Übung so knapp aus , daß Fehler und mische Effekte unvermeidlich sind : „ fang 1973 bricht auf den Westmänner - In - seln ein Vulkan aus und verschüttet große Teile des Ortes Vestmannaeyjar [ ! ] . Im gleichen Jahr wird ein Handelsabkommen mit der EG unterzeichnet " . 1975 bricht seine Zeittafel einfach ab ( bei Kl . Bötig übrigens schon 1949 , bei Chr . E . Hannig und L . Steppe bereits 1944 ) . Im Kapitel „ Kultur " müßte fast jeder Absatz giert werden ; auch das ebensolange „ sen & Trinken " bliebe nicht ungeschoren : „ Das isländische Eis , insbesondere das Soft Ice , ist ausgesprochen gut " .
Dagegen bietet H . Klüche auf 28 Seiten eine spannende Geschichtsübersicht für die ganze Nordatlantikregion . Die stellung zur Literatur ist recht kurz , aber mit seinen vielfältigen Lesetips ist er fensichtlich der einzige , der davon geht , daß man vielleicht noch etwas res als den Reiseführer lesen möchte . Er ist ebenfalls der einzige , der anmerkt , daß eine Reihe von deutschen Laxness - Über - setzungen auf dem Umweg über eine te Sprache ( Schwedisch und Dänisch ) entstanden sind . Diese wichtigen se sind durch seine Überarbeitung auch in das Buch von Kl . Bötig gelangt .
Der Anspruch an die einschlägigen Kunst - und Kulturführer von H . Barüske und A . Schnütgen ist höher . Der Bereich Geschichte , Kultur und Kunst bei A . Schnütgen ist aber leider nicht so digend wie der landeskundliche Teil . Die Darstellung bleibt irgendwo in den 40er / 50er - Jahren stecken und ist wenig repräsentativ . Musik und Film bleiben berücksichtigt , für die moderne Literatur steht allein der 'Klassiker' Halldór Lax - ness in einem so verklärenden Licht , „ daß sich nicht zwei seiner Romane auch nur in irgendeiner Art einander ( ähneln ) " ; bei über 50 Büchern sollte das eine reife stung sein . Herangezogen werden aber nur einige der übersetzten Werke , deren Besprechung flüchtig und fehlerhaft ist ; derselbe Roman wird z . B . als „ Gerpla " beschrieben und ein zweites Mal als „ Die glücklichen Krieger " , „ Das dene Paradies " wird zu „ Das gezähmte Paradies " usw . Den ganzen Rahmen des Möglichen eröffnet aber erst M . Maty - scak , wenn sie auf „ 'Alka Viertel' , die bensgeschichte eines Knechtes " verweist , womit wohl der Roman über die rin „ Salka Valka " gemeint ist .
H . Barüske kehrt die Proportionen der meisten Reiseführer um : die schreibung nimmt nur etwa ein Viertel des Buches ein . Stattdessen wird der schen Geschichte und der der Künste viel Platz eingeräumt . Die Bestandsaufnahme der modernen Literatur endet leider in den 70er Jahren ; viele wichtige Autorinnen werden genannt , aber die Darstellung bleibt etwas papieren - ein weniger konservatives Layout hätte sicherlich einige Leseproben erlaubt . Es fehlen auch jegliche Hinweise , ob und welche Werke in deutscher setzung vorliegen ; dem differenzierten rakter des Buches wäre eine gute phie angemessen gewesen . In den „ praktischen Reisehinweisen " ist Wandern oder gar Radfahren nicht vorgesehen ; die Aussage „ im PKW kann man zweifellos land am besten kennenlernen . . . " zieht eine Grenze zu den anderen Führern . Der allgemeine Ton ist bedächtig ; wer darüber hinwegliest , erhält ( trotz vereinzelter zeichen ) durchweg solide Informationen .
Hintergründe
Ungleich frischer sind die Führer von G . M . Hanneck - Kloes und M . Matyscak . Auch hier wieder Streckenbeschreibungen , aber es wird versucht , „ Hintergründe zu Vergangenheit und Gegenwart " zu teln . Von „ Alkohol " über „ Naturschutz " zu „ Winter " bietet die auf Island lebende G . M . Hanneck - Kloes durchweg knappe , aber zutreffende Beobachtungen und Hinweise . Die Kommentare in den bungen beschränken sich auf das , was nicht offensichtlich ist , und stehen oft in Bezug zum Leben der Menschen vor Ort .
In eine ähnliche Richtung geht das Buch von M . Matyscak , in dem sie in scher Form ein Mosaik des Landes tet . Der Akzent liegt auf Fragen der len und wirtschaftlichen Verhältnisse der Gegenwart sowie des Umweltschutzes . bei handelt es sich offensichtlich um nisse eigener Recherche oder Interviews . Es gelingt ihr , sich in diesem Bereich über einige Klischees , z . B . den Mythos von der 'unberührten Natur' , hinwegzusetzen und ein realistisches Bild zu zeichnen . In den Bereichen Geschichte und Kultur hingegen übernimmt sie leider unkritisch Stereotype : Die Besiedlung des Landes referiert sie z . B . allein als die Flucht „ von gebildeten en " vor der norwegischen Königsmacht ,
was eine veraltete , elitäre bung aufgreift . Das Kapitel „ Die sprache der Vorväter " ist ein schlechtes zerpt des Kapitels „ Die isländische che " bei A . Schnütgen . Zweifelhafte Formulierungen A . Schnütgens , die noch 'unkorrekt' zu nennen wären , werden in M . Matyscaks Paraphrase zu reinem sinn . Ebenso offensichtlich sind auch Übernahmen aus dem Merian - Heft ; dabei
„ Im Pkw kann man zweifellos Island am besten kennenlernen . . . "
fehlen Hinweise auf verwendete Quellen und Literatur zum Weiterlesen im ganzen Buch . Dieses bestenfalls naiv zu nennende Verfahren wirft ein sehr ungünstiges Licht auf die Zuverlässigkeit des gesamten des . Hinzu kommt eine überwältigende Fülle von falsch geschriebenen schen Orts - und Personennamen . Allein die dreieinhalb Seiten Ortsregister weisen 55 Fehler auf , kaum eine Textseite ist frei von weiteren , zu den Abbildungen S . 101 und 103 fehlen die Verweise , usw . usw . Das Buch ist - hoffentlich nur in seiner sten Auflage - schlampig redigiert und schlecht lektoriert .
„ Den Urkräften ganz nahe "
So heißt das Kapitel bei A . Moser , das dem der „ Mahnungen und Ratschläge " folgt . Die dort wiedergegebenen Urteile der Isländer über die „ Wildwasser - Expedition " - „ total übergeschnappt " und „ de " - machen das Vorhaben erst richtig deutend' . Daß großspurige Ignoranz sichtlich ein Publikum hat , läßt um die Freizügigkeit fürchten , die Island in der Tat noch bietet ; das Buch von A . Moser z . B . scheint bereits in der 2 . Auflage .
Das Merian - Heft hat 11 Seiten auf eine Fotoreportage von demselben „ nehmen " wie das von A . Moser det : Der Gletscherfluß Jokulsá á Fjöllum soll „ bezwungen " werden . Auf jedem
NORDEUROPA
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