Full text: (1994)

sen , daß seine Kaufverträge vor diesem Stichtag unterschrieben worden sind . 
Neben der schon erwähnten Fabrik in Liepäja hat das SWH die staatlichen teile der profitablen Interlatvija - portfirma , wie auch Aktienanteile an der Zementfabrik in Brocëni erworben ; des weiteren die Union Baltic Bank und 42 , 3 Prozent der Anteile an der schaft Dambis . Hier gilt das Interesse dem staatlichem Unternehmen Komuta - tors , das mit 40 Prozent der Aktien ligt ist . 
Bis zuletzt hat dieses Unternehmen Fernmeldesysteme für militärische Zwecke hergestellt , zur Zeit werden hier Lasereinrichtungen fürs Ausland ziert . Für die Zukunft werden mit dem Unternehmen aber Pläne für die lung von Hardware verknüpft , laut der Presse soll es Verhandlungen mit dischen Unternehmen , beispielsweise Goldstar geben . Eine Möglichkeit soll auch der Zusammenbau von ten sein . 
Von Skandalen nicht verschont 
Es ist nicht verwunderlich , daß die Ausweitung des Unternehmens von der Presse und den Massenmedien des des ständig im Auge behalten worden ist . Nicht zuletzt ist der Name SWH Riga in mehrere Skandale und Gerichtsverfahren gegen die Hüter der Demokratie wickelt . Nur knapp ist der Jurist und zepräsident Borovkovs einem größeren Skandal entgangen . Ihm wurde fen , einen Teil der Akten des KGB nichtet zu haben . Tatsächlich wurde der Jurist vom Ministerrat nach dem Putsch im August 1991 mit der Vernichtung von Akten des Staatssicherheitsdienstes der Sowjetrepublik beauftragt . Wie sich ter herausstellte , „ sollen die vernichteten Akten von keiner größeren Bedeutung wesen sein " . Im Frühjahr 1992 ging die Unternehmensleitung in die Offensive gen den bekannten Journalisten des schen Rundfunks Petéris Tabüns . Dem zigen Parlamentsabgeordneten wurde vorgeworfen , in Sendungen ten über das SWH Riga verbreitet zu ben . Tabüns verlor das Gerichtsverfahren und wurde von der Rundfunkanstalt pendiert . Es ist schwer nachzuvollziehen , ob die Anschuldigungen Tabüns der Wahrheit entsprechen , aber die Tatsache , 
daß in der dem SWH gehörenden Werft in Liepäja ehemalige Offiziere der armee weiterarbeiten , scheint seine sen zu bestätigen . 
Grenze der freien Meinungsäußerung 
Wo liegt die Grenze der freien nungsäußerungen im heutigen Lettland - fragen nicht nur die lettischen listen . Das Gerichtsverfahren des maligen Ministerpräsidenten Ivars God - manis gegen den Redakteur der Wirtschaftszeitschrift Dienas bizness wurde mit großem Interesse auch im Ausland verfolgt , nicht zuletzt , weil das Blatt in Zusammenarbeit mit der dischen Zeitung Dagens Industri standen ist . In einem aus westlicher Sicht eher harmlosen Artikel wurde von Dienas bizness die Meinung geäußert , der ehemalige Ministerpräsident habe in seiner Amtszeit dem SWH Riga fen , mehrere lukrative Unternehmen ter seine Kontrolle zu bringen , unter derem auch die Grundstücke aus dem Besitz der ehemaligen Sowjetarmee . Das Gerichtsverfahren ist zugunsten des Politikers Godmanis ausgegangen und ähnelt einer Reihe vergleichbarer Fälle in den ehemaligen sozialistischen dern . 
Zur selben Zeit sorgte das SWH Riga für großes Aufsehen mit dem Vorschlag , für 12 Millionen Dollar das profitable staatliche Öl - Terminal in Ventspils ( Ventspils Nafta ) zu pachten . 40 lionen Dollar an Steueraufkommen , die bereits heute eingenommen werden , wurden dem Staat auch weiterhin tiert . Das letzte Wort ist noch nicht sprochen , doch jetzt werden auch die Politiker nachdenklich . „ Wenn das ternehmen versuchen wird , in ner Sphäre Monopolrechte zu erwerben , dann wird die Regierung sich dagegen stellen " , so Ministerpräsident Valdis Bir - kavs . 
Zur Zeit versucht eine eingesetzte lamentskommission verschiedene che Einflußkanäle des SWH zu chen , insbesondere auf die Arbeit des Ministerrats und des ehemaligen sten Rats der Republik . Eine der ersten Fragen , die die Komission zu prüfen sucht , ist , inwieweit die Wahlkampagne der regierenden Parteien , insbesondere der Partei des Weges Lettlands ( Latvijas 
Cel ) vom SWH finanziert wurde . Die flechtungen des SWH Riga und der rung sind nicht zu übersehen . So ist spielsweise einer der Berater von Staatspräsident Guntis Ulmanis der walt M . Supe , bekannt als treter des SWH im Verfahren gegen den Journalisten Pëteris Tabüns . Wie weit reicht die Macht des SWH Riga ? Welche Rolle hat der ehemalige Ministerpräsident Godmanis tatsächlich gespielt ? 
Finanzielle Großzügigkeiten 
Das sind die Fragen , auf welche die Journalisten in Lettland auch in Zukunft versuchen werden , eine Antwort zu den . Gleichzeitig rüstet sich das nehmen selbst im Medienbereich auf . dio SWH ist eine der investitionen , mehr als eine halbe Million DM teuer . Der nächste Schritt soll der werb einer eigenen Tageszeitung sein . Die unbegrenzten technischen Möglichkeiten und nicht zuletzt die für lettische nisse hohen Löhne haben eine Reihe von bekannten Journalisten in das Lager des SWH überwechseln lassen . 
„ Zuerst die Interessen Lettlands , dann die Interessen des Unternehmens " , hat vor kurzem Ministerpräsident Birkavs über die Tätigkeit des SWH Riga gesagt . Und in dieser Hinsicht hat das men eine Reihe Positives zu vermelden . 
Es ist kein Geheimnis , daß durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch der Ostblockländer eine Vielzahl von senschaftlern ins Ausland gelockt de . Dem SWH Riga ist es dagegen gen , lettische Softwarespezialisten sowie Wissenschaftler anderer Fachrichtungen im Lande zu halten , ein durchaus gutes Arbeitsklima zu schaffen und auch sprechend hohe Löhne zu sten . Zur Zeit wird eine eigene Galerie aufgebaut , mit dem Ziel , Arbeiten heimischer Künstler zu fördern , um den Ausverkauf ins Ausland für se zu stoppen . 
Zwei Basketballmannschaften tragen den Namen des SWH , und auch die in Lettland wichtige Chormusik wird dert . Insgesamt soll das SWH mehr als dreißig Kultur - und jekte finanzieren . Auf professionelle blic Relations legt das Unternehmen großen Wert - sicherlich mit gutem Grund . ■ 
NORDEUROPA 
fi a y ■
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.