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noch 1628 selbständig war, bildet mit dem
ursprünglichen Hof Schmoel das zur Herr
schaft Hessenstein gehörige jetzige adelige
Gut dieses Namens.
Der Renaissancebau des alten Schmoe-
ler Herrenhauses ist 1810 gefallen. Eine
Abbildung zeigt uns ein stattliches Haus
mit breiten Treppengiebeln an der Seite.
An allen Vier-Ecken ist es von runden Tür
men mit Spitzdach flankiert. Der Haupt
eingang liegt m einem turmähnlichen
Vorbau mit schlichtem Giebeldach.
Ter alte Bnrgplatz ist als solcher heute
noch erkennbar und voni Hausgraben um
geben. In dem jetzt zum Wohnhaus aus
gebauten Marstallgebäude ist ein verwit
tertes Portal der Spätrenaissance mit der
Jahreszahl 1710 eingebaut. Das jetzige
Torhaus trägt die Jahreszahl 1699 und
das Wappen der v. Dernath.
Das Gut ist nur kurze Zeit im Besitz
dieser Familie gewesen, denn 1696 kaufte
der Amtmann zu Reinbek, Graf Job. G.
v. Dernath Schmoel, zu seinen früheren
Torhaus zu §chmoel 1899.J
Gütern Sierhagen, Hohenfelde und Oe-
velgönne. Im Jahre 1710 aber starb schon
Detlev von Reventlou, Herr auf Colmar,
Hohenfelde und Quarnbek, der das Gut
Schmoel erworben hatte, nachdem die Der-
natbs iyr Vermögen eingebüßt.
Schmoel liegt nur 1 Y z Kilometer vom
Strande der Ostsee entfernt. Ein Kanal,
so erzählt die Sage, lief vom Burgplatz
Mr Meeresküste, auf dem zur nächtlichen
Stunde auf Nachen, getreidelt von finste
ren Gesellen, die Kostbarkeiten versenkter
Schüfe den Gewölben des alten Schlosses
zugeführt wurden. Denn Schmoel war
eine Zuflucht für Klaus Störtebeker, wie
Putlos und eine ganze Reihe weiterer
Plätze an der Ostsee. Ein Wartturm, von
dem noch nach 1810 Ueberbleibsel vorhan
den waren, soll den Spähern ermöglicht
haben, das Meer mit wachsamen Auge zu
beherrschen.
Ein Burgplatz größeren Stils war
seit Alters Sierhagen. Breite Gräben, an
einer Stelle zum Schloßweiher später er-