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kommt er zu folgenden Schlüssen: 1. Fettspaltendes Fer
ment findet sich zu bestimmten Zeiten in den Nekroseheerden
an. 2. Es ist besonders in den Anfangsstadien vorhanden
und schwindet mit dem Fortschreiten des Heilungsprocesses.
3. Wenn auch der absolute Beweis, dass das fettspaltende
Ferment die Ursache der Fettnekrosen ist, nicht erbracht
ist, so ist die Annahme doch wegen seines konstanten Vor
kommens in den Nekrosen sehr wahrscheinlich. 4. Das
Austreten von Pankreassaft ins peri- und parapankreatische
Gewebe wird hier Ursache zum Auftreten von Fettgewebs-
nekrosen. Es kann sowohl durch Verletzungen des Pankreas
parenchyms, wie durch Hervorrufung von Blutstauungen
in demselben veranlasst sein.
Biedl 2 j beobachtete hei seinen zahlreichen Versuchen,
in denen er zur Erzeugung eines Diabetes den Ductus Tho-
racicus im Brustraum unterband, zweimal das Auftreten aus
gebreiteter Fettgewebsnekrosen im Bauchraum.
Blume 8 ) konnte durch künstlich erzeugte Ischaemie
des Pankreas Fettnekrosen in der Drüse erzeugen und
schliesst aus seinen Versuchen, dass einfache, vorübergehende
Ischaemien des Pankreas intravitale Selbstverdauung veran
lassen.
Um eine grössere Übereinstimmung zwischen dem
künstlich erzeugten und dem beim Menschen erhaltenen
Befunden zu erzielen, legten Katz 19 ) und Winkler der
ganzen Ausdehnung des Pankreas entlang eine grosse Zahl
von Ligaturen an und durchschnitten gleichzeitig den unter
bundenen Hauptausführungsgang, um eine energische Stauung
des Pankreassaftes in der Drüse zu erzielen. Der bei 51
Versuchen erhaltene Sektionsbefuud war ein ziemlich kon
stanter. Im Gegensätze zu den bisher beobachteten, experi
mentell erzeugten Fettgewecsnekrosen trat in ihren Ver
suchen die Neigung zu Blutungen ganz besonders hervor.
Im Pankreas waren alle Übergänge von kleinen Blutaus
tritten in der Umgebung der Fettgewebsnekrosen bis zu
mächtigen, das ganze Parenchym zertrümmernden, hämorr
hagischen Infiltrationen zu beobachten. In dem blauviolett
verfärbten Gewebe traten die Fettgewebsnekrosen als kleinere