nauer , so erweist sich der „ Schmelztigel " recht schnell als „ Salatschüssel " . Viele Gruppen haben einiges von ihrer alten Identität behalten und einige sogar vieles . In Kanada , das Westeuropa in der sicht eher gleicht , daß eine bestimmte tur - in diesem Falle die französische - in einem eigenen Teilstaat organisiert ist , hen wir ja , daß Quebecs Wunsch nach Selbständigkeit nie stärker war als heute .
Die Entwicklung in Norwegen zeigt im Prinzip die gleichen Tendenzen . Wir haben ein zentralistisches politisches System und ein national orientiertes Bildungssystem , und dennoch konnte dies unsere regionalen sonderheiten nicht zerstören . Wenn die nordnorwegische Identität Jahrhunderte des Drucks von Oslo und Kopenhagen hen konnte , so ist es schwer vorstellbar , daß die größere und stärkere norwegische tität verschwinden würde , wenn Norwegen Mitglied einer übernationalen EU wird .
Ganz im Gegenteil : Wenn die lung in die gleiche Richtung verläuft , wie in den existierenden EU - Ländern , gibt es Grund zu der Erwartung , daß die gischen Regionen , von denen die meisten der EU so skeptisch gegenüberstehen , durch eine eventuelle Mitgliedschaft stärkt werden . Die Welt ist paradox .
Geir Lundestad
2 . April 1994
Will man den Franzosen bezwingen , versuche man es mit Kultur . Als die Volvo - Aktionäre im vergangenen Herbst eine Fusion mit Renault hinderten , ließ die französische Presse kein gutes Haar an den Schweden und ihrem Land . Jetzt aber , wo der Frühling in Paris Einzug hält , dreht sich fast alles um „ Sverige " .
Die Ausstellung Solen och Nordstjärn - an ( Die Sonne und der Nordstern ) - die bisher größte Investition zur Präsentation schwedischer Kultur im Ausland - hat ein regelrechtes Schwedenfieber in den zösischen Medien ausgelöst .
NORDEUROPA
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Die Aprilnummer des Kulturmagazins Muséart zeigt das Kupferzelt bei Schloß Haga im Schneesturm auf dem Titel . nen breitet sich Schweden in einer sprechenden Bildreportage auf 46 Seiten aus .
Die Modezeitschrift Elle meint , daß es Gustav III . gelang , den französischen Stil völlig befreit vom ursprünglichen den Pomp in Schweden zu etablieren . Die These wird illustriert durch verführerisches Interieur aus Schloß Drottningholm .
Das Vehältnis zwischen Sonne und Nordstern - gleichzeitig Thema der stellung und Symbol der französischen bzw . schwedischen Königsmacht - war zumeist geprägt von einem Kulturstrom vom Zentrum zur Peripherie . Daß es uns Schweden gelang , den schen Einfluß abzuwandeln und einen eigenen gustavianischen Stil zu schaffen , überrascht viele französischen journalisten .
Paris kleidet sich in den Farben dens , verkündet die Zeitung Jour de France nach Besuch der Ausstellung . Die Autorin begeistert sich dafür , daß die schwedischen Aristokraten an der chen Tradition festhielten , Holz mit farbe zu bemalen , als sie begannen , ihre Herrengärten auf französische Art zu stalten . Daß es eher der Brieftasche als dem ausgesuchten Geschmack geschuldet war , auf Blattgold und Marmor zu zichten , kommt ihr dabei nicht in den Sinn .
Das meiste , was geschrieben wird , hat sicher einen direkten Bezug zu der stellung im Grand Palais . Aber dies ist nicht die einzige Seite , von der sich Schweden in diesem Frühjahr zeigt . Eine von Le Figaros gen war reserviert für Paulina Wallen - berg - Olssons Ballkleid aus rem Material . Es ist Bestandteil von Furturniture - einer Kostprobe vom tuellen Stand des jungen schwedischen Designs - die in einer Garagengallerie weit entfernt von der etablierten Pariser Kulturmeile gezeigt wird .
Das Interesse an Schweden artikuliert sich aber nicht nur in den Zeitungen . „ Du bist mit einer Schwedin verheiratet ? Wie modern ! " Dies ist ein Kommentar , den ich mir in den letzten Wochen bei nereinladungen bis zum Überdruß hören mußte , berichtet ein ter Franzose .
Sogar die Buchhändler entlang der ne schwimmen auf der Schwedenwelle . Die Regale sind gefüllt mit La cuisine suédoise , Les Bernadottes , Büchern zur schwedischen Grammatik und was es sonst noch zum Thema Schweden gibt .
„ Es ist unglaublich . In nur wenigen Monaten konnten wir das rabenschwarze Bild aufhellen , das Schweden durch die Volvo - Renault - Affäre in den schen Medien bekommen hatte " , freut sich Birgitta Rabot , Presseverantwortliche des Schwedischen Kulturinstitutes in ris . Aus ihren dicken Mappen mit sten Zeitungsausschnitten präsentiert sie uns Le Figaros lange Analyse der schen Lage in Schweden und unzählige Artikel darüber , wo man in Paris am sten Tand und Essen aus Schweden fen kann und was man alles im denurlaub machen kann .
„ Die französische Presse schrieb äußerst wohlwollend über Norwegen und Lillehammer , aber als Frankreich keine Goldmedaille gewann , ließ das Intreresse rasch nach " , sagt Frau Rabot . Das ve Echo , das Schweden erhielt , kann sich ihrer Meinung nach sehr wohl mit dem für Norwegen und die Olympiade messen . Französische Beobachter sagen , daß kein anderes Land bisher soviel keit in französischen Zeitungen erregt hat wie Schweden im Moment .
Die Olympischen Spiele in mer kosteten die Norweger fünf den Norwegische Kronen . Die Ausgaben des Schwedischen Instituts , und damit der schwedischen Steuerzahler , für die kulturelle Präsentation Schwedens in ris betragen 17 Millionen Kronen , wenn man das Gastspiel des Drottning - holmtheaters im Théâtre des Champs - sées im Mai berücksichtigt . Der sche Staat beteiligt sich etwa in gleicher Höhe . Eine unerhörte Summe für ein turbudget - verglichen mit der Olympiade allerdings eine Kleinigkeit .
Rolf Sundblad
SVKRICES STÖRSTX MORCONTIDNINO
MCEMS N1 KETEK .
In Frankreich der letzte Schrei : Eine schwedische Ehefrau