sen , daß seine Kaufverträge vor diesem Stichtag unterschrieben worden sind .
Neben der schon erwähnten Fabrik in Liepäja hat das SWH die staatlichen teile der profitablen Interlatvija - portfirma , wie auch Aktienanteile an der Zementfabrik in Brocëni erworben ; des weiteren die Union Baltic Bank und 42 , 3 Prozent der Anteile an der schaft Dambis . Hier gilt das Interesse dem staatlichem Unternehmen Komuta - tors , das mit 40 Prozent der Aktien ligt ist .
Bis zuletzt hat dieses Unternehmen Fernmeldesysteme für militärische Zwecke hergestellt , zur Zeit werden hier Lasereinrichtungen fürs Ausland ziert . Für die Zukunft werden mit dem Unternehmen aber Pläne für die lung von Hardware verknüpft , laut der Presse soll es Verhandlungen mit dischen Unternehmen , beispielsweise Goldstar geben . Eine Möglichkeit soll auch der Zusammenbau von ten sein .
Von Skandalen nicht verschont
Es ist nicht verwunderlich , daß die Ausweitung des Unternehmens von der Presse und den Massenmedien des des ständig im Auge behalten worden ist . Nicht zuletzt ist der Name SWH Riga in mehrere Skandale und Gerichtsverfahren gegen die Hüter der Demokratie wickelt . Nur knapp ist der Jurist und zepräsident Borovkovs einem größeren Skandal entgangen . Ihm wurde fen , einen Teil der Akten des KGB nichtet zu haben . Tatsächlich wurde der Jurist vom Ministerrat nach dem Putsch im August 1991 mit der Vernichtung von Akten des Staatssicherheitsdienstes der Sowjetrepublik beauftragt . Wie sich ter herausstellte , „ sollen die vernichteten Akten von keiner größeren Bedeutung wesen sein " . Im Frühjahr 1992 ging die Unternehmensleitung in die Offensive gen den bekannten Journalisten des schen Rundfunks Petéris Tabüns . Dem zigen Parlamentsabgeordneten wurde vorgeworfen , in Sendungen ten über das SWH Riga verbreitet zu ben . Tabüns verlor das Gerichtsverfahren und wurde von der Rundfunkanstalt pendiert . Es ist schwer nachzuvollziehen , ob die Anschuldigungen Tabüns der Wahrheit entsprechen , aber die Tatsache ,
daß in der dem SWH gehörenden Werft in Liepäja ehemalige Offiziere der armee weiterarbeiten , scheint seine sen zu bestätigen .
Grenze der freien Meinungsäußerung
Wo liegt die Grenze der freien nungsäußerungen im heutigen Lettland - fragen nicht nur die lettischen listen . Das Gerichtsverfahren des maligen Ministerpräsidenten Ivars God - manis gegen den Redakteur der Wirtschaftszeitschrift Dienas bizness wurde mit großem Interesse auch im Ausland verfolgt , nicht zuletzt , weil das Blatt in Zusammenarbeit mit der dischen Zeitung Dagens Industri standen ist . In einem aus westlicher Sicht eher harmlosen Artikel wurde von Dienas bizness die Meinung geäußert , der ehemalige Ministerpräsident habe in seiner Amtszeit dem SWH Riga fen , mehrere lukrative Unternehmen ter seine Kontrolle zu bringen , unter derem auch die Grundstücke aus dem Besitz der ehemaligen Sowjetarmee . Das Gerichtsverfahren ist zugunsten des Politikers Godmanis ausgegangen und ähnelt einer Reihe vergleichbarer Fälle in den ehemaligen sozialistischen dern .
Zur selben Zeit sorgte das SWH Riga für großes Aufsehen mit dem Vorschlag , für 12 Millionen Dollar das profitable staatliche Öl - Terminal in Ventspils ( Ventspils Nafta ) zu pachten . 40 lionen Dollar an Steueraufkommen , die bereits heute eingenommen werden , wurden dem Staat auch weiterhin tiert . Das letzte Wort ist noch nicht sprochen , doch jetzt werden auch die Politiker nachdenklich . „ Wenn das ternehmen versuchen wird , in ner Sphäre Monopolrechte zu erwerben , dann wird die Regierung sich dagegen stellen " , so Ministerpräsident Valdis Bir - kavs .
Zur Zeit versucht eine eingesetzte lamentskommission verschiedene che Einflußkanäle des SWH zu chen , insbesondere auf die Arbeit des Ministerrats und des ehemaligen sten Rats der Republik . Eine der ersten Fragen , die die Komission zu prüfen sucht , ist , inwieweit die Wahlkampagne der regierenden Parteien , insbesondere der Partei des Weges Lettlands ( Latvijas
Cel ) vom SWH finanziert wurde . Die flechtungen des SWH Riga und der rung sind nicht zu übersehen . So ist spielsweise einer der Berater von Staatspräsident Guntis Ulmanis der walt M . Supe , bekannt als treter des SWH im Verfahren gegen den Journalisten Pëteris Tabüns . Wie weit reicht die Macht des SWH Riga ? Welche Rolle hat der ehemalige Ministerpräsident Godmanis tatsächlich gespielt ?
Finanzielle Großzügigkeiten
Das sind die Fragen , auf welche die Journalisten in Lettland auch in Zukunft versuchen werden , eine Antwort zu den . Gleichzeitig rüstet sich das nehmen selbst im Medienbereich auf . dio SWH ist eine der investitionen , mehr als eine halbe Million DM teuer . Der nächste Schritt soll der werb einer eigenen Tageszeitung sein . Die unbegrenzten technischen Möglichkeiten und nicht zuletzt die für lettische nisse hohen Löhne haben eine Reihe von bekannten Journalisten in das Lager des SWH überwechseln lassen .
„ Zuerst die Interessen Lettlands , dann die Interessen des Unternehmens " , hat vor kurzem Ministerpräsident Birkavs über die Tätigkeit des SWH Riga gesagt . Und in dieser Hinsicht hat das men eine Reihe Positives zu vermelden .
Es ist kein Geheimnis , daß durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch der Ostblockländer eine Vielzahl von senschaftlern ins Ausland gelockt de . Dem SWH Riga ist es dagegen gen , lettische Softwarespezialisten sowie Wissenschaftler anderer Fachrichtungen im Lande zu halten , ein durchaus gutes Arbeitsklima zu schaffen und auch sprechend hohe Löhne zu sten . Zur Zeit wird eine eigene Galerie aufgebaut , mit dem Ziel , Arbeiten heimischer Künstler zu fördern , um den Ausverkauf ins Ausland für se zu stoppen .
Zwei Basketballmannschaften tragen den Namen des SWH , und auch die in Lettland wichtige Chormusik wird dert . Insgesamt soll das SWH mehr als dreißig Kultur - und jekte finanzieren . Auf professionelle blic Relations legt das Unternehmen großen Wert - sicherlich mit gutem Grund . ■
NORDEUROPA
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