Full text: (1994)

THEMA 
chen Mitglied , der EU - Kommission , eine der ungewöhnlichsten Organisationen , die es zur Zeit auf dieser Ebene gibt . Um trotzdem die politischen Möglichkeiten nicht von vornherein zu stark zu schneiden , wurden in Kopenhagen zwei Grundsatzentscheidungen getroffen : 
• Fragen der Sicherheitspolitik werden grundsätzlich nicht diskutiert . 
• Der Ostseerat fungiert ohne eigenes Budget und ständiges Sekretariat . 
Zwar bedeutet die Einrichtung einer genen Administration nicht unbedingt die Effektivitätssteigerung einer Organisation und die Entwicklung zu einem dungsträger , doch würde sie auf längere Sicht davon profitieren . 
Andererseits trägt das Fehlen eines ministrativen Zentrums auch zur zienz des Ostseerates bei . Man ist zwungen , greifbare Ergebnisse in den gestellten Aufgabenbereichen mit den fachsten Mitteln zu erzielen . pen und das Komitee der Staatssekretäre tragen dazu bei . Die erste konferenz in Kopenhagen definierte sechs zentrale Aufgabenbereiche : 
• Unterstützung von neuen schen Institutionen 
• Wirtschaftliche und technologische fe und Zusammenarbeit 
• Humanitäre Belange und wesen 
• Umweltschutz und Energieversorgung 
• Zusammenarbeit auf den Gebieten der Kultur , Bildung , Tourismus und mation 
• Transport und Kommunikation 
Der Rat will vor allem die subregionale Zusammenarbeit anregen , um politische Entscheidungsträger auf allen Ebenen zusprechen . 
Erste Erfolge 
Während des ersten Jahres wurde zifisch in Arbeitsgruppen an drei der oben erwähnten Aufgabenbereiche beitet : Unterstützung von neuen kratischen Institutionen , Umweltschutz und Zusammenarbeit auf dem len und bildungspolitischen Gebiet . Die Arbeitsgruppe zur Gründung einer rofakultät , die eng mit dem Komitee der Staatssekretäre zusammenarbeitete , ferte das erste konkrete Ergebnis im Rahmen der ersten Arbeitsperiode des Ostseerates : Die Gründung der 
kultät , einem baltischen jekt mit Zentrum in Riga und Filialen in Tartu und Vilnius . Mehrere ten und Institute aus der ganzen Region sind aktiv an diesem Projekt beteiligt , das vor allem durch das EC PHARE - Programm sowie schwedische , deutsche und englische Mittel finanziert wird . Dieses Projekt verfolgt zwei Hauptziele : Die Eurofakultät soll den Baltischen Staaten helfen , ihr system zu restrukturieren und zugleich Unterweisungsformen einzuführen , die an den europäischen Standard nen . Die Absolventen sollen somit auf dem europäischen Arbeitsmarkt renzfähig werden und zur Umwandlung ihrer Länder in demokratische schaften beitragen . Die Fakultät wird auch auf polnische und russische versitäten ( vor allem St . Petersburg und Kaliningrad ) ausgeweitet werden . So wird die Eurofakultät auf längere Sicht einen entscheidenden Beitrag zur wicklung der Bildung und Kultur in der Region beitragen . Da das Projekt gerade erst begonnen hat , liefert es zugleich Testergebnisse für regionale on in der Praxis , aus denen sicherlich noch viel gelernt werden kann . 
Anerkennung von allen Seiten 
Die Arbeit des Ostseerates wirkt sich auf zwei Ebenen aus : Erstens bringt er internationale Organisationen dazu , die Stellung des Rates anzuerkennen und die Ostseeregion als eine gewisse heit zu sehen . Dies gilt vor allem , aber nicht nur für die EU . Regionale tionen , wie die Baltische mer oder die Union der Baltischen Städte erkennen inzwischen die vante politische Autorität des tes , mit der man gerne bereit ist zu operieren , an . Auf der anderen Seite entwickelt der Ostseerat seine Arbeit in Anlehnung an bereits vorhandene itiativen anderer regionaler Foren , wie z . B . der Konferenz der Baltischen kehrsminister . 
Zweitens , die Beteiligung der nen nationalen Außenministerien hat in den Mitgliedstaaten dazu geführt , ihren Standpunkt in regionalen genheiten auszuarbeiten und die folgung gemeinsamer Ziele bringen . 
Das zweite Jahr des Rates unter lands Vorsitz verläuft in der gleichen Entwicklungslinie , doch ist eine Konzentration auf weitere reiche , wie die wirtschaftliche und nische Zusammenarbeit , das Transport - und das Kommunikationswesen zu statieren . Diese Aufgaben haben eine Durchbruchfunktion , da die Bereiche praktische Erfahrung voraussetzen und gewöhnlich finanzielle Investitionen fordern . 
Regionale Sicherheit 
Einer der Hauptgründe für die Bildung eines regionalen politischen Forums der Ostseestaaten ist , wie bereits erwähnt , der Wunsch nach Sicherheit , Stabilität und Wohlfahrt in der Region gewesen . Mit deren Worten , es gibt offensichtliche cherheitsbelange , die in ster Art in die einzelnen Aufgabengebiete hinein reichen . Um so erstaunlicher , daß Sicherheitsfragen im Ostseerat nicht kutiert werden . Neben vielen anderen Gründen sei vor allem auf die sehr schiedliche militärische Ausstattung der Mitgliedstaaten hingewiesen , vor allem die russische Militärmacht ist ohne genpart . Offenbar vermeiden daher viele Mitglieder jegliche Sicherheitsdebatte mit Rußland , sofern sie nicht von den nigten Staaten in der Beziehung stützt werden . 
Ein weiterer Grund , die Diskussion von Sicherheitsfragen zu vermeiden , ist die konträre Haltung der Baltischen Staaten und Polens gegenüber Rußland , solange dies nicht die Philosophie der blizhnije zarubezhije ( das „ Nahe Ausland " ) gibt . Alle vier Staaten wehren sich ment dagegen , als russische Einflußzone angesehen zu werden . Doch werden gen der militärischen Präsenz Rußlands in Estland und Lettland zum Beispiel zur Zeit eher auf bilateraler Ebene oder in globalen Organisationen , wie der UNO oder der KSZE diskutiert . Eine „ heitszone Ostsee " würde außerhalb europäischer Sicherheitsvereinbarungen noch keinen Sinn ergeben . 
Allerdings behandelt der Ostseerat men , die implizit gen ansprechen . Die Arbeitsgruppe für nukleare und Strahlungssicherheit z . B . hat gute Fortschritte bei der Diskussion über die Umweltrisiken verschiedener
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.