NORDISCHE URVOLKER :
Auf dem Weg zur Selbstbestimmung
In Kopenhagen widmete sich eine Konferenz den Problemen der verschiedenen Urbevölkerungen im Norden . Neben einer Bestandsaufnahme des erreichten Grades an Selbstbestimmung sollten auch Perspektiven für die Zukunft entworfen werden .
Patrick Vonderau
Vom 27 . bis zum 29 . Oktober 1993 fand in Kopenhagen eine von Det Danske Center for Menneskeret - tigheder , Grönlands Hjemmestryres markskontor , Minority Rights Group mark und der UNO um Rahmen des UNO - Jahres der Urvölker arrangierte Konference om selvstyre - Konferenz über Selbstverwaltung - statt . Hier sollten die Autonomiebestrebungen der Urvölker im Norden anhand von den Blickwinkeln und dem Austausch von Erfahrungen über Möglichkeiten und tegien diskutiert werden . Auf dem gramm stand die kritische zung mit Grönlands Hjemmestyre ebenso wie die Beschäftigung mit der Situation der Samen in Schweden , Finnland und Norwegen sowie der sibirischen Völker .
Etwa einhundert Teilnehmer , darunter Angehörige verschiedener rechtsorganisationen , Regierungs - und Verwaltungsvertreter Dänemarks und Journalisten hatten sich in Eigtveds Pak - hus nahe dem dänischen um und dem ehemaligen Grönländischen Handelsplatz zusammengefunden .
Die Konfrontation rechtlicher punkte mit den konkreten Erfahrungen von Betroffenen und Sachverständigen wickelte sich zu einer spannenden staltung , die jedoch ihrem hoch gesteckten Ziel , konstruktive Vorschläge zur rung größerer Autonomie zu erarbeiten , nicht ganz gerecht werden konnte . Dies lag nicht nur am gewaltigen Umfang des gramms , sondern auch an einer sich gegen
Ende verwässernden Diskussion , die zwar Zeit für konträre Positionen und sante Überblicksdarstellungen ließ , in der aber gelegentlich die Anschauungen von definitiv Nicht - Betroffenen dominierten .
Urvolk nicht gleich Urvolk
Laut ILO - Konvention Nr . 169 von 1989 umfaßt der Begriff Urvölker all jene Volksgruppen , die von auf später ten oder kolonialisierten Gebieten sigen Völkern abstammen und sich zu sen Völkern als zugehörig empfinden .
Als solche bezeichnet man heute die 47 . 000 Grönländer ( in Grönland geborene Einwohner ) , 40 . 000 Samen in Norwegen , 18 - 20 . 000 Samen in Schweden , 4 - 5 . 000 men in Finnland und die mehr als undzwanzig Völker in Rußlands chem und sibirischem Norden , davon 1 . 890 Samen auf der Kola - Halbinsel und 1790 Inuit im Gebiet der Behringstraße .
Alle diese nordischen Völker verbindet der Wunsch nach mehr Selbstbestimmung und Recht auf traditionelle biete . Ihre jeweilige Situation ist sehr schieden , selbst die der einzelnen sami - schen Gruppen untereinander .
Die Grönländer haben im Vergleich zu ihren ethnischen Verwandten in Rußland eher unter luxuriösen Problemen zu den . Eine in Dänemark ausgebildete ländische Elite forderte um 1970 ve Rechte bezüglich Land , mung und kultureller Integrität ein , die sie in gewissem Umfang mit der Einführung
der Hjemmestyre 1979 und der men dänisch - grönländischen Verwaltung von mineralischen Rohstoffen erreichte .
In diesem politisch pragmatischen zeß der Erlangung regionaler Autonomie innerhalb des dänischen Reiches ten die Grönländer sowohl von einer ren territorialen Abgrenzung des spruchten Gebietes und der damit denen klaren Definition des betroffenen Personenkreises , als auch von der che , daß Dänemark seine staatliche bzw . territoriale Souveränität gegenüber land nicht verteidigen zu müssen glaubte .
Die Frage nach der Autonomie der völker wirft allgemein die Frage auf , wieweit man von Regierungsseite subsi - stenzökonomische Erwerbsformen auf staatlichem Territorium duldet , bzw . den Anspruch auf das dazu benötigte um akzeptiert ; selbst im modernen land mit seinem hohen Lebensstandard ist nämlich die traditionelle wirtschaftliche Selbstversorgung durch z . B . Seehundjagd und Walfang nicht etwa nostalgische Frei - zeitbeschäftigung , sondern Grundlage zur Erhaltung einer Kontinuität von Tradition , auf die gerade die jüngeren Generationen ihr Selbstbewußtsein aufbauen .
Für die mehr als sechsundzwanzig Völker in Rußland und für die Samen in Skandinavien gilt , daß traditionelle biete mit dem Staatsterritorium hend identisch sind , und daß die sprünglich dort ansässigen Völker in ihren alten Siedlungsgebieten oft nur eine Minderheit ausmachen im satz zu den 85 Prozent der kerung in Grönland .
Gesellschaftliche Gleichberechtigung ?
Die Samen in Skandinavien erreichten zwar Selbstverwaltung , d . h . ratgebende präsentative Organe , die in Zukunft Forum für Rechtsansprüche gegenüber den ten sein werden . Für die Samen in gen und Schweden hat die staatliche timation der politischen Organe aber de erst begonnen , während die Samen in Finnland seit 1973 über ein ratgebendes Samenparlament verfügen , dessen sche Möglichkeiten bis zu einer Änderung des finnischen Grundgesetzes im Jahre 1991 jedoch relativ beschränkt waren .
Die beginnende Entwicklung hin zu litischer Selbstbestimmung ist in den , Finnland und Norwegen genausowe -
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NORDEUROPA
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