-
bis linsengrosse weisse oder dottergelbe Heerdchen von
trockener Konsistenz und bröckliger Beschaffenheit. Die
Operationswunde führt durch das Ligamentum gastro-colicum
hindurch schräg nach oben und links in eine weite Jauche
höhle, an deren linken vorderen Bande Colon und Magen,
rechts Colon und Leber verklebt sind. Der Magen ist ohne
Veränderungen. Die hintere mediane Wand des Duodenum
ist durch den stark geschwollenen ödematösen Pankreaskopf