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Das Vermögen sowie Rechte und Befugnisse der Kasse bezüglich der pitalbeschaffung hat nach ihrer Gründung die staatliche Investitionsbank übernommen .
4 . 8 Die privaten K a pi t a 1 a nb i e t e r
Es wäre instruktiv , den Beitrag der privaten Kapitalanbieter sowie die Abhängigkeit des Privatsparens vom Einkommen sowie von den anderen Faktoren in Zahlen zu ermitteln . Da aber die dafür erforderlichen rechnungen des Einkommens von der Aufteilungsseite her gesehen bisher von den amtlichen Stellen nicht vorgenommen wurden , bleiben alle trachtungen in dieser Hinsicht subjektiv . Dieser Umstand gibt Anlaß zu gegensätzlichen Absichten und Behauptungen .
Die einen behaupten , daß die volle Deckung an Inlandsinvestitionen aus der einheimischen Kapitalbildung unter Umständen möglich sei , während andere sagen , daß unter den herrschenden Umständen auf keinen Fall eine ausreichende Kapitalbildung durch Verzicht auf Verbrauch in Frage käme .
Einige Untersuchungen von Sachverständigen wiesen darauf hin , daß in den Jahren 19 51 und 19 52 , in denen die Preise verhältnismäßig stabil waren , die durchschnittliche Sparquote 8 - 9 % und die marginale Sparquote 5 - 6 % betrugen . Es wird ferner angenommen , daß die durchschnittliche Sparquote im Falle einer Preissteigerung und einer Überliquidität in der schaft von 8 - 9 % auf 5 - 6 % sinken würde . Daraus würde sich dann geben , daß die Kraft zur eigenen Kapitalbildung für die Deckung des darfs an Investitionen für die Wachstumsrate des Entwicklungsplans um 7 % oder für eine Wachstumsrate um 5 % völlig ungenügend ist . Mit einem hohen Kapitalkoeffizienten von 2 , 7 bzw . 3 % hat nämlich die Türkei im sten Fall 18 , 9 bzw . 21 % , im zweiten Fall 13 , 5 bzw . 15 % des zialprodukts zu investieren .
Tatsächlich wirken in der Türkei viele Faktoren differenziert auf die pitalbildung durch das Privatsparen ein . Die Kreditausweitung ging mit zunehmenden Preissteigerungen und Warenverknappungen einher , d . h . einerseits stieg die Nachfrage nach Konsumgütern als Folge der inflato - rischen Kaufkraftschöpfung , andererseits kam aber die Inlandsproduktion der steigenden monetären Nachfrage nicht nach . Diejenigen , die von hohen Preisen profitierten , dürften mehr Geld für Anlagezwecke zur Verfügung gehabt haben . Im allgemeinen wies das türkische Volkseinkommen einen ständigen Zuwachs auf , wenn auch die auf den ersten Blick eindrucksvoll erscheinende Nominalzunahme unter der laufenden Geldentwertung lich hinter dem Realzuwachs zurückblieb . Der Lebensstandard ist aber im Durchschnitt so niedrig , daß ein großer Teil des steigenden Teils des Einkommens zur Erhöhung des täglichen Bedarfs verwendet werden soll . Darüber hinaus muß man daran denken , daß eine Bevölkerungszunahme