THEMA
Fridtjof Nansen ( 1861 - 1930 ) , Symbol für Norwegens Gastfreundschaft und Solidarität .
nis stießen . Einige intellektuelle linge wurden aufgrund der Anerkennung im Heimatland Teil der „ scientific munity " und konnten im günstigsten Fall sogar ein „ Stück Heimaterde " finden , während Künstler häufig auf nis und Ärzte auf Futterneid , mus und Ablehnung stießen . Auch der hatten Probleme . Zwar fanden viele von ihnen schnell Freunde , doch konnte es bei ihnen auch zu krankhaften tionen kommen . Die Begegnung jüdischer Kinder aus Wien mit großgewachsenen , blonden , blauäugigen Frauen in navien rief auf Grund früherer gen Angstreaktionen hervor .
„ Geld und Zuckersachen und nen und so weiter " , die die erste Gruppe sudetendeutscher Flüchtlinge 1938 beim Empfang in Norwegen erhielt , waren eine Ausnahmeerscheinung . Ab Ende 1938 konnten jedoch alle Quotenflüchtlinge , die aus der Tschechoslowakei kamen , mit einer breiten Solidarität , Unterstützung und Hilfe rechnen . Bei ihnen , die Hitlers Terror in letzter Stunde entgingen , finden wir die größte Dankbarkeit . Norwegen wurde vom Gros der Emigranten als ein
„ sehr , sehr solidarisches Land " erlebt . Es gibt che Berichte über rührende Empfänge , über die lichkeit der Bevölkerung - und dies , „ obwohl wir nicht mit ihr sprechen konnten " . Die positivsten Eindrücke stammen von den deutschen Flüchtlingen . In ihrer Exilzeitschrift „ ten - Freiheit " hieß es sogar : „ Es ist uns gut gegangen in diesen Ferienheimen , sogar sehr gut , und manch ein nosse hat es vorher in nem ganzen Leben noch nie so gut gehabt . " Ein reichischer Gewerkschafter pries in einer authentischen „ Erzählung über einen Flüchtling " Norwegen mit diesen Worten :
„ Hier hat er [ der Held der Erzählung ] Freiheit und Arbeit gefunden . Hier in Fridtjof Nansens freiem Land gibt es Schutz für Menschen , die von fängnis , Hunger und Not gejagt werden . Und er und seine sen danken von Herzen dem schen Volk dafür , daß es sie men hat . Sie wissen , daß der Tag kommen wird , wo ihr Vaterland wieder ein Heim für ihr ganzes Volk werden wird - und dann werden sie sen , voll Bewunderung und Dankbarkeit gegenüber Norwegen und allem gischen . "
„ Nansens freies Land "
Euphorische Berichte über „ Fritjof Nansens freies Land " dürfen aber nicht die Schattenseiten vergessen lassen , die andere Flüchtlinge erfuhren . Jüdische Flüchtlinge lebten , da sie nur in mefällen Aufenthaltsgenehmigungen hielten , in permanenter Unsicherheit . Die dadurch erzwungenen regelmäßigen und häufigen Pflichtmeldungen bei der Polizei hatten den sich immer wiederholenden „ Gedanken zur Folge , daß der heutige Tag vielleicht der letzte " werden konnte . Wenn , wie bei der Malerin und stellerin Hilde Rubinstein , im schen Exil noch das Gefühl hinzukam ,
daß die Verweigerung eines Visums für andere Familienangehörige diese dem Tod ausgeliefert hatte , konnte keine tive Beziehung aufkommen . Max Barth verglich sogar seine Erlebnisse in den 1940 mit einer „ Behandlung , die dem faschistischen Staat Ehre gemacht hätte " .
Problematisch war für einen Teil der Flüchtlinge die Begegnung mit der zei , die subjektiv extrem unterschiedlich erlebt wurde . Der gutgläubige ler Max Tau ahnte nicht , daß die denpolizei Informationen an sche Behörden weitergab und gerade einen Mann wie ihn nicht in Norwegen haben wollte , sondern war von der mosphäre bei der Fremdenpolizei derart überwältigt , daß er den Beamten aus Freude und Dankbarkeit „ am liebsten umarmen wollte " . Willy Brandts Gefühle können eher Allgemeingültigkeit spruchen . Er erlebte die Polizei , die ihn ausweisen wollte und fragte , ob er scher Abstammung sei , als schikanös . Auf Grund seiner Erlebnisse in Norwegen reitete ihm noch lange Jahre jeder takt mit der Polizei Unbehagen .
Noch negativer war für diejenigen Flüchtlinge die Begegnung mit der zei , die in ihren illegalen Verstecken gespürt , ausgewiesen , bei der Einreise gewiesen , am Arbeitsplatz verhaftet werden sollten , willkürlichen Verhören oder Haussuchungen ausgesetzt waren . Einzelne Flüchtlinge erlebten sogar wegische oder schwedische Polizisten als Handlanger deutscher Behörden . Es gab Fälle , in denen Flüchtlinge direkt nach Deutschland ausgeliefert wurden und selbst nach dem Überfall auf Dänemark wurden Flüchtlinge , die sich über den Sund nach Schweden retten konnten , den Deutschen überstellt .
Zu den kritischen Zeugnissen zählten auch Willy Brandts Impressionen aus der ersten Phase seines Norwegen - Exils . Während er die persönliche schaft der Norweger ausdrücklich hob , drückte sich bei ihm doch ein breites Unbehagen über politische Naivität und fehlende Hilfsbereitschaft gegenüber dem antifaschistischen Kampf aus .
In Briefen und autobiographischen Zeugnissen kommt immer wieder das Gefühl zum Ausdruck , daß man in wegen und Schweden trotz allen esses , das in der Arbeiterbewegung und
NORDEUROPA
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