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Tm Anschluss an diese Veröffentlichungen unterzog Meldola
sich der Aufgabe, die Halogen- und speciell Bromabkömmlinge
des nitrierten Acetnaphtalids zu studieren, von denen er eine
ganze Keihe dargestellt und beschrieben hat. 9 )
Von Monobromderivaten führt er einen bei 197 0 schmelzen
den Körper an, den er für ein Isomeres eines von Liebermann
beschriebenen bei 200 0 schmelzenden Monobromnitronaphtyl-
amins anspricht.
Er erhält diesen Körper, indem er das bei der Nitrierung
des Acetnaphtalids entstehende Gemenge der isomeren Nitro-
acetylverbindungen der Bromierung unterzieht und dann mit
koncentrierter Schwefelsäure verseift, wobei nur das eine der
Isomeren angegriffen wird, das andere aber unverändert bleibt.
Liebermann dagegen, und vor ihm bereits B other, sowie
Biedermann und Eemmers hatten auf dem entgegengesetzten
Wege ein Bromnitronaphtylamin hergestellt, indem sie ein zuvor
bromiertes Acetnaphtalid der Nitrierung unterwarfen, und das
so erhaltene Produkt durch Einschliessen mit konzentriertem
Ammoniak (L i e b e r m a n n) verseiften. 10 )
Obgleich also durch vorstehend erwähnte Untersuchungen
die Bildung der isomeren Nitronaphtylamine und gewisse Eigen-
thümlichkeiten ihres Verhaltens erklärt sind, gehören dennoch
diese Basen zu den wenig gekannten Verbindungen.
Der Grund dafür liegt hauptsächlich darin, dass die bisher
beschriebenen Darstellungsniethoden, wie bereits gezeigt, die
Gewinnung reichlicher Mengen dieser Basen keineswegs leicht
machen.
Nachdem es aber Professor Witt gelungen war, auf die
von Kleemann veröffentlichten Thatsachen eine sehr einfache
Trennungsmethode der beiden isomeren Nitronaphtylamine zu
gründen, habe ich es auf seine Veranlassung unternommen, das
Verhalten dieser beiden Basen gegen verschiedene Agentien
näher zu untersuchen.
9 ) J. of the Ch. S. 47. 497. 1885.
10 ) A. 183. 259.