portförderung , jedoch ohne ökonomische Unterstützung durch den Exportrat , in ner Kunsteinrichtung mit elitärem Status , wo kein Kommerz geduldet wird .
Die Besucher gehen auf einem mit nen gemusterten Plastteppich zwischen schwedisch designten Rollstühlen , hilfen , ergonomischen Hubwagen , arztstühlen , Büromöbeln und cheren Küchen umher . Zwischen lauter Produkten also , bei denen die schen Designer und die schwedische dustrie ein in internationellem Maßstab außergewöhnlich hohes Niveau tieren . Sachen , die nicht nur funktionell aussehen , sondern die auch für selbst nicht hundertprozentig funktionierende Menschen handhabbar sind .
Einiges ist konsequent durchgeführt - funktionell und schön , einiges ist schrecklich häßlich , offenbar geschaffen von wohlmeinenden Technikern ohne Sinn und Interesse für visuelle Qualitäten . Der Kontrast zwischen italienischer ganz und plumper schwedischer stenliebe wird da besonders kraß .
Das Projekt - eine schwedische Initiative - soll zeigen , wie das Leben mit schen Produkten verbessert werden kann .
Man will keine simple Messe , wie die Veranstalter mitteilen , sondern Ideen - und Wissensaustausch zwischen Designern , Unternehmen und Designforschern , ein Buch und mehrere Seminare rund um die vier Teilthemen der Ausstellung : „ Fürsorge und Hilfe " , „ Schönere Alltagswaren " , „ Die gute Arbeit " und „ Herrliche Freizeit " . Die Seminare werden via Bildtelefon simultan nach Stockholm übertragen .
Drei italienische Architekten stehen für die Scénographie . Bemerkenswert ist die Geräuschkulisse : Möwengeschrei , plapper und andere Alltagsgeräusche mischt mit dem Klang von Indianerflöten . Vielleicht vermittelt gerade dies die typische Atmosphäre in schwedischen Shopping - Centern . Leuchtendes Blau , kaltes Grün , graue Plastik und Furniermuster dominieren die Farbenskala , hie und da leuchten grell - farbene Sportbekleidung , Babysitze und Rollstuhldetails in glitzerndem Lila .
Ein treffsicheres Bild also von schem Unternehmungsgeist . Als förderung betrachtet intelligent und pathisch , trotz der absurden Kehrseiten des Kompromisses .
Die schwedischen Arrangeure hatten nen Aufzug für Rollstühle neben der
mentalen Marmortreppe des Palastes plant , erhielten aber aus ästhetischen Gründen dafür keine Genehmigung . Und die schwedischen Rollstuhlfabrikanten ten offensichtlich kein Interesse an einer Beteiligung . Rollstuhlfahrer können nun eventuell mit einem Industrieaufzug in die Austellungsräume hoch oben im Palast langen , was die Unterschiede zwischen schwedischer und italienischer Sicht auf die Bedeutung von Ästhetik überdeutlich werden läßt .
Es passen auch nicht alle Exponate zum Thema . Saab beispielsweise wurde eingeladen , seine ergonomisch geformten Autositze zu zeigen und entschied sich paradoxer Weise für die neue Cabriolet - Variante , die zwar hübsch ist , aber keinen Überrollbügel hat . Diesen und auch re Kompromisse mußten die Veranstalter schlucken , weil die Firmen für ihre nahme gezahlt hatten .
Es ist schade , daß die Veranstalter nicht die Kraft und Mittel hatten , ihre gute Idee voll auszuführen . In der jetzigen Form präsentiert die Ausstellung nicht die punkte schwedischen ten Designs , sondern Produkte von Firmen , die ein genügend hohes Exportinteresse ben , um zu bezahlen . Dennoch ist es die beste und meistversprechende schwedische Designausstellung , die ich bisher im land gesehen habe ; mit ambitionösen naren rund um eine Idee , die genügend Kraft besitzt , um zu weiteren Treffen und Zusammenarbeit zu führen .
Susanna Pagold
DER TAGESSPIEGEL
16 . 10 . 1994 Kopenhagen ist angeschlossen
Nach vierjähriger Bauzeit ist am abend ( 15 . 10 . 1994 ) der 7 , 7 Kilometer lange Tunnel unter dem Großen Belt fertiggebohrt worden . Die beiden Tunnelröhren zwischen Halsskov auf der Insel Seeland und der nen Insel Sprog0 mitten im Großen Belt sind die eine Hälfte der 17 Kilometer langen jetzt fertigen festen Verbindung zwischen Seeland und Fiinen , die 1996 für den bahnverkehr freigegeben werden soll . Die Querung des Großen Belts mit einem stenaufwand von knapp 30 Milliarden nen ( 7 , 5 Milliarden Mark ) ist nach dem
naltunnel zwischen Großbritannien und Frankreich das zweitgrößte Brücken - und Tunnelprojekt in Europa .
Nach der feierlichen Öffnung der nelröhren durch Prinz Joachim ( 25 ) , den jüngsten der beiden Söhne von marks Königin Margrethe II . , ist die Insel Seeland mit Dänemarks Hauptstadt penhagen erstmals an das europäische Festland angeschlossen . Vom Tunnel führt über Sproga eine ebenfalls bereits fertiggestellte 6 , 6 Kilometer lange Brücke auf die Insel Fünen , die wiederum durch eine Brücke über den Kleinen Belt an das Festland angeschlossen ist . Autofahrer werden alldings frühestens ab 1998 über die Große - Belt - Querung fahren können , wenn eine parallel zum Tunnel geplante und acht Kilometer lange Hochbrücke von Seeland nach Sprogo fertiggsetellt ist .
Der aus beiden Richtungen betriebene Bau des Tunnels war seit dem Startschuß 1990 von zahlreichen Pannen begleitet . Die schlimmsten Auswirkungen hatte bei ein Wassereinbruch im Oktober 1991 , der zwei Röhren und die halbe Fläche von Sprogo unter Wasser setzte . Keiner der 800 Tunnelarbeiter kam zu Schaden , die kosten verteuerten sich aber durch das glück um mehr als zwei Milliarden Kronen ( 500 Millionen Mark ) . Vor allem durch ständige Schäden an den vier riesigen Bohrmaschinen verzögerte sich die stellung um zweieinhalb Jahre .
Das gesamte Brücken - und Tunnelprojekt , mit dem die Überquerung des Großen Belts nach der Freigabe für den Verkehr sieben nuten statt bisher eine Stunde ( per Fähre ) dauern soll , ist nach wie vor in der dänischen Öffenüichkeit umstritten . Experten feln die Berechnungen der Regierung , nach die Baukosten einschließlich stungen innerhalb von etwa 20 Jahren durch Nutzergebühren abbezahlt sein sollen . Sie werfen den Planern vor allem vor , durch zuhoch angesetzte Prognosen über den warteten Autoverkehr und Einnahmen aus ein geschöntes Bild über die Kosten für den Steuerzahler zu geben . Umweltschützer kritisieren , daß mit der Brücke der kehr weiterhin stimuliert werde . Zum ersten Mal hatte eine dänische Regierung 1853 geschlagen , den Großen Belt für eine bahnverbindung zu untertunneln . Der lige Kriegsminister versprach sich davon bessere Möglichkeiten für den port zwischen Seeland und Jütland .
Zusammengestellt von Gerit Lohner
Nr . 4 , 1994