Triphenylaelhanon und Triphenylvinylalkohol.
Im Jahre 1895 erhielt D ela er e *) hei der Einwirkung von
Trichloracetylchlorid auf Benzol bei Gegenwart von Aluminium-
chlorid einen Körper vom Schmelzpunkt 135 °. den er als Tri-
phenylaethanon ansprach: (CcHs^CH—GOCeHs.
Schon 2 Jahre früher hatte Biltz 1 2 ) hei Gelegenheit einer
Untersuchung der Reaktionsprodukte zwischen Chloral und Benzol,
ebenfalls unter Mitwirkung von AlCla, einen Körper von derselben Zu
sammensetzung aufgefunden u. beschrieben, welcher bei 136° schmolz,
u. den er als Triphenylvinylalkohol (CfiHrJjC = COHCeHä betrachtete.
Die Gleichheit der prozentischen Zusammensetzung sowie
die Übereinstimmung der angegebenen Schmelzpunkte machten
es sehr wahrscheinlich, dass in beiden Fällen derselbe Körper
vorlag. Es schien daher von Interesse, die Richtigkeit dieser
Voraussetzung eingehender zu prüfen und im Falle ihres Zu
treffens zu entscheiden, welche Konstitution dem fraglichen
Körper zugeschrieben werden muss.
Auf Veranlassung des Herrn Prof. Biltz habe ich diese
Untersuchung vorgenommen.
Da mir Herr Prof. Biltz eine Probe des von ihm in der
angegebenen Weise 3 ) gewonnenen Triphemylvinyalkohols zur Ver
fügung stellen konnte, so stellte ich zunächst eine Quantität des
Delacre’schen Körpers nach dessen Vorschrift dar, um die so
auf verschiedenen Wegen erhaltenen Produkte zu vergleichen.
1) Delacre, Bull, de la Soc. Chim. de Paris 13, 857. 1895.
2 ) Biltz!, Ber. 26 im 1952. 1893, vgl. Ann. 296,, 219. 1897.
3) Biltz, Ann. 296. 219, 1897.