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der Diffusion, abgesehen von den Fällen, wo ein Ausfliessen
des Sekrets stattfinden kann. Dass eine derartige Diffusion
möglich ist, sobald die Drüsenzellen in ihrer Lebensenergie
herabgesetzt sind, geht besonders aus den Versuchen von
Katz und Winkler hervor. Und um die Pankreaszellen
soweit in ihrer Lebensenergie herabzusetzen, genügen nach
Blume schon vorübergehende Ischaemien der Drüse. Blume
nimmt infolgedessen an, dass ein derartige Ischaemien er
zeugender Arterienkrampf die Ursache der Diffusion und
somit der Fettgewebsnekrose sei. In den letzten Jahren
wurden im Path. Institut des Stadt. Krankenhauses am
Urban in Berlin unter den Sektionen 21 Fälle von Fettgewebs-
uekrosen gefunden. Bei allen war gleichzeitig eine schwere
Schädigung des Herzens und der Gefässe vorhanden.' 1 Weil
dieser Befund stets erhoben werden konnte, sehe ich darin
die nicht publicirte Ansicht von Ben da bestätigt, das die
marantische Thrombose die häufigste Ursache der menschlichen
Fettgewebsnekrose ist, obwohl unter dem Mikroskop nur
vereinzelt thrombosirte Gefässe gefunden wurden. Die Sek
tionsprotokolle teile ich hier auszugsweise mit; sie wurden
grösstenteils von Herrn Prof. Ben da während der Sektion
diktirt.
1. Frau D., 68 J., Obd. 14. 9. 94. Das Pankreas
liegt frei beweglieh im Mesocolon und zeigt vielfach in der
Peripherie Fettgewebsnekrosen. Cholelithiasis. Leberabscess.
Atrophia fusca Myocardii.
2. N., 62 J., Obd. 29. 1. 95. Im Pankreas bemerkt
man nach Entfernung der bindegewebigen Hülle bei Be
wahrung der normalen Gestalt die äussersten Schichten
eingenommen von einem gelatineartigen Fettmantel. Im
Centrum sieht man zwischen den einzelnen Drüsenläppchen
Stränge von gleicher Beschaffenheit wie der Mantel. Zugleich
ist auch die Zahl der Drüsenläppchen bedeutend verringert,
da diese Stränge stellenweise zu beträchtlicher Breite an-
geschwollen sind, so dass sie das eigentliche Parenchym
zum Schwund gebracht haben.
Meningitis. Carcinoma veutriculi. Atrophia fusca Myo
cardii.