Full text: Die Entwicklung der türkischen Industrie unter Berücksichtigung der Kapitalbeschaffung

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begünstigte Betriebe selbst verpflichtet , inländische Produkte zu gen , selbst wenn sie bei gleicher Brauchbarkeit bis zu 10 % teurer sein sollten . 
Private Kreise und Kommunen zeigten ein lebhaftes Interesse an der richtung von Betrieben industrieller und sonstiger Art , und zwar nicht nur in Istanbul oder Izmir , sondern auch in einer ganzen Reihe von anato - lischen Städten . Diese Pläne in Städten und Orten , in denen vor dem ge solche Gedanken nie aufgetaucht wären , erstreckten sich zum Teil auf elektrische Kraftwerke , aber auch auf Betriebe wie solche der arbeitung , auf Zuckerfabriken , Konservenfabriken , Zementfabriken , fabriken , Druckereien usw . Die gesetzlichen Grundlagen für die industrie hatte die Regierung durch das Gesetz vom 15 . April 1925 schaffen . Die Zuckerproduktion überstieg 1933 die Einfuhr . Im Jahre 1926 wurde von der Stadtverwaltung in Ankara eine Zementfabrik mit 18 . 000 - 20 . 000 t Kapazität und von Privatpersonen in Bakirköy eine Zementfabrik mit 14 . 000 t Kapazität errichtet . In den Jahren 1929 und 1932 wurden von der Türkischen Zement - und Kalkaktiengesellschaft Zementfabriken in Zeytinburnu und Kartal mit je 80 . 000 t Kapazität gegründet . Die produktion überstieg schon im Jahre 1930 die Einfuhr . 25 In der schaftskrise verstärkten sich die Tendenzen zur Selbstversorgung immer mehr . Der Rückgang der Ausfuhr von Textilrohstoffen , dem die Abnahme der Einfuhr von Nahrungsmitteln und Bekleidungsartikeln sowie eine nahme des Anteils der Maschineneinfuhr an der absolut abnehmenden samteinfuhr gegenüberstanden , war auf die Anbahnung einer Verlagerung der Veredelungsproduktion vom Ausland ins Inland zurückzuführen . Die schrittweise Verstärkung der fabrikmäßigen Ausrüstung der strie zeigt auch die Zunahme der Spindeln und Webstühle : Die Zahl der Spindeln belief sich 1931 auf 72 . 000 , 1933 auf 101 . 000 , die der Webstühle 1932 auf 1 . 200 , 1933 auf 1 . 400 , die der Webstühle für die Verarbeitung von Wolle 1927 auf 522 , 1933 auf 807 . u 
2 . 5 Kritik der Privatinitiative 
Der in dieser Periode im wesentlichen durch den Staat ermunterte , schützte und geförderte Aufschwung der Privatinitiative war zwar im gleich zu den gegebenen Voraussetzungen der Zeit durchaus erfreulich , jedoch mußte der industrielle Aufbau insgesamt sehr bescheiden bleiben . 
Es mangelte vor allem überhaupt an Privatkapital . Von einem markt konnte keine Rede sein . Die Kreditinstitute konnten den darf nicht befriedigen . Vielfach konnte das vorhandene Kapital mangels einer Nachfrage der kaufkraftschwachen Bevölkerung nicht einmal duktiv angelegt werden .
	        
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