m Maaß-Regeln, daß sie das beste Schicksal erwarten können.
Und die Academie ist zu gerührt von allem diesen Guten, als daß sie,
bey der öffentlichen Feier, und bey der Freude des Landes, eine müßi
ge Zuschauerin abgeben sollte. Sie erneuett vielmehr und erhöhet,
an dem heutigen Tage, in sich, alle die Empfindungen der Dankbar
keit und der ehrerbietigsten Freude, von welcher alle ihre Mitglieder
auf das lebhafteste eingenommen sind. Und da, wie die Sittenlehrer
und die Kenner des menschlichen Herzens richtig bemerket haben, eS
unmöglich ist, eine sehr starke Regung in sich zu empfinden, ohne daß
dieselbe in einige äußere Handlungen ausbreche; da sich das Vergnü
gen, das die Seele fühlt, vermehret, indem man es andern mittheilt;
so hat sie dieses Fest, mehr aus Gefühl ihrer Pflicht und aus Antrieb
des Herzens, als aus Gewohnheit, durch eine öffentliche Rede zu
feiern sich entschlossen. Ich bin der Glückliche, der, wie in dem vo
rigen, also auch in diesem Jahre, der Ausleger ihrer Gesinnungen
seyn soll. Mögten doch nur meine Kräfte meinem Eifer und meinen
Wünschen gleichen! Wie vergnügt wolte ich alsdenn bey dieser an
sich ehrenvollen Beschäftigung seyn! Aber da ich mein Unvermögen
kenne; da ich weiß, daß die Werke der Beredsamkeit darum noch
nicht den meisten Beyfall erhalten, weil ihre Urheber an ihrem Fleiße
nichts ermangeln lassen; da hiev so vieles von einem glücklichen Zu-
B falle