Ketten , aber auch die Suche nach innerer Stärke und Aufrichtigkeit und der che Hang zum Revanchismus " . 
Bj0rneboes Suche nach einem enden Weltbild , nach einer anderen endgültigen Möglichkeit , ist nicht von Erfolg gekrönt . Der Erzähler beendet seine Reise zum Schluß des Buches , ohne seine Hoffnung erfüllt zu haben , und dennoch fragt er sich , wo der teidiger ist , und dennoch scheint es , daß der verzweifelte Glaube an das Gute noch gesteigert ist . 
Bjorneboe weiht uns mit seinem „ solut letzten Protokoll " nicht nur in die Geschichte der Bestialitäten ein , sondern er vermittelt uns die Sichtweise eines außergewöhnlichen Menschen , heitsliebend , sensibel , wütend , stisch und mit der innerlichen wißheit , daß es noch Hoffnung gibt , solange sich Menschen für ihre gung auf dem Scheiterhaufen verbrennen lassen . 
Drei Jahre nach Veröffentlichung seines „ Protokolls " nahm sich Jens Bjorneboe 1976 das Leben . 
Günther Frauenlob , Freiburg / Br . 
MÄNNER : 
Zweimal Midlife - Crisis 
Während Lars Gustafsson mit sen selbstgefälligen Plaudereien weilt , ist Klas Östergren ein dentlicher Roman über Männerrituale gelungen . 
Es gehört zum Standard scher , moderner Literatur , daß die fiktive Person des Schriftstellers und der Prozeß des Schreibens selbst zu ständen der Handlung werden . Analog zum Film im Film verweist der ler als Held auf die zunehmende rigkeit des reinen , naiven Erzählens . lingt dies , so findet der Leser einen doppelbödigen Text vor , der ihn selbst in jenes Spiel von Ver - und Entschlüsselung eines Textes miteinbezieht . 
Lars Gustafsson : 
Die Sache mit dem Hund 
Aus dem Schwedischen von 
Verena Reichel 
München , Hanser Verlag , 1994 , 
237 S „ DM 34 , - 
Klas Östergren : 
Handelsleute und Partisanen 
Aus dem Schwedischen von 
Jörg Scherzer 
Salzburg , Residenz Verlag , 1994 , 
280 S . , DM 44 , - 
Auch der schwedische Schriftsteller Lars Gustafsson greift gern auf diese Methode zurück . In einem seiner testen Romane , dem Tod eines züchters , montierte er geschickt Notizbücher , Tagebucheintragungen , losophische Reflektionen und berichte seines Protagonisten zusammen , der so schreibend und nachlesend wißheit über seinen bevorstehenden Tod erhält . In seinem neuen Roman Die che mit dem Hund bietet uns Gustafsson diesmal davon eine Leicht - Version an , die u . a . direkt in die Vagina der rin Theresa führt , Ehefrau eines terten , aber gescheiten Science - fiction - Schriftstellers . Kostprobe : „ Ich knöpfte ihre Bluse auf . Sie ließ es geschehen . Ich umfaßte ihre Brüste , sie waren klein und mädchenhaft . Ich küßte ihren Hals , und das war ein Gefühl , wie nach Hause zu kommen . " Wie konnte dem bisher so sicheren Gustafsson eine hung derartiger Klischees unterlaufen ? 
Die Story : Der Ich - Erzähler - der texa - nische Konkursrichter Erwin Caldwell - erschlägt eines Morgens mit einem schneider einen herumstreunenden Hund . Das - so wird uns erzählt - bringt das ansonsten so geregelte Leben des Richters - routinierte Verhandlungen am Gericht , Cocktailpartys mit Kollegen , dazu diverse ( auch phantasierte ) sprünge mit unscheinbaren nen und pummeligen Studentinnen - in Unordnung . Und dann ist da noch die Leiche des angesehenen , holländischen Professors Jan de Rouwers , bei dem well in jungen Jahren philosophische Ethik studierte . Aufgefunden wird de Rouwers , nachdem bekannt wurde , daß dieser keineswegs der moralisch - korrekte Widerstandskämpfer war , als der er sich immer ausgab . Stattdessen verfaßte er 
während der Okkupationszeit nazistische und antisemitische Pamphlete , bevor er in die USA floh . Wurde der Professor bracht , beging er Selbstmord , und warum wissen diverse Leute etwas über Cald - wells Sache mit dem Hund ? 
Wie gewohnt schrieb der in den Staaten lebende Gustafsson keinen schen von A nach Z Roman . In 31 teln legt er stattdessen ein Puzzle aus gebuchähnlichen Eintragungen , licher Zwiesprache mit dem automatisch arbeitenden Poolreiniger , aus chen Erinnerungen sowie aus Briefen aus . Eine Erzählweise , die sich den Elementen des Detektivromans bedient und so steht zwingend am Ende ( noch ) ein Mord . Umhüllt wird die Suche nach Anlaß und Folgen tagtäglicher Handlungen mit Cald - wells Überlegungen nach einer nierenden Moral . Nicht zuletzt stellt sich die Frage , was ist gut , und was ist böse - konkret : welcher de Rouwers gilt , der ge Kollaborateur oder der alte Philosoph ? Eine für das Selbstverständnis eines ters nicht nur rein theoretische Frage . 
Sind Caldwells Beobachtungen und merkungen des amerikanischen bens aus der Sicht eines alternden nes zunächst durchaus amüsant , etwa die Schilderung des Werdeganges eines marktes und seiner Kunden mit ihrem modischen Gesundheitsunsinn , so den diese Passagen überdeckt von sen , selbstgefälligen Plaudereien . Beides gegeneinander gesetzt , hätte eine sante Geschichte abgeben können , doch der Text erstickt nur allzu bald in jenem jovialen Altherrenton , von dem sich der erzählende Erzähler nicht zu den mag . Es bleibt schließlich nur die kenntnis , daß Gut und Böse irgendwie nicht zu trennen sind . Und ? , fragt sich der geneigte Leser am Ende des Buches , was war denn nun mit dem Hund ? 
Auch der schwedische Schriftsteller Klas Östergren nutzt für den Start in nen neuen Roman Handelsleute und Partisanen eine interne literarische stalt . Es ist der Doktor , meist damit schäftigt ein Buch zu übersetzen , das ner Meinung nach unübersetzbar ist . Einmal im Jahr legt er jedoch eine Pause ein . Zusammen mit seinem Freund und Zechkumpanen Jobs mietet er sich eine Woche lang im Hotel seines Dorfes ein , irgendwo an der schwedischen Küste . laub , 300 Meter von der eigenen Haustür 
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NORDEUROPA 
fortini