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Vorsicht beim Unterschreiben von Bestellscheinen.
Bestelle nichts, was dn nicht nötig
hast. Denn wer kaust, was er nicht nötig
hat, wird einst verkaufen müssen, was er
nicht entbehren kann.
Ob du etwas entbehren kannst, wirst
du daraus abnehmen können, ob du es
vermißt hast, bevor der Reisende dich be
reden wollte, es zu bestellen.
Bestelle nichts bei einem Reisenden,
was du am Ort im Laden kaufen kannst.
Du kaufst beim Reisenden nicht billiger.
Außerdem hast du im Laden eine größere
Auswahl und dort heißt es: „Augen für
Geld": du siehst, was du für dein Geld
bekommst, während du beim Reisenden
die Katze im Sack kaufst.
Unterschreibe keinen Bestellschein, den
du nicht ganz gelesen und verstanden hast
nnd achte dabei darauf, ob der Schein
auch bereits ganz ausgefüllt und Unzu
treffendes gestrichen ist. Besonders achte
auf die klein gedruckten Stellen und auf
das, was ani Rande quer aedruckt ist oder
unten als Anmerkung hinzugefügt ist.
Diese Stellen sind meistens die verfäng
lichen und daher wichtigsten.
Sehe zu, ob die Zahlen, und Preise
stimmen! Verstehst dn etwas nicht, so laß
dich ans keine Erklärung ein, sondern ver
lange, daß es gestrichen wird. Unter
schreibe nicht, wenn der Reisende es nicht
streichen will!
Verlaß dich nicht auf mündliche Ver
sprechungen. Es gilt nur der Bestellschein
und, was darin steht. Darum laß alles,
was man dir verspricht, in den Bestell
schein eintragen!
Am Besten verhandelst du mit den Rei
senden vor Zeuaen.
Verlanae Abschrift vom Bestellschein
und laß diese gleich vom Reisenden zu
deinem Gschk-^beit unterschreiben, bevor du
de» Bestellschein zu seiner Sicherheit un
terfertigst. Prüfe dabei aber ob Bestell-
smein mW Abschrift übereinstimmen.
Unterschreibe keinen Bestellschein, wenn
etwas vom Erfüllungsort oder Gerichts
stand darin steht. Verlange, daß der Satz
gestrichen wird, sonst unterschreibe nicht.
Du wirst sonst auswärts verklagt und
durch Versäumnisurteil verurteilt, weil
du dir dort in der fremde keinen Anwalt
nehmen oder ihn wenigstens nicht genü
gend unterrichten kannst.
Hüte dich vor Ratenzahlungen. Sie
sehen billig aus, aber Du bezahlst die Sa
chen sehr viel teurer, als wenn du mit
einein Mal bezahlst. Spare lieber die
Summen, bis du dir die Nähmaschine,
das Konversationslexikon oder den Sopha
kaufen kannst. Man kann mehr entbeh
ren, als man glaubt, man muß nur nicht
immer sich nach „den Anderen" richten.
Es ist besser, du wartest mit der An
schaffung einer Sache noch einige Mo
nate, als daß du sie auf Abzahlung
nimmst, die Raten nicht aufbringen kannst
nnd die Ware dir wieder abgeholt wird,
während die ganze bis dahin geleistete
Anzahlung verloren geht. Dann erst ent
behrst du und zwar den Gegenstand, an
den du dich gewöhnt hattest und dein
Geld dazu.
Kaufe nicht auf Empfehlungen hin,
die angeblich dem Reisenden von dir be
kannten Personen, dem Pastor, dem Leh
rer gegeben sind. Düste Emvfeblunaen
sind in vielen Fällen Schwindel, der das
Mißtrauen einschläfern soll.
Besonders ist diese Empfehlung beim
Anvreisen von Büchern üblich, die weit
über den Ladenpreis den Leichtgläubigen
angepriesen werden. Der Lehrer und
Pastor wird gern dem, der lesen oder Bü
cher schenken will, gute und billige Bücher
und Bilder nennen.
Jedes Ladengeschäft läßt sich auf einen
vernünftigen Umtausch ein. d-r Händler
zielst weiter und man kennt kaum seinen
Namen. Darum büte dich beim Unter
schreiben von Bestellscheinen.
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