Der Alternative Nobelpreis
Der Alternative Nobelpreis ist heute mit rund 380 . 000 DM dotiert und wird lich am 9 . Dezember , einen Tag vor der fiziellen Nobelpreis - Verleihung , in holm vergeben . Mit ihm werden bevorzugt Einzelpersonen und kleine Gruppen noriert , die mit minimalen Mitteln viel zur Lösung drängender Menschheitsprobleme beigetragen haben . Der Preis soll eine ternative Hierarchie von Ehrungen blieren , den quasi machtlosen fern einer neuen Weltordnung den Rücken stärken und zugleich die Bestimmung fred Nobels in Erinnerung rufen , die zeichnungen sollten diejenige erhalten , die „ der Menschheit den größten Nutzen bracht haben " . Bislang haben so mierte Einzelpersönlichkeiten wie Petra Kelly ( 1982 ) , Robert Jungk ( 1986 ) , Johan Galtung ( 1987 ) , Inge Kemp Genefke ( 1988 ) , Astrid Lindgren ( 1994 ) und aber auch Gruppen wie das Volk von Palau / Pazifik ( 1983 ) , die ungarische wegung Duna Kör ( 1985 ) und der sche Verein Kyxlätoiminita ( 1992 ) den ternativen Nobelpreis erhalten .
Die Preise des Jahres 1993 erhielten Vandana Shiva ( Indien ) , Mary und Carrie Dann ( Western Shoshon Nation , merika ) , Arna Mer - Khamis ( Israel / stina ) und die Landkooperative ORAP , Organization of Rural Associations for Progress ( Zimbabwe ) . Die Inderin na Shiva wurde für den Aufbau lokaler Umweltschutzgruppen in ihrem Land noriert . Die US - amerikanischen rinnen Mary und Carrie Dann erhielten den Preis für ihr engagiertes Eintreten für die Rückgabe indianischen Landbesitzes
an die Ureinwohner , die Israelin Arna Mer - Khamis für den Bau von Schulen für Palästinenser in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten . Sithembiso Nyoni erhielt den Preis für die on ORAP , die auf der Grundlage scher Traditionen arbeitet und die Folgen langer Trockenheit bekämpft .
Die Jury des Alternativen Nobelpreises besteht derzeit aus Tani Adams ( Greenpeace Lateinamerika ) , Monika Griefahn ( sächsische Umweltministerin ) , Brigitta Hambraeus ( Mitglied des schwedischen laments ) , Sven Hamrell ( Direktor der Dag Hammarskjöld Stiftung ) , Thor Heyerdahl ( Autor und Entdecker ) , Richard Jolly ( direktor von UNICEF ) , Albert Tevoedjre ( Präsident des Panafrican Social Prospects Centre ) und Margot Wallström ( ehemaliges schwedisches Regierungsmitglied ) .
Um die Mittel für den Alternativen belpreis jährlich sicherstellen zu können , nimmt die Right Livelihood Foundation Spenden entgegen . In Deutschland nen Spenden auf das Konto der Right velihood Foundation e . V . überwiesen werden . Die Kontonummer ist : 43 73 43 00 , Bayrische Vereinsbank München , BLZ 700 20 720 .
Weitere Auskünfte zum Alternativen belpreis erteilt :
Kirsten Bennett , Administrative Director
Right Livelihood Awards ,
Administrative Office
P . O . Box 15072
S - 104 65 Stockholm
Tel . + 46 ( 0 ) 8 702 03 40
Fax + 46 ( 0 ) 8 702 03 38
wollen gar nicht um jeden Preis unserem westlichen Modell nacheifern , das nehin schon versagt hat , denn sie haben ihre eigenen Vorstellungen und Ideen . Unser Preis hilft diesen Menschen , er schützt sie einerseits , aber andererseits trägt er auch dazu bei , daß sie und ihre Ideen hier und in ihren eigenen Ländern ernst genommen werden .
NORDEUROPAforum : Wenn Sie auf die
ersten vierzehn Jahre des Alternativen Nobelpreises zurückblicken , was hat der Preis bislang bewirkt ? Hat er Ihre sprünglichen Erwartungen erfüllt ?
von Uexküll : Es ist ganz klar , es muß noch viel mehr geschehen als bisher . Wir können so nicht weitermachen . Aber ich glaube , ohne den Preis würde es in der Welt noch schlimmer aussehen als es das jetzt tut . Es sind ja keine zelgänger , die da von uns ausgezeichnet werden . Wir schaffen mit unserem Preis eine ganz neue Hierarchie von vorstellungen , und die Auszeichnungen selbst haben ihre Ringwirkungen . Der Alternative Nobelpreis ist ein Preis , der Hoffnung gibt und Mut macht , und ich weiß , daß er viele Menschen , die auf den unterschiedlichsten Gebieten
ten , dazu inspiriert , nach neuen , nellen Lösungen zu suchen . Denn gezeichnet werden von uns Menschen , die es wagen , zu hoffen und etwas zu tun , ohne die Unterstützung ihrer ligen Regierung abzuwarten . Es sind Menschen , die - wie die Indianer es gen würden - „ walk their talk " , die suchen , ihre Worte in Taten umzusetzen und dabei neue Wege finden . Wir alle brauchen diese Menschen und ihre strengungen , der totalitären Ideologie unserer Konsumgesellschaft etwas es und Wegweisendes entgegenzusetzen .
NORDEUROPAforum : Sie haben mal gesagt : „ Wir im Westen warten mer noch auf Glasnost und ka . " Glauben Sie an eine Wende in unserer Politik ?
von Uexküll : Nun ja , eine Wende ist mindest noch nicht in Sicht . Aber es hen doch immer mehr Menschen ein , daß das westliche Modell nicht niert , und täglich werden wir mit dungen konfrontiert , die das bestätigen . Es häufen sich zum Beispiel die Studien darüber , daß im Lauf der letzten Jahre die Allergieanfälligkeit von Kindern in unserem Teil der Erde rapide men hat oder daß das Immunsystem von den Menschen hier mittlerweile schon ganz generell geschwächt ist . Es kann inzwischen auch nicht mehr geleugnet werden , daß die Zukunft Europas sermaßen in den Händen betrunkener Arbeiter in den osteuropäischen kraftwerken liegt , weil die schon gens ihre Arbeit mit ein paar Gläschen beginnen - in dem Irrglauben , Alkohol schütze vor radioaktiver Strahlung . Eine neue Studie besagt , daß das Risiko eines zweiten Tschernobyl im Laufe der sten fünf Jahre ganze 25 Prozent beträgt . Das ist eine Bedrohung , die eine sation ernst nehmen muß , will sie die Bezeichnung Zivilisation überhaupt dienen . Ganz allgemein muß aber wohl gesagt werden : Vieles ist bekannt , meist fehlt es nur am politischen Mut und len , die jeweils notwendigen quenzen zu ziehen . Es gibt heute aber in der Politik auch eine ganze Reihe von Menschen , die die Zeichen der Zeit kannt haben . Die „ Gorbatschows " einer möglichen Wende kann ich heute schon identifizieren .
NORDEUROPA
forimi